Ategeir: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. März 2020, 20:10 Uhr
Ategeir (nach der Eigenbezeichnung), auch als "Tegrisch" bzw. "Tegrische Sprache" bezeichnet, ist die Amtssprache im Reich von Tegrim. Sie gehört zu den Westkarpatischen Sprachen (ist also u.a. mit dem Paramurischen verwandt), und innerhalb dieser zur Jennischen Sprachfamilie.
Inhaltsverzeichnis
Lautlehre
Das Tegrische wird mit der internationalen Hesxqur-Schrift geschrieben.
Nummer | Transkription | Aussprache |
---|---|---|
1 | a | [a] |
- | aa | [ʌ] |
2 | e | [ɛ] |
- | ei | [i] |
3 | x | [x] |
4 | i | [ɐ], nach e und i kein eigenständiges Zeichen |
5 | k | [k] |
6 | l | [l] |
- | li | [ʎ] |
7 | m | [m] |
8 | n | [n] |
9 | o | [ɔ] |
10 | r | [r] |
11 | s | [s] |
12 | t | [t] |
13 | u | [o] |
14 | - | - |
15 | w | [w] |
16 | b | [pʲ] |
17 | p | [p] |
18 | f | [f] (nur in Fremdwörtern) |
19 | g | [kʲ], im Silbenauslaut [j] |
20 | d | [dʲ] |
21 | - | - |
22 | wird vor Eigennamen geschrieben | - |
- Plosive zwischen Vokalen und nach Nasal sind stimmhaft
- Vokale nach m, n, x und gelegentlich w werden nasaliert
- die Betonung liegt auf der letzten Silbe
Formenlehre
Substantive
Es gibt keinen Artikel. Es gibt kein Genus.
Der Plural wird durch das Proklitikon wa ausgedrückt: talo "Haus"; wa talo "Häuser".
Es gibt drei Kasus: Den Nominativ (Grundform), den Genitiv (Besitzverhältnis) und den Negativ. Der Negativ ersetzt im intransitiven Satz das Subjekt, im transitiven Satz das Objekt.
Genitiv durch Anhängen von -ka: talo waaxka – „das Haus des Vaters“ Die Betonung liegt auf der letzten Stammsilbe – nicht auf –ka!
Negativ durch Anhängen von –li (-ili, falls das Wort auf Konsonant endet): deil talo "Ich sehe das Haus", Aam deil taloli "Ich sehe das Haus nicht".
Präpositionen treten im Tegrischen als Postpositionen auf und erhalten die Hauptbetonung der Phrase: talo sa "im Haus".
Adjektive
Adjektive zeigen keinerlei Kongruenz mit dem zugehörigen Substantiv. Sie werden hinter das Substantiv gestellt (auch hinter eventuelle Postpositionen).
Adjektive sind unveränderlich. Komparationen erfolgen durch Partikeln, die hinter dem Adjektiv stehen:
Komparationsstufe | Komparationspartikel | Beispiel | Deutsch |
---|---|---|---|
Positiv | - | talo pux | das große Haus |
Komparativ | daa | talo pux daa | das größere Haus |
Superlativ | gum | talo pux gom | das größte Haus |
Elativ (sehr) | nei | talo pux nei | das sehr große Haus |
Die Konstruktion "X ist Y-er als Z" erscheint dann als X Y daa Z: Mi pak pux daa talo "Dieser Baum ist größer als ein Haus".
Die Konstruktion "X ist so Y wie Z" erscheint als X Y na Z: Mi pak pux nei talo "Dieser Baum ist so groß wie ein Haus".
Pronomen
Tabelle folgt.
Das adjektivische Demonstrativpronomen ist das Proklitikon mi für die Nahdeixis (mi talo "dieses Haus", mi wa talo "diese Häuser") und gu für die Ferndeixis (gu talo "jenes Haus"). Als substantivisches Demonstrativpronomen verwendet man es gemeinsam mit dem Pronomen der dritten Person (mi na/gu na "dieser, diese, dieses/jener, jene, jenes"; mi wa/gu wa "diese/jene (Pl)", mi waka "deren (subst. Demonstrativpronomen)").
Für ein abstraktes "das", welches als Referenz für (nicht genannte) Objekt- und Subjektsätze steht, steht mi allein: Aam deil mid "Ich weiß (das) nicht".
Die unbestimmte Person kann durch Demonstrativpronomen + Interrogativpronomen ausgedrückt werden, also mi pa "jemand". Zur unbestimmten Person als Subjekt siehe Konjugation.
Verben
Person und Numerus
Eine Besonderheit des Tegrischen (und der Westkarpatischen Sprachen im Allgemeinen) ist die vierte Person: Sie steht im Tegrischen für die Interrogativform "wer/was?". Zusammen mit dem Pronomen mi bedeutet sie "jemand".
Nach der Person wird konjugiert, indem ein Konsonant angehängt wird. Im Singular wird für gewöhnlich das Personalpronomen weggelassen, im Plural muss es erscheinen.
dama "essen" | Singular | Plural |
---|---|---|
1 | dama-l | la dama-l |
2 | dama-t | la dama-t |
3 | dama-n | la dama-n |
4 | dama-p | la dama-p |
Damap? "Wer isst?" – Mi damap. – "Jemand isst."
