Ultan (Sprache)

Aus Ultos
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Ultan ist eine Welthilfssprache für Ultos. Sie wurde 2446 vom nuschtesischen Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Dr. Jakrad Zelden im Auftrag der ITUF erstellt. Ultan ist extrem einfach gehalten, es gibt nur 850 Wörter, mit denen jeder Gedanke geäußert werden kann. Es gibt, von sieben Endungen und dem Satzbau abgesehen, keine grammatischen Regeln. Alle Wörter des Ultan sind einsilbig, sodass es besonders kurz ist. Bei der Erfindung von Ultan griff Zelden v.a. auf Garbdóen, eine Plansprache, die im Karpatischen Raum verwendet wird, zurück.

Laute

Buchstabe IPA Anmerkung
a [a] wie dt. a
b [b] wie dt. b
d [d] wie dt. d
e [ε] wie in dt. „Rest“
f [f] wie dt. f
g [g] wie dt. g
i [i] wie in dt. „wie“
k [k] wie dt. k
l [l] wie dt. l
m [m] wie dt. m
n [n] wie dt. n
nn [ŋ] deutsches ng in „singen“
o [ɔ] wie in dt. „offen“
ö/oe [œ] wie in dt. „öffnen“
p [p] wie dt. p
r [ɹ] englisches r
rr [ʁ] deutsches r
s [s] wie in dt. „Ross„
t [t] wie dt. t
u [u] wie in dt. „Ruf“
z [z] wie in dt. „Rose“

Treffen zwei gleiche Vokale aufeinander, wird der Glottisverschluss [ʔ] artikuliert. Deutschsprachige tun dies übrigens automatisch. Wer den Glottisverschluss nicht Artikulieren kann, spricht ein [h].

Wörter (ohne Endung) bestehen immer aus genau einem Vokal, dem bis zu drei Konsonanten vorangehen und bis zu drei Konsonanten nachfolgen können.

Vokabular

Siehe Hauptartikel Vokabular des Ultan

Grammatik

Zusammenfassung

Gedacht für diejenigen, denen der untere Text zu lang ist. Um die Grammatik des Ultan vollständig zu begreifen, reicht der folgende Absatz. Der anschließende Text führt nur noch mehr Beispiele auf.

Regeln der Grammatik

  • Satzstellung S-V-O (1. Subjekt, 2. Verb 3. Objekt): A li kot =er+haben+Katze = Er hat eine Katze.
  • Adjektiv vor Substantiv: bel kot = schön+Katze = schöne Katze
  • Wörter können als Verben, Substantive und Adjektive verwendet werden, wie der Sprecher gerade Lust hat: nnat „Glaube, glauben“
  • Plural: existiert nicht (pta kot = mehrere Katzen, mult kot = viele Katzen, ol kot = alle Katzen)
  • Zeitformen: existieren nicht (mu = früher, bend = Zukunft, wird einfach davor gestellt, z.B. mu a li kot = Früher hatte er eine Katze)
  • Modi: existieren nicht
  • Adjektive werden durch Zuwörter gesteigert (gut, mehr gut, am meisten gut = ben, mer ben, most ben)
  • „sein“ kann weggelassen werden (a gran = er+groß = er ist groß)
  • Fragen werden gebildet, indem man „frrag“ vor den Satz stellt (frrag a gran? = ?+er+groß = Ist er groß?)
  • Die sieben Endungen:
  • -an = Zugehörigkeit, entspricht dem deutschen „-isch“, „-mäßig“, „aus…(Ort)“ (ult = Ultos, ultan = ultisch, Kanab = Kanabien, Kanaban = Kanabisch)
  • -az = Vergrößerung, Intensivierung (zat=Berg, zataz=großer Berg)
  • -onn = Verkleinerung, Abschwächung (zatonn = Hügel)
  • Zu folgenden Endungen gibt es Alternativen (s.u.)
  • -of = “genau dieser/genau so“ (and=Mann, andof = dieser Mann)
  • -ik = “irgendeiner/irgendwie“ (andik=irgendein Mann)
  • -ust = “keiner/nicht“ (andust=kein Mann; ba = gehen, a baust = er geht nicht)
  • -ams = “ein anderer/anders“ (andams=ein anderer Mann)

