Westkarpatische Sprachen

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Die Westkarpatischen Sprachen sind im Westen der Karpaten verbreitet. Zu ihnen gehören Sprachen wie Paramurisch, Yenitt und Ategeir. Dieser Artikel behandelt die rekonstruierte Protosprache und die Entwicklung zu den Protosprachen der Hauptzweige. Für die weitere Entwicklung der Hauptzweige sollen entsprechende Artikel zur Verfügung gestellt werden (dort werden auch die jeweiligen Protosprachen separat vorgestellt).

Allgemeines

Die Westkarpatische Sprachfamilie ist nur auf den Karpaten verbreitet. Sprecher wohnen in Jennig, auf den Skallischen Inseln, Bedlam, den Inseln im Süden und dem östlichen Estasia.

Charakteristisch für die Westkarpatischen Sprachfamilien ist ein teils flektierender Bau (Ablaut), teils agglutinierend. Ansonsten divergieren die Sprachen massiv sowohl in ihrem Klang als auch in ihrem grammatischen Aufbau. Daher geht man von einer sehr frühen Trennung aus: Der jennitische Zweig begann vor wenigstens 2000 Jahren zu divergieren, der bedlamische Zweig vor 2500 Jahren. Beide Zweige haben sich vor mindestens 3000, wenn nicht 3500 Jahren getrennt.

Die Westkarpatischen Sprachen teilen sich in zwei Zweige:

Die Westkarpatische Protosprache

Phonologie

Vokale

Die Vokalphoneme des Protowestkarpatischen bleiben im Verborgnenen. Es gab mindestens zwei, meist als /a/ und /i/ bezeichnet; die konkrete Aussprache dürfte gewiss stark abgewichen haben. Darüber hinaus gibt es zwei verschiedene Thesen. These 1 sieht den Zustand in den jennitischen Sprachen als urprünglich an: /a/ und /i/ können in betonten und unbetonten Silben vorkommen, daneben gibt es ein /​ə/, das ausschließlich in unbetonten Sprachen vorkommt. These 2 geht davon aus, dass es /a/, /i/ und /u/ gab. Letzteres wurde demnach in den Jennitischen Sprachen unbetont zu /ə/, betont je nach Umgebung zu /a/ bzw. /i/.

Konsonanten

Auffällig ist die Abwesenheit der Opposition "stimmhaft-stimmlos" dafür aber eine koartikulative Opposition "Plene-Palatalisiert (mit ​ʲ geschrieben)-Pharyngalisiert (mit ˤ geschrieben)".

Art Bilabial Alveolar Palatal Velar Uvular
Plosiv p, pʲ, pˤ t, tʲ, tˤ - k, kʲ q (=kˤ)
Frikativ - s, sʲ, sˤ ​ç(=hʲ) x(=h) H (=hˤ)
Nasal m, mʲ, mˤ n ​ɲ(=nʲ) ​ŋ (=nˤ) -
Approximant w (=rˤ!) ​ɹ (=r) j(=rʲ!) - -
Lateral - l, lˤ (=lʲ) - -

Phonotaktik

Silben sind stets vom Typus CV(C).

Phonetische Entwicklung des Einzelnen Zweige

Protojennitisch

Erste Phase: Umstrukturierung des Koartikulationssystemes

  • a>u/_Cˤ
  • i>e/_Cˤ
  • ə>​ɐ​/_Cˤ

Konsonanten (im Anschluss):

  • Cˤ>C mit einigen Ausnahmen:
    • mˤ>pˤ>p
    • r>w
    • lˤ>r
  • hʲ>h

Zweite Phase: Umbau der Silbenstruktur und Entstehung der Langvokale Silbenschließendes Konsonanten entfallen sämtliche unter Längung des vorangehenden Vokals (a>á, e>é, i>í, u>ú,ə>e, ɐ>a). Von dieser Regel gibt es einige Ausnahmen:

  • , Approximanten und Nasale entfallen nicht
  • h und s, sʲ hinterlassen keine Längung
  • Zu beachten ist die Morphologische Regel, derzufolge s, sʲ, l, lʲ ihre jeweilige Koartikulation (Palatalisiert oder nicht-Palatalisiert) auf den nächsten Konsonanten übertragen.

Dritte Phase: Veränderung des h-Lautes

  • h entfällt in allen Positionen
  • >h

Es existieren nur Silben vom Typus CV(w/j/h/N), wobei N einen beliebigen Nasal repräsentiert. Es gibt einige wenige Silben des Typs V(w/j/h/N), nämlich dort, wo ein altes h im Anlaut geschwunden ist.

Namefolgt

Erste Phase: Verlust der Labiallaute mit Umfärbung des Vokals

  • m>w; aber m bleibt in Umgebung von C. mˤ, mʲ>m
  • p entfällt
  • >y
  • >
  • w>h

Umfärbungen der Vokale in Umgebung von p und w

Protowestkarpatisch In Umgebung von Labial (außer m) In Umgebung von Nicht-Labialen Lauten oder m
u u e (offene Silben)
​ʊ (geschlossene Silben)
i ​ʊ i (offene Silben)
​ɪ (geschlossene Silben)
a o a

Weitere Umstrukturierungen in der (späten) ersten Entwicklungsphase betrafen den Merger von und zu sx sowie den Wandel >š. Vielleicht erfuhr χ einen Wandel zum stimmhaften ​ʁ und wurde nicht mehr als Frikativ wahrgenommen.

In der Zweiten Phase kam es zum sogenannten Vorparamurischen Vokalkollaps, in welchem sämtliche unbetonte Vokale entfielen. Es folgte eine radikale Umgestaltung der Silbe:

  • ts wurde nun als ein Phonem, c aufgefasst.
  • Kombinationen von einem Lateral mit sx oder s führten zu sx: und in der Folge sx
  • Kombinationen von Lateral und š wurden zu š.
  • Kombinationen von Lateral mit t oder führten zum lateralen Affrikat cx.
  • Kombinationen von Lateral mit führten zum Affrikat
  • Mehr als zwei Konsonanten im Ablaut führten zu einem Schwund von mindestens einem. Das Prinzip war nicht regelmäßig, oft schwanden v.a. Plosive.

Wichtig war auch die Palatale Dissimilation von Konsonanten nach i, ɪ und e. Parallel dazu verlief die Pharyngal-Velare Dissimilation von Konsonanten nach u, ​ʊ und o.

Ab Abschluss der Gemeinbedlamischen Periode steht die Entstehung syllabischer Konsonanten: Vor und nach Nasalen, Lateralen, r und ​ʁ/χ entfielen e, ​ʊ und ​ɪ. Die betreffenden Konsonanten wurden dafür gelängt und silbisch ausgesprochen.