Hesxqurisch

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Hesxqurisch oder auch Mittelparamurisch bezeichnet die Vorstufe des modernen Paramurisch. Man spricht vom Mittelparamurischen bis zur großen Sprachreform 2070. Die Vorstufe des Hesxqurischen ist das Altparamurische.

In diesem Artikel soll zum einen die Sprachgeschichte kurz skizziert werden, zum anderen die wichtigsten Unterschiede zwischen dem klassischen Hesxqurisch und dem modernen Standard-Paramurischen herausgearbeitet werden.

Die Bezeichnung der Sprache ist von der verwendeten Schrift, Hesxqur, abgeleitet.

Sprachgeschichte

Man teilt das Hesxqurische in drei Epochen:

  • Frühhesxqurisch (ab 1000 +zi): Übergangssphase vom Altparamurischen zum Hesxqurischen; dies ist fließend. Das Hesxqurische unterscheidet sich in der Phonologie vom Althesxqurischen durch die Entwicklung des Phonems o und den Merger der beiden r- und der beiden h- zu jeweils nur einem Laut. Der Negativ entfällt und der Satzbau ändert sich stark.
    In der externen Sprachgeschichte ist wichtig zu bemerken, dass sich das Hesxqurische nun auch jenseits des östlichen Bedlam zu verbreiten beginnt.
  • Klassisches Hesxqurisch: Beim Übergang vom Früh- zum klassischen Hesxqurisch entfällt der Halbvokaly, wobei neue Vokale entstehen (oy>ö usw.). Der Plural mit u entsteht. In dieser Varietät sind die meisten Dokumente des Hesxqurischen verfasst.
  • Späthesxqurisch (bis 2070): Übergangsphase vom Klassischen Hesxqurisch zum Neuparamurischen. Merger von k' und t' zu c (sehr früh), Schwund von ö und ü, Merger von sh und sx (eher spät). Das Spätparamurische kann als der direkte Vorgänger des Paramur-Stadtdialektes gelten, wohingegen der Dialekt von Odass eher dem klassischen Hesxqur nahesteht.
    In der Zeit des Späthesxqurischen stieg die internationale Bedeutung des Paramurischen (zunächst im Karpatenraum).

Charakteristika

Phonlogie

Die Phonologie des Klassischen Paramurischen ist etwas umfangreicher als die des modernen Standards. Es kommen folgende Laute zusätzlich vor:

Konsonanten: y (nur Anlaut), sh, k' .

Vokale: ö, ü, Diphtonge: ai

Morphologie

Genitiv

Es existierte statt der heute üblichen Konstruktion Besitz-he-Besitzer ein vorangestellter Genitiv, für den ein l angefügt wird. Aufgrund der Sonoritätsgesetze rutscht dieses l manchmal durch Metathese ins Wortinnere. batx "Stadt" - baltx qint "der Bote der Stadt".

Ist im Wort l enthalten, dissimiliert der Genitivmarker zu r: liwr "des Herzens/des Inneren"; lowr "des Menschen".

Konjugation

Die Person wird durch ein Suffix am Verb ausgedrückt. Dieses Subjekt kann jedoch durch das Gesetz der Sonorität ins innere des Stammes rutschen:

  • 1. Person: -s, rutscht vor t, k, c, q und verschmilzt mit l zu sx. Sollten aber bereits zu viele Auslautkonsonanten vorhanden sein, wird -us angehängt.
  • 2. Person: -w - erscheint nach dem Vokal. Gibt es schon ein w oder drei Auslautkonsonanten im Stamm, wird stattdessen ein -u angehängt.
  • 3. Person: ein a und e im Stamm ändert sich zu ai, In den Dialekten kann auch u wird zu ü, o zu ö und i zu ei.
  • 4.Person: ein -t wird angehängt.

Auch damals unterschiedt man Verben des Orts- von solchen des Zustandswechsels. Ersteren wird zur Bildung des Präsens ein konjugiertes le- vorangestellt: lew sxom "du gibst", sonst stehen sie im Präteritum: sxowm "du gabst". Letztere stehen unverändert im Präsens und bilden das Präteritum unregelmäßig (z.B. txowsx "erfreut/freut sich" vs. txusxoc "erfreute/freute sich"), meist durch das Anhängen eines -c: ewsxc "du bautest".

Im klassischen Hesxqurischen gibt es auch den Subjunktiv, der in Nebensätzen verwendet wird. Dazu wird der Vokal des Verbs an das Ende verschoben: sxowm "du gabst" wird zu sxmow "(dass) du gabst". Bei vielen Verben jedoch ist der Subjunktiv unregelmäßig.

Im Hauptsatz verwendet hat der Subjunktiv eine emphatische, affirmative Bedeutung: sxmos en ra masxin "ich habe ihm das Auto wirklich (tatsächlich, wahrhaftig, fürwahr) gegeben!". Alle Nebensätze verlangen den Subjunktiv.

Numerale

Zahl Paramurisch
1 qa
2 sxir
3 qwer
4 tein
5 teiq
6 tisxir
7 ist
8 stoq
9 stein
10 storsx
11 stewr
12 sqil
13 sqil ew qa
14 sqil ew sxir
15 sqil ew qwer
16 sqil ew tein
17 sqil ew teiq
18 sqil ew tisxir
19 sqil ew ist
20 sqil ew stoq
21 sqil ew stein
22 sqil ew storsx
23 sqil ew stewr
24 sxirm sqil
25 sxirm sqil ew qa
26 sxirm sqil ew sxer
usw. ...
36 qwerm sqil
37 qwerm sqil ew qa
38 qwerm sqil ew sxer
39 qwerm sqil ew qwer
40 teimn storsx
41 teimn storsx ew qa
50 teimq storsx
60 tisxirm storsx
70 imst storsx
80 stomq storsx
90 steimn storsx
100 stormsx storsx/qnah
110 qnah storsx
120 qnah sqil ew stoq
200 sxirm qnah
300 qwerm qnah
1000 cwutx
7865 imst cwutx stomq qnah tisxirm storsx ew teiq

Ordinalzahlen werden mit dem Genitiv gebildet:

  • qal low "der erste Mensch"
  • stolq warn "der achte Soldat"

Syntax

Wortstellung in der Nominalphrase Die die einzig zulässige Wortfolge ist Genitivattribut - Adjektive - Kern der Nominalphrase - Relativsatz - Postposition, z.B.:

  • baltx txomq stenq, é sxom li ra masxin, a "beim (=a) guten (=txomq) Oberhaupt (=stenq) der Stadt (=baltx), das mir ein Auto gegeben hat (=é sxom li ra masxin)".

Nebensätze Die Konstruktion der Relativsätze mit qul ist unbekannt.

Heutige Bedeutung

Gelegentlich erscheinen noch Texte im klassischen Hesxqurisch, insbesondere im religiösen Bereich.

Für Sprecher der Dialekte ist das Hesxqurische relativ gut verständlich, da die grammatischen Prozesse auch in den Dialekten vorkommen, wohingegen die Lautung dem allseits bekannten Standard-Paramurischen entspricht. Für Sprecher, die nur den Standard beherrschen, ist die Lektüre Hesxqurischer Texte ohne Vorbereitung nicht möglich, da insbesondere die Konjugation einen großen Unterschied bildet.

Der Einfluss des Klassischen Hesxqurisch auf die Lexik des Standard-Paramurische ist immens, da Worte in ihrem alten Lautgewand erscheinen (z.B. naqr "Blume" statt umgangssprachlich narq). Immer wieder werden auch Wörter des Hesxqurischen zur Beschreibung neuer Sachverhalte neu verwendet.