Alternative zu den -of/-ik/-ust/-ams Endungen

Wem das mit den Endungen zu kompliziert ist, der nutzt Adjektive:

  • tes = dieser (tes and)
  • bak = irgendein (bak and)
  • kin = kein (kin and)
  • alt = anderer (alt and)

Pronomen

  • me = ich
  • tu = du
  • a = er
  • ra = sie
  • ze = es
  • meme = wir
  • tutu = ihr
  • aa = Gruppe von Männern
  • rara = Gruppe von Frauen (gern verkürzt zu rar')
  • zeze = Gruppe von Dingen
  • nin = "sie" im Plural


Nützliche Worte

  • tfof = jetzt
  • tfik = irgendwann
  • tfust = nie
  • tfams = ein andern mal
  • rrof = hier
  • rrik = irgendwo
  • rrust = nirgendwo
  • rrams = woanders
  • niof = dieser (wer auch immer) hier
  • niik = irgendwer
  • niust = niemand
  • niams = jemand anderes
  • zeof = dieses Ding hier (Wunderschönes, sehr nützliches Wort!)
  • zeik = irgendwas
  • zeust = nichts
  • zeams = etwas anderes

Verben, Substantive, Adjektive

Sind nicht zu unterscheiden bzw. gleichlautend

  • nmat = der Glaube/Das Glauben/gläubig
  • a nnat = er+Glaube = er glaubt/er ist gläubig
  • zom = fähig/die Fähigkeit
  • a zom rrak = er+fähig+tanzen = er ist fähig zu tanzen, er kann tanzen
  • a li tok zom = er+haben+besonders+Fähigkeit = er hat eine besondere Fähigkeit
  • grun = Grün/Grünen
  • bel grun = schön+Grün = schönes Grün
  • grun mar = Grün+Wand = grüne Wand/die Wand ist grün
  • a grun mar= er+Grünen+Wand = er macht die Wand grün (oder aber „er ist eine grüne Wand“
  • la = Freude/freuen
  • a la = er+Freude = er freut sich
  • a la me = er+Freude+ich = er freut mich
  • rrak la a = tanzen+Freude+er = Tanzen freut ihn = Er tanzt gerne.

Die Endung -an

Gibt Zugehörigkeit an, entspricht den Suffizes „-isch“, „-mäßig“

  • ult = Ultos
  • ult-an = ultisch, Ultosbewohner
  • rrak-an zom = tanzmäßig+Fähigkeit= eine auf das tanzen bezogene Fähigkeit = die Fähigkeit, zu tanzen
  • Bes-orr = Bäsch-Ort = Bäsch
  • Besan = aus Bäsch, Bewohner von Bäsch
  • grun-an = grünmäßig, das was Grün ist = Grünpflanzen/“die Grünen“(Partei)
  • and-an = männlich
  • A andan = er ist männlich; a and = er ist ein Mann

Die Endungen -az/-onn

-az intensiviert das Wort, -onn schwächt es ab

  • and-az = Mann+sehr = großer Mann
  • and-onn = Mann+chen = kleiner Mann = Junge
  • bel-az = schön+sehr = sehr schön
  • bel-onn = schön+chen = wenig schön
  • lud-az = grün+sehr = strahlend grün
  • lud-onn = grün+chen = blassgrün
  • zat-az = Berg+sehr = großer Berg
  • zat-onn = Berg+chen = Hügel
  • ba-az = laufen+sehr = intensiv laufen = schnell laufen
  • ba-onn = laufen+chen = wenig laufen = langsam laufen
  • fa-az = sprechen+sehr = mit Nachdruck sprechen
  • fa-onn = sprechen+chen = murmeln

Die Endungen -of/-ik/-ust/-ams

-of bedeutet „genau so, genau dies“, -ik „irgendwie, irgendein“, -ust „nicht, kein“, -ams „anders, ein anderer“

