Torassische Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt zwei Dialekte, den nördlichen und den südlichen. Der südliche stellt den Standard dar. Die nördliche Aussprache gilt nicht als falsch, sondern als Variante. Jedoch werden die Abweichungen von der Grammatik, wie sie im Norden vorkommen, als Fehler betrachtet.
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Bei der i- und e1-Konjugation kann es zu Veränderungen im Stammauslaut kommen (''pisati: pishò, pishesh'' "schreiben"; ''vbvòditi: vbvòdzhò, vbvòdish'' "täuschen").
  
Verben auf ''-ovati'' haben eine eigene Konjugation: ''-ujò, -ujsh, -ujt, -ujmy, -ujte, -ujòt' ''.
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Verben auf ''-ovati'' haben eine eigene Konjugation: ''-ujò, -ujsh, -ujt, -ujmy, -ujte, -ujòt' ''(''risovati: risujò, risujsh'' "malen").
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'''Betonung''': a- und e2-Konjugation haben eine feste Betonung im ganzen Konjugationsschema. Bei i- und e1- Konjugation wird meist Sg1 auf der letzten, alle anderen auf der vorletzten Silbe betont. Verben, deren ''-ti'' im Infinitiv betont ist, werden immer auf der letzten Silbe betont.
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==Bemerkungen zu südlichen Substandarddialekten==
 
==Bemerkungen zu südlichen Substandarddialekten==
Es gibt auch noch im Süden nicht-standardsprachliche Dialekte. Bei diesen ist bemerkenswert, dass ''w'' (aus hartem ''l'') noch nicht mit ''v'' zusammengefallen ist. Der alte Nasal ''ò'' wird noch als [ã], ''a'' noch als [a] gesprochen. Auch sonst sind die südlichsten Dialekte eher konservativ. Nur die Betonung ist vielfach vereinfach. Außerdem sind ''d'' und ''t'' im absoluten Wortlaut stumm. Das Kasussystem ist ähnlich wie im Slang von Khazara stark abgebaut. Auffällig ist, dass Hilfverben tendenziell dem Hauptverb nachfolgen, anstatt ihm voranzugehen.
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Es gibt auch noch im Süden nicht-standardsprachliche Dialekte. Bei diesen ist bemerkenswert, dass ''w'' (aus hartem ''l'') noch nicht mit ''v'' zusammengefallen ist. Der alte Nasal ''ò'' wird noch als [ã], ''a'' noch als [a] gesprochen. Auch sonst sind die südlichsten Dialekte eher konservativ. Nur die Betonung ist vielfach vereinfacht. Außerdem sind ''d'' und ''t'' im absoluten Wortlaut stumm. Das Kasussystem ist ähnlich wie im Slang von Khazara stark abgebaut. Auffällig ist, dass Hilfverben tendenziell dem Hauptverb nachfolgen, anstatt ihm voranzugehen.
  
 
Zwei Beispiele zum Vergleich:
 
Zwei Beispiele zum Vergleich:

Aktuelle Version vom 8. März 2020, 20:09 Uhr

Die Torassische Sprache ist die Amtssprache Torassias. Sie gehört zu den rythanischen Sprachen.

Es gibt zwei Dialekte, den nördlichen und den südlichen. Der südliche stellt den Standard dar. Die nördliche Aussprache gilt nicht als falsch, sondern als Variante. Jedoch werden die Abweichungen von der Grammatik, wie sie im Norden vorkommen, als Fehler betrachtet.

Schrift und Lautlehre

Das Torassische wird mit Osporitsa geschrieben.

Nummer Transkription Aussprache Süd Aussprache Nord
1 a [​ə] [​ʌ]
2 b [b] [b]
3 d [d] [d], ​vor i, e und ' [​dʑ]
4 e (ye) [ʲe] [ʲ​ɐ]
5 f [f] [f]
6 g [ʀ] [​ɣ]
7 i [i] [i]
8 y (j) [j] [j]
9 k [k] [k]
10 l [l] [l]
11 m [m] [m]
12 n [n] [n]
13 o [​ʌ] [ɔ]
14 p [p] [p]
15 r [r] [r]
16 s [s] [s] vor i, e und ' [​ɕ]
17 t [t] [t] vor i, e und ' [​tɕ]
18 u [u] [​ɪ]
19 v [v], im Silbenauslaut [w] [v]
20 kh [x] [x]
21 z [z] [z] ​vor i, e und ' [​ʑ]
22 sh [ʃ] [ʃ]
23 zh [​ʒ] [​ʒ]
24 ts [ts] [ts]
25 ch, tsh [tʃ] [tʃ]
26 dzh [​dʒ] [ʑ]
27 y [​ɨ] [​ɨ]
28 ò [​ɔ] [u]
- st [​ɕ] [st]
- sh' - [​ɕ]

