Hesxqurisch: Unterschied zwischen den Versionen

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In diesem Artikel werden nur die Punkte besprochen, in welchen der Standard der Amtssprache des Erzherzogtums [[Paramur]] vom Standard, wie er in anderen Teilen der Welt gebräuchlich ist (siehe [[Paramurisch im Internationalen Gebrauch]]), besprochen.
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'''Hesxqurisch''' oder auch '''Mittelparamurisch''' bezeichnet die Vorstufe des modernen [[Paramurisch]]. Man spricht vom Mittelparamurischen bis zur großen Sprachreform 2070. Die Vorstufe des Hesxqurischen ist das '''Altparamurische'''.
  
Ein Mensch, der erzherzögliches Paramurisch beherrscht, kann internationales Paramurisch problemlos verstehen. Andersherum ist eine gewisse Um- und Eingewöhnung notwendig. Deshalb verwenden paramurische Muttersprachler, selbst der Erzherzog persönlich, im Gespräch mit Nicht-Muttersprachlern stets [[Paramurisch im Internationalen Gebrauch]]. Der erzherzögliche Standard dient nur als Sprache des Hofes und offizieller Reden. Selbst einheimische Medien bedienen sich der einfacheren, international gebräuchlichen Sprache.
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In diesem Artikel soll zum einen die Sprachgeschichte kurz skizziert werden, zum anderen die wichtigsten Unterschiede zwischen dem klassischen Hesxqurisch und dem modernen Standard-Paramurischen herausgearbeitet werden.
  
==Genitiv==
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Die Bezeichnung der Sprache ist von der verwendeten Schrift, [[Hesxqur]], abgeleitet.
Es existiert, im Gegensatz zur internationalen Konstruktion ''Besitz-he-Besitzer'' ein vorangestellter Genitiv, für den ein ''l'' angefügt wird. Aufgrund der Sonoritätsgesetze rutscht dieses ''l'' manchmal durch Metathese ins Wortinnere. ''batx'' "Stadt" - ''baltx qint'' "der Bote der Stadt".  
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==Sprachgeschichte==
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Man teilt das Hesxqurische in drei Epochen:
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*'''Frühhesxqurisch''' (ab 1000 +zi): Übergangssphase vom Altparamurischen zum Hesxqurischen; dies ist fließend. Das Hesxqurische unterscheidet sich in der Phonologie vom Althesxqurischen durch die Entwicklung des Phonems ''o'' und den Merger der beiden ''r''- und der beiden ''h''- zu jeweils nur einem Laut. Der Negativ entfällt und der Satzbau ändert sich stark. <br>In der externen Sprachgeschichte ist wichtig zu bemerken, dass sich das Hesxqurische nun auch jenseits des östlichen Bedlam zu verbreiten beginnt.
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*'''Klassisches Hesxqurisch''': Beim Übergang vom Früh- zum klassischen Hesxqurisch entfällt der Halbvokal''y'', wobei neue Vokale entstehen (''oy''>''ö'' usw.). Der Plural mit ''u'' entsteht. In dieser Varietät sind die meisten Dokumente des Hesxqurischen verfasst.
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*'''Späthesxqurisch''' (bis 2070): Übergangsphase vom Klassischen Hesxqurisch zum Neu[[paramurisch]]en. Merger von ''k' ''und ''t' ''zu ''c'' (sehr früh), Schwund von ''ö'' und ''ü'', Merger von ''sh'' und ''sx'' (eher spät). Das Spätparamurische kann als der direkte Vorgänger des Paramur-Stadtdialektes gelten, wohingegen der Dialekt von Odass eher dem klassischen Hesxqur nahesteht.<br>In der Zeit des Späthesxqurischen stieg die internationale Bedeutung des Paramurischen (zunächst im [[Karpaten]]raum).
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==Charakteristika==
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===Phonlogie===
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Die Phonologie des Klassischen Paramurischen ist etwas umfangreicher als die des modernen Standards. Es kommen folgende Laute zusätzlich vor:
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'''Konsonanten''': ''y'' (nur Anlaut), ''sh'', ''k' ''.
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'''Vokale''': ''ö, ü'', '''Diphtonge''': ''ai''
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===Morphologie===
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====Genitiv====
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Es existierte statt der heute üblichen Konstruktion ''Besitz-he-Besitzer'' ein vorangestellter Genitiv, für den ein ''l'' angefügt wird. Aufgrund der Sonoritätsgesetze rutscht dieses ''l'' manchmal durch Metathese ins Wortinnere. ''batx'' "Stadt" - ''baltx qint'' "der Bote der Stadt".  
  