  • and-of = Mann+dies = dieser Mann
  • and-ik = Mann+irgend = irgendein Mann
  • and-ust = Mann+nicht = kein Mann
  • and-ams = Mann+anders = ein anderer Mann
  • bel-of = schön+dies = genau auf diese Weise schön, genauso schön
  • bel-ik = schön+irgend = irgendwie schön
  • bel-ust = schön+nicht = nicht schön
  • bel-ams = schön+anders = auf andere Weise schön
  • ba-of = gehen+dies = genau auf diese Weise gehen, so gehen
  • ba-ik = gehen+irgend = irgendwie gehen
  • ba-ust = gehen+nicht = nicht gehen
  • ba-ams = gehen+anders = auf andere Weise gehen, anders gehen
  • orr-of = Ort+dies = hier
  • orr-ik = Ort+irgend = irgendwo
  • orr-ust = Ort+kein = nirgendwo
  • orr-ams = Ort-anders = woanders
  • tfas-of = Zeit+dies = jetzt
  • tfas-ik = Zeit+irgend = irgendwann
  • tfas-ust = Zeit+kein = nie
  • tfas-ams = Zeit+anders = ein anderes Mal

tfas-ams = Zeit+anders = ein anderes Mal

Weitere Pronomen

  • nio = wer?
  • zeo = was?
  • tfo = wann?
  • rro = wo?
  • niik (n’ik) = irgendjemand
  • niust (n’ust) = niemand
  • ol = alle

Satzbau

Es herrscht die Satzstellung S-V-O (Subjekt+Verb+Objekt) – wie im Deutschen. Adverbien werden vor oder nach dieser Konstruktion eingefügt (Meist aber davor!). Adjektive stehen vor dem bezeichneten Substantiv – wie im Deutschen.

  • a li kot = er+haben+Katze = er hat eine Katze
  • a li bel kot = er+haben+schön+Katze = er hat eine schöne Katze
  • kot li a = Katze+haben+er = die Katze hat ihn
  • Tfasof a li kot. / A li kot tsasof. = Zeit-dies+er+haben+Katze = Er hat jetzt eine Katze
  • Me baust is rral. = ich+gehen-nicht+zu+dort = Ich gehe nicht dorthin.
  • Meust ba is rral. = ich-nicht+gehen+zu+dort = Nicht ich gehe dorthin.

Fragen werden gebildet, indem man „frrag“ („Frage, fragen“) vor den Satz stellt, oder mit einem Fragewort:

  • Frrag a li kot? = Hat er eine Katze?
  • Nio li kot? = Wer hat eine Katze?
  • Rro kot? = wo+Katze = Wo ist die Katze?
  • Is rro a ba? = zu+wo+er+gehen = Wohin geht er?

Plural

Existiert nicht. Umschreibung mit Zahlwort oder „pta“ mehrere/“mult“ viele/“ol“ alle. Man kann auch das Substantiv doppelt setzen.

  • a li pta kot = er hat mehere Katzen
  • a li mult kot = er hat viele Katzen
  • a li kot kot = er hat Katzen (gehobener Stil)

Steigerung von Adjektiven

Varianten

  • …-az = sehr…
  • …-of gu = genau so… wie
  • mer… gu = mehr… als (kann auch als …-onn gu umschrieben werden–>gehobener Stil)
  • mins… gu = weniger…als (kann auch als …-az gu umschrieben werden–>gehobener Stil)
  • most… = am ..sten (kann auch als …-az-of umschrieben werden–> gehobener Stil)

Beispiele in normaler Sprache

  • A gran = er ist groß
  • A gran-az = er ist sehr groß
  • A gran-of gu and = er ist so groß wie der Mann
  • A mer gran gu and = er ist größer als der Mann
  • A mins gran gu and = er ist weniger groß als der Mann
  • A most gran = er ist am größten

Beispiele in gehobenem Stil

  • A granaz gu and = er ist größer als der Mann
  • A granonn gu and = er ist weniger groß als der Mann
  • A granazof = er ist am größten

„gu“ bedeutet übrigens schlicht „Vergleich/vergleichen“

Tempera/Modi

Zeitformen existieren nicht. Man muss sich mit Adverbien wie mu „früher/Vergangenheit“ muof „damals/zu dieser Zeit“ und bend „(in) Zukunft“ behelfen. Muof kann zu Mu’f verkürzt werden.