Zu beachten ist, dass es zudem das Zeichen <'> gibt, welches in der Osporitsa über dem entsprechenden Konsonanten erscheint, hier nachgestellt. Es palatalisiert den Konsonanten und entspricht damit dem russischen Weichheitszeichen.

Konsonanten werden in weiche (alle mit <'> sowie /l/ und /j/) und harte (alle anderen) eingeteilt. /y/ kann keinem weichen, /i/ keinem harten Konsonanten folgen (/i/ kann also insbesondere nicht nach ts, tsh, dzh, zh folgen, da diese niemals palatalisiert werden).

Formenlehre

Substantive

Allgemein

Substantive können in die Kategorien Genus (maskulin, feminin, neutrum), Numerus (Singular und Plural) und Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumental sowie der Lokativ noch im Norden).

Der Genus ist unveränderlich.

Es gibt folgende Deklinationsklassen: Konsonantisch (männlich und sächlich), a-Deklination (fast ausnahmslos weiblich), i/y-Deklination (überwiegend weiblich).

Deklinationsschema

Kasus konsonantisch (m) konsonantisch (n) a (f) i/y (f)
NSg (A) rynyk vokn-o veshavk-a nosh
GSg (A) rynk-a vokn-a veshavk-y nosh-y
DSg (L) rynku vokn-u veshavk-e nosh-e
ISg rynk-ym vokn-ym veshavk-òj nosh-òj
NPl (A) rynk-y vokn-a veshavk-y nosh-y
GPl (A, L) rynk-ov (-ij) vokyn veshavyk nosh-yj
DPl (I) rynk-am vokn-am veshavk-am nosh-am

Zu beachten ist, dass alle Endungen, die mit /y/ beginnen, dieses nach weichen Konsonanten in ein /i/ umwandeln. Die Endung /-ov/ wird durch /-ij/ ersetzt, wenn sie einem weichen Konsonanten folgt.

/i/ und /y/ können in bestimmten Positionen im Deklinationsschema auftauchen oder auch verschwinden, wie oben zu sehen ist.

Der Lokativ, der noch im Norden existiert, hat keine eigene Form: Im Singular gleicht er dem Dativ, im Plural dem Genitiv. In der südlichen Varietät gleicht er stets dem Dativ.

Auch der Akkusativ hat keine eigene Form: Belebte Substantive bilden ihn durch den Genitiv, unbelebte durch den Nominativ. Es gibt zwar noch eine Form für die a-Deklination - veshavk-ò, doch diese wird immer ungebräuchlicher.

Im Plural gleicht der Instrumental stets dem Dativ.

Betonung

Maskuline Nomina, die im NSg einsilbig sind, sind in allen anderen Fällen endbetont.

Maskuline Nomina, die sowohl im NSg als auch im GSg zweisilbig sind (rynyk, rynka), werden idR stets auf der ersten Silbe betont.

Maskuline Nomina, die im NSg zweisilbig und im GSg dreisilbig sind (garad, garada), werden im Singular auf der ersten, im Plural auf der letzten Silbe betont.

Feminine Nomina, die im NSg einsilbig sind, werden stets auf der ersten Silbe betont.

Feminine Nomina, die im NSg zweisilbig sind, werden im Singular auf der ersten oder der letzten Silbe betont, im Plural idR auf der ersten.

Neutra werden fast ausschließlich im Singular auf der letzten und im Plural auf der ersten Silbe betont.

Substantive, die im NSg mehr als zwei Silben aufweisen, haben im gesamten Deklinationsschema eine feste Betonung auf einer der ersten beiden Silben.

Adjektive

Deklination

Kasus m/n f Pl
N bev-, bev-o bev-ja bev-y
G bev-go bev-yj bev-ykh
D bev-mu bev-yj bev-ym
I bev-ym bev-òj -

Wiederum gilt, das /y/ nach weichen Konsonanten zu /i/ wird.