 
Ist im Wort ''l'' enthalten, dissimiliert der Genitivmarker zu ''r'': ''liwr'' "des Herzens/des Inneren"; ''lowr'' "des Menschen".
 
Ist im Wort ''l'' enthalten, dissimiliert der Genitivmarker zu ''r'': ''liwr'' "des Herzens/des Inneren"; ''lowr'' "des Menschen".
  
==Konjugation==
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====Konjugation====
 
Die '''Person''' wird durch ein Suffix am Verb ausgedrückt. Dieses Subjekt kann jedoch durch das Gesetz der Sonorität ins innere des Stammes rutschen:
 
Die '''Person''' wird durch ein Suffix am Verb ausgedrückt. Dieses Subjekt kann jedoch durch das Gesetz der Sonorität ins innere des Stammes rutschen:
  
*1. Person: ''-s'', rutscht vor ''t, k, c, q'' und verschmilzt mit ''l'' zu ''sx''. Sollten aber bereits zu viele Auslautkonsonanten vorhanden sein, wird ''-us'' angehängt.
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*1. Person: ''-sh'', rutscht vor ''t, k, c, q'' und verschmilzt mit ''l'' zu ''sx''. Sollten aber bereits zu viele Auslautkonsonanten vorhanden sein, wird ''-ush'' angehängt.
*2. Person: ''-w'' - erscheint nach dem Vokal. Gibt es schon ein ''w'' oder drei Auslautkonsonanten im Stamm, wird stattdessen ein ''-u'' angehängt.
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*2. Person: ''-w'' - erscheint nach dem Vokal. Gibt es schon ein ''w'' oder drei Auslautkonsonanten im Stamm, wird stattdessen ein ''-iw'' angehängt.
*3. Person: ein ''a'' und ''e'' im Stamm ändert sich zu ''ei'', sonst erfolgen keine Änderungen. In den Dialekten kann auch ''u'' zu ''i'' und ''o'' zu ''e'' werden.
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*3. Person: ein ''a'' und ''e'' im Stamm ändert sich zu ''ai'', ''u'' wird zu ''ü'', ''o'' zu ''ö'' und ''i'' zu ''ei''.
*4.Person: ein ''-t'' wird angehängt.
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*4.Person: ein ''-s'' wird angehängt (gleiche Regeln wie 1. Person).
  
Auch in der "höfischen Konjugation" unterscheidet man '''Verben des Orts-''' von solchen des '''Zustandswechsels'''. Ersteren wird zur Bildung des Präsens ein konjugiertes ''le-'' vorangestellt: ''lew sxom'' "du gibst", sonst stehen sie im Präteritum: ''sxowm'' "du gabst". Letztere stehen unverändert im Präsens und bilden das Präteritum unregelmäßig (z.B. ''txowsx'' "erfreut/freut sich" vs. ''txusxoc'' "erfreute/freute sich"), meist durch das Anhängen eines ''-c'': ''ewsxc'' "du bautest".
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Kopula
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{| class="wikitable"
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! Tempus, Person!! Identität (Kopula), IVc !! Ort IVa
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| Präs 1Sg/Pl || shel || shot
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| Präs 2Sg/Pl || lu || (u)tner
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| Präs 3Sg/Pl || lü || (i)tner
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| Präs 4Sg/Pl || ul || ot
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| Prät 1Sg/Pl || shisx || shosx
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| Prät 2Sg/Pl || husx || (u)sxner
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| Prät 3Sg/Pl || jisx || (i)sxner
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| Prät 4Sg/Pl || sxe || osx
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|}
  
Im erzherzöglichen Standard gibt es auch den '''Subjunktiv''', der in Nebensätzen verwendet wird. Dazu wird der Vokal des Verbs an das Ende verschoben: ''sxowm'' "du gabst" wird zu ''sxmow'' "(dass) du gabst". Bei vielen Verben jedoch ist der Subjunktiv unregelmäßig.  
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Auch damals unterschiedt man '''Verben des Orts-''' von solchen des '''Zustandswechsels'''. Ersteren wird zur Bildung des Präsens die Kopula vorangestellt: ''lu sxom'' "du gibst", sonst stehen sie im Präteritum: ''sxo(w)m'' "du gabst". Letztere stehen unverändert im Präsens und bilden das Präteritum entweder durch das Anhängen von ''-c'' oder das Nachstellen der verkürzten Kopula im Präteritum (1. und 3. ''-isx'', 2. ''-usx'', 3. ''-sxe'').
  