Modale Konjugation
Modale Verhältnisse werden durch Vorsilben ausgedrückt. Dabei kommt es zu Lautveränderungen im Anlaut:
- b wird p
- d wird t
- g wird k
- li wird l
Folgende Vorsilben existieren:
- xe- für Notwendigkeit, äußeren Zwang: xetamal "Ich muss essen".
- da- für Vorhaben: datamal "Ich möchte nun essen."
- to be continued...
Vergangenheit
Durch das Voranstellen von ei: ei deil "ich sah" - xaam dein tax "der Vater sah dich".
Die Vorvzeitigkeit im Nebensatz kann durch ein an den Stamm gehängtes -ga ausgedrückt werden: dei-ga-l "nachdem ich gesehen hatte"
Modi
Der Irrealis wird durch ein ba ausgedrückt: ba deil "ich sähe" - xaam ei ba dein tax "der Vater hätte dich gesehen.
Der Subjunktiv, der im Hauptsatz auch Hortativ, Imperativ und Jussiv ausdrückt, wird durch das Einfügen von -x- in die erste Silbe des Verbs gebildet: da-x-ama "Iss!" (Personenzeichen entfällt); da-x-ama-n "Er möge essen"; (la) daxamal "Lasst uns essen!".
Verkettung von Verben
Verben können zum Erzeugen neuer Bedeutungen kombiniert werden. Dabei verlieren die ersten Verben den letzten Vokal (so sie aus mehr als zwei Silben bestehen).
Bsp.: dam deil "essen+sehen=beobachten".
Verbalnomina
Es gibt eine Reihe von Nomen, die systematisch von Verben abgeleitet werden. Die Bedeutung tendiert dazu, sehr weit zu sein.
- Verbalnomen des Objekts: Bezeichnet Produkt oder Material einer Handlung. Endungsloser Stamm: dama "das Essen"
- Verbalnomen der Tätigkeit: Bezeichnet jemanden, der eine Tätigkeit gewohnheits- oder Berufsmäßig ausführt; durch -r(<-n): damar "der regelmäßige Esser = Fresssack (pej.)"
- Verbalnomen des Mittels; durch Voranstellung des ersten Vokals (<RV): adama "Geschirr"
Satzlehre
Wortstellung
Nominalphrase
Die Positionen der Nominalphrase sind:
- mi
- wa
- Kernnomen
- Adjektive
- Genitivattribute
Verbalphrase
Die Positionen der Verbalphrase sind:
- Verneinung
- ei
- ba
- Hilfsverben
- Kernverb
Wortfolge im Satz
Im transitiven Satz ist die Wortfolge S-V-O, im intransitiven Satz ist die Wortfolge O-S.
Diathese
Die Diathese wird mittels Wortstellung ausgedrückt. Die normale Folge bezeichnet den Aktiv.
Passiv
Durch die 4. Person mit mi als Subjekt: mi damap gaar "jemand isst die Suppe = Die Suppe wird gegessen."
Antipassiv
Durch Weglassen des direkten Objekts: damal "Ich esse."
Kausativsätze
Aufbau:
- Veranlasser
- Veranlassungsverb
- Veranlasster (kann entfallen wenn identisch mit Veranlasser)
- Verb der veranlassten Handlung (steht wenn intransitiv vor dem Veranlassten)
- (ggf.)Objekt
xaam xalan ben daman gaar "der Vater (xaam) mahnt (xala-n) den Sohn (ben), die Suppe (gaar) zu essen (dama-n)"
Bedingungssätze
Irreale Bedingung: Sätze werden mit ba verbunden: Bedingung - ba - Folge.
Reale Bedingung: Verbindung durch sei.
Nebensätze
Generelle Bemerkungen
Consecutia Temporum: Präsens bedeutet Gleichzeitigkeit, andernfalls ist die Vorzeitigkeit anzuwenden (-ga-)
Pronomen
- xi repräsentiert das Bezugswort im Relativsatz und das Subjekt des Hauptsatzes in anderen Nebensätzen. Formen: Nominativ - xi, Genitiv - xika, Negativ xid, Akkusativ xe.
- teirepräsentiert im Nebensatz das Objekt des Hauptsatzes. Formen: Nominativ - tei, Genitiv teika, Negativ teid
Relativsatz
Aufbau
- Relativpronomen (wenn transitiver Satz) in Nominativ oder Akkusativ
- Verb
- Objekt wenn nicht Bezugsobjekt; Subjekt wenn intransitiv
Modalsatz
Ist formal ein Relativsatz ohne Bezugswort, in welchem das Relativpronomen durch ein Relativadverb ersetzt wird.
ben ban, ku sa xaam xika damgan gaar "Der Sohn sitzt dort, wo sein Vater Suppe gegessen hat" - ku sa "in Ort" als Konjunktion "wo", die sich auf ein im Hauptsatz entfallenes "dort" bezieht.
Subjekt- und Objektsatz
Finalsätze
Kausativsatzkonstruktionen, die sehr komplex sind, können auch durch die Konjunktion bei "damit" ausgedrückt werden.