  • Mu a li kot = Vergangenheit+er+haben+Katze = Früher hatte er eine Katze = Er hatte eine Katze.
  • Muof a li kot./Mu’f a li kot= Vergangenheit-dies+er+haben+Katze = Damals hatte er eine Katze.
  • Bend a li kot = Zukunft+er+haben+Katze = Er wird eine Katze haben.

Modi werden ebenso umschrieben.

  • mis „Wunsch/wünschen“ = Wunschform
  • bef „Befehl/befehlen“ = Imperativ
  • i „Möglichkeit/möglicherweise“ = Optativ
  • zas „nicht reale Möglichkeit“ = Konjunktiv II
  • if „falls“ = Konditional
  • fa „Aussage/sagen, sprechen“ = Konjunktiv I

Beispiele

  • mis a ba = Wunsch+er+gehen = Möge er gehen
  • bef (tu) ba = Befehl+du+gehen = Geh!
  • i a ba = Möglichkeit+er+gehen = Er könnte möglicherweise gehen
  • zas a ba, if mu tu kilust a= nicht-reale-Möglichkeit+er+gehen;falls+Vergangenheit+du+töten-nicht+er = Er würde gehen, falls du ihn nicht getötet hättest.
  • Fa a ba = Aussage+er+gehen = Er gehe.

Die vier geheimen Zusatzendungen

Du hast dir tatsächlich die Mühe gemacht, bis hier her zu lesen? Zur Belohnung vier Endungen, die dir zu besserem Stil verhelfen – allerdings auch mehr Aufwand machen… das nächste Level also. Bedenke, diese Endungen sind optional, man muss sie nicht verwenden. Lass dich also nicht verwirren!

Die vier geheimen Zusatzendungen sind:

  • -al = „jener“
  • -ab = „von… weg“
  • -unn = „zu… hin“
  • -o = „?“

Beispiele:

Mit -al „jener“

  • and-al = jener Mann
  • tfat-al, tf‘-al = jene Zeit = damals/dann
  • orr-al, ‚rr-al = jener Ort = dort

Mit -ab „von… weg“, wegen

  • andab = vom Mann weg
  • tf‘-ab = vom Zeitpunkt an, von da an
  • tf’al-ab = von damals an
  • tf’of-ab = von jetzt an
  • ‚rrof-ab = von hier aus/von hier weg
  • kasab = vom Haus weg, aus dem Haus heraus
  • laab = von Freude weg = aus/vor Freude: laab a rrak = er tanzt vor Freude

Mit -unn, zu..... hin

  • andunn = zum Mann hin; dem Mann: me da ktab andunn = Ich gebe das Buch dem Mann.
  • rrofunn = hierher
  • tfofunn = bis jetzt
  • tfunn = bis zu dem Zeitpunkt, bis da
  • tfalunn = bis damals
  • kasunn = zum Haus hin , ins Haus hinein
  • kasunn = zur Freude hin, um der Freude willen: launn a rrak = Um der Freude willen tanzt er; Er tanzt, um sich zu freuen.

Eine schöne Art, Fragen zu bilden, erhält man, wenn man einfach das -o an das zu erfragende hängt:

  • A bao ‚rralunn muf? Ging er damals dorthin? – Einfache Frage
  • Ao ba rralunn muf? Ging er damals dahin? – Frage, ob es denn er war, der damals dahin ging (und kein anderer).
  • A ba rralunno muf? – Frage, ob es denn dorthin war, dass er damals ging (und nicht irgendwoanders hin).
  • A ba rralunn mufo? – Frage, ob es denn damals war, dass er dorthin ging (und nicht zu einem anderen Zeitpunkt).
  • Rrunno a ba? = Wohin geht er? (Einfacher wäre Is rro a ba?)
  • Tfunno meme ste? = Zeit-hin-?+ichPl+bleiben = Bis wann bleiben wir? (Einfacher wäre: Is tfo meme ste?)
  • Tfalunno meme ste? = Zeit-jene-hin?+ichPl+bleiben = Bleiben wir bis dann? (Einfacher wäre Frrak is tfas meme ste?)