Es gibt Adjektive mit einer erweiterten Form (insbesondere Adjektive mit Stamm auf /n/), welche erscheint, wenn im Deklinationsschema kein Vokal antritt, also bei m und f Nominativ sowie m Genitiv und Dativ. Es folgt ein Beispiel.

Kasus m/n f Pl
N pyvyn-, pyvn-o pyvyn-ja pyvn-y
G pyvyn-go pyvn-yj pyvn-ykh
D pyvyn-mu pyvn-yj pyvn-ym
I pyvn-ym pyvn-òj -

Adverbien werden mit -o (bzw. -e nach weichem Konsonanten) gebildet.

Steigerung

Mit den Präfixen bolji- (Komparativ) und samo- (Superlativ), z.B. samopyvyn dzhban - "die vollste Kanne"

Betonung

Die Betonung liegt stets auf der letzten Silbe vor der Kasusendung (bei erweiterten Formen auf der vorletzten Silbe vor der Kasusendung).

Pronomen

Personalpronomen der 1. und 2. Person:

Kasus Sg1 Sg2 Pl1 Pl2
N ja ty my vy
G mn'ò t'b'ò nas vas
D mne t'be nam vam
I mnòj tbòj - -

Personalpronomen der 3. Person:

Kasus m/n f Pl
N von/vno vna vni
G jgo (nigo) jij (nij) ikh (nikh)
D jmu (nimu) jij (nij) im (nim)
I nim jòj (n'òj) -

Die Formen in Klammern erscheinen nach Präpositionen.

Demonstrativpronomen:

Kasus m/n f Pl
N tyn/to ta te
G tgo tyj tekh
D tmu tyj tem
I tym tòj -

Interrogativpronomen:

Kasus Wer? Was?
N kto sho
G kygo chigo
D kmu chmu
I kim chim

Alle Pronomen werden auf der letzten Silbe betont

Verben

Allgemein

Verben unterscheiden nach Person (1,2,3), Numerus (Singular und Plural), Tempus (Präsens, Futur und Präteritum). Verben kommen in Aspektpaaren vor, eines ist jeweils vollendet, das andere unvollendet.

Jedes Verb hat zwei Stämme: Präsens- und Infinitivstamm. Der Infinitiv wird durch das Anhängen von -ti an den Infinitivstamm gebildet.

Aspekt

Unvollendete Verben können die Tempora Präteritum, Präsens und Futur (durch das Verb bòdò + Infinitiv) bilden. Vollendete Verben können nur Präteritum und Futur (das genauso gebildet wird wie das Präsens der unvollendeten Verben) bilden.

Unvollendete Formen und vollendete können mit verschiedenen Möglichkeiten voneinander abgeleitet werden:

  • mit Präfixen: pisati "schreiben" (uv) wird zu napisati (v)
  • mit Suffixen: zapisati "abschreiben" (v) wird zu zapisyvati (uv); popraviti "berichtigen" (v) wird zu poprav'ati (uv)
  • mit Ablaut: ugoditi "beruhigen" (v) wird zu ugadzati (v)
  • mit Suppletion: moviti "sprechen, sagen" (uv) und skazati (v)

Die Bildungsweise ist für jedes einzelne Verb zu lernen.

Präsens der unvollendeten Verben, Futur der vollendeten Verben

Es gibt vier Deklinationsklassen: a, i, e1 und e2.

Person/Numerus a i e1 e2
Sg1 chek-am vidzh-ò dzh-ò bol-ejò
Sg2 chek-ajsh vid-ish dzh-esh bol-ejsh
Sg3 chek-ajt vid-it dzh-et bol-ejt
Pl1 chek-ajmy vid-imy dzh-emy bol-ejmy
Pl2 chek-ajte vid-ite dzh-ete bol-ejte
Pl3 chek-ajòt' vidzh-òt' dzh-òt' bol-ejòt'

Bei der i- und e1-Konjugation kann es zu Veränderungen im Stammauslaut kommen (pisati: pishò, pishesh "schreiben"; vbvòditi: vbvòdzhò, vbvòdish "täuschen").

Verben auf -ovati haben eine eigene Konjugation: -ujò, -ujsh, -ujt, -ujmy, -ujte, -ujòt' (risovati: risujò, risujsh "malen").

-y und -e der 1. bzw. 2. Person Plural werden in der Umgangssprache weggelassen.

Betonung: a- und e2-Konjugation haben eine feste Betonung im ganzen Konjugationsschema. Bei i- und e1- Konjugation wird meist Sg1 auf der letzten, alle anderen auf der vorletzten Silbe betont. Verben, deren -ti im Infinitiv betont ist, werden immer auf der letzten Silbe betont.

Es gilt folgende Besonderheit: Vollendete Verben mit den Vorsilben vy-, za- und po- werden auf der ersten Silbe betont.

Präteritum

Vom Infinitivstamm wird die Infinitivendung -ti abgetrennt, um den Infinitivstamm zu erhalten. Daran werden folgende Endungen gehängt:

Person m f n Pl
1 -kh (-um) -kh (-um) - -lis'my
2 -vys' -vas' - -liste
3 -v (-) -va -vo -li

Die Formen in Klammern gelten, wenn der Infinitivstamm auf einen Konsonanten endet (also chekakh "ich wartete" aber nesum "ich trug").

Die Betonung entspricht der des Infinitivstammes.

Unvollendetes Futur

Durch das Verb bòdò mit dem Infinitiv.

Person/Numerus Form
Sg1 bòdò
Sg2 bòdesh
Sg3 bòdet
Pl1 bòdemy
Pl2 bòdete
Pl3 bòdòt'

Also: bòdò chekati "ich werde warten".

Stattdessen wird im Süden oft das Präteritum in der Form der dritten Person genutzt, dies ist aber nicht hochsprachlich (einziger Fall, in welchem die südliche Variante von der Hochsprache abweicht!), also: bòdò chekav bzw. bòdò chekava.

Konjunktiv

Durch die konjugierte Partikel by und das Präteritum in der Form der dritten Person:

Person/Numerus Form
Sg1 bym
Sg2 bys'
Sg3 by
Pl1 bys'my
Pl2 byste
Pl3 by

Also: chekav bym; nes bys'; usw.

Im Norden wird häufig stattdessen der Infinitv genutzt, also: bym chekati; bys' chekati; usw.

Beachte die konjugierte Konjunktion shby "damit": skazakh to, shbys' pochekav "Ich sagte dies dies, damit du wartest."

Satzlehre

Die Satzstellung ist weitesgehend frei. Das Wort, auf dem der Fokus liegt, tendiert dazu, am Satzende zu stehen: rebenyk risujt vobrazy "Das Kind zeichnet Bilder" - vobrazy risujt rebenyk "Ein Kind zeichnet die Bilder".

Entscheidungsfragen werden im Südlichen Dialekt mit einem nach das Erfragte gestelltes li gebildet: rebenyk li risujt vobrazy? "Zeichnet das Kind die Bilder?" - rebenyk risujt vobrazy li? "Zeichnet das Kind die Bilder?". Im Norden wird einfach ein chy vor den Satz gestellt: Chy rebenyk risujt vobrazy?.

Bemerkungen zu südlichen Substandarddialekten

Es gibt auch noch im Süden nicht-standardsprachliche Dialekte. Bei diesen ist bemerkenswert, dass w (aus hartem l) noch nicht mit v zusammengefallen ist. Der alte Nasal ò wird noch als [ã], a noch als [a] gesprochen. Auch sonst sind die südlichsten Dialekte eher konservativ. Nur die Betonung ist vielfach vereinfacht. Außerdem sind d und t im absoluten Wortlaut stumm. Das Kasussystem ist ähnlich wie im Slang von Khazara stark abgebaut. Auffällig ist, dass Hilfverben tendenziell dem Hauptverb nachfolgen, anstatt ihm voranzugehen.

Zwei Beispiele zum Vergleich:

Beispiel Deutsch Nördlicher Standard Südlicher Standard Südlicher Substandard
mavad "jung" [m​ʌ'v​ʌt] [mə'vət] ['mawa]
vbvòdiv mn'ò "er hat mich getäuscht" [vbvu'dʑif mnʲu] [vbvɔ'dʲiw mnʲɔ] ['vbwãdʲiw mnʲã]


Anders als die nördlichen Dialekte gelten die südlichen Substandarddialekte als schlechte Sprache. Sprecher orientieren sich am Standard von Khazara. Somit sterben die südlichen Substandarddialekte langsam aus. Allein die Torassisch-Sprecher der dianischen Gebiete Torras und Esttorras, welche sich südlicher Mundarten bedienen, pflegen ihre Varietät.