Im Hauptsatz verwendet hat der Subjunktiv eine emphatische, affirmative Bedeutung: ''sxmos en ra masxin'' "ich habe ihm das Auto ''wirklich'' (''tatsächlich, wahrhaftig, fürwahr'') gegeben!". Alle Nebensätze verlangen den Subjunktiv.
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Im klassischen Hesxqurischen gibt es auch den '''Subjunktiv''', der in Nebensätzen verwendet wird. Dazu wird der Vokal des Verbs verändert: ''sxowm'' "du gabst" wird zu ''sxöwm'' "(dass) du gabst". Bei vielen Verben jedoch ist der Subjunktiv unregelmäßig.  
  
==Numerale==
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Im Hauptsatz verwendet hat der Subjunktiv eine emphatische, affirmative Bedeutung: ''sxöwmsh ain ra yasx'' "ich habe ihm das Haus ''wirklich'' (''tatsächlich, wahrhaftig, fürwahr'') gegeben!". Alle Nebensätze verlangen den Subjunktiv.
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====Numerale====
 
{| class="wikitable"
 
{| class="wikitable"
 
|-
 
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*''stolq warn'' "der achte Soldat"
 
*''stolq warn'' "der achte Soldat"
  
==Wortstellung in der Nominalphrase==
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===Syntax===
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'''Wortstellung in der Nominalphrase'''
 
Die die einzig zulässige Wortfolge ist ''Genitivattribut - Adjektive - Kern der Nominalphrase - Relativsatz - Postposition'', z.B.:  
 
Die die einzig zulässige Wortfolge ist ''Genitivattribut - Adjektive - Kern der Nominalphrase - Relativsatz - Postposition'', z.B.:  
  
 
* ''baltx txomq stenq, é sxom li ra masxin, a'' "beim (=''a'') guten (=''txomq'') Oberhaupt (=''stenq'') der Stadt (=''baltx''), das mir ein Auto gegeben hat (=''é sxom li ra masxin'')".
 
* ''baltx txomq stenq, é sxom li ra masxin, a'' "beim (=''a'') guten (=''txomq'') Oberhaupt (=''stenq'') der Stadt (=''baltx''), das mir ein Auto gegeben hat (=''é sxom li ra masxin'')".
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'''Nebensätze'''
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Die Konstruktion der Relativsätze mit ''qul'' ist unbekannt.
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==Heutige Bedeutung==
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Gelegentlich erscheinen noch Texte im klassischen Hesxqurisch, insbesondere im religiösen Bereich.
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Für Sprecher der Dialekte ist das Hesxqurische relativ gut verständlich, da die grammatischen Prozesse auch in den Dialekten vorkommen, wohingegen die Lautung dem allseits bekannten Standard-Paramurischen entspricht. Für Sprecher, die nur den Standard beherrschen, ist die Lektüre Hesxqurischer Texte ohne Vorbereitung nicht möglich, da insbesondere die Konjugation einen großen Unterschied bildet.
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Der Einfluss des Klassischen Hesxqurisch auf die Lexik des Standard-Paramurische ist immens, da Worte in ihrem alten Lautgewand erscheinen (z.B. ''naqr'' "Blume" statt umgangssprachlich ''narq''). Immer wieder werden auch Wörter des Hesxqurischen zur Beschreibung neuer Sachverhalte verwendet: Das [[Stil_Tkul#Beispiel|Qal u Lowr Hasx]] verwendet z.B. den altertümlichen Genitiv (''lowr'') im Titel.
  
 
[[Kategorie: Sprache]]
 
[[Kategorie: Sprache]]

Aktuelle Version vom 26. Juni 2021, 00:20 Uhr

Hesxqurisch oder auch Mittelparamurisch bezeichnet die Vorstufe des modernen Paramurisch. Man spricht vom Mittelparamurischen bis zur großen Sprachreform 2070. Die Vorstufe des Hesxqurischen ist das Altparamurische.

In diesem Artikel soll zum einen die Sprachgeschichte kurz skizziert werden, zum anderen die wichtigsten Unterschiede zwischen dem klassischen Hesxqurisch und dem modernen Standard-Paramurischen herausgearbeitet werden.

Die Bezeichnung der Sprache ist von der verwendeten Schrift, Hesxqur, abgeleitet.

Sprachgeschichte

Man teilt das Hesxqurische in drei Epochen:

  • Frühhesxqurisch (ab 1000 +zi): Übergangssphase vom Altparamurischen zum Hesxqurischen; dies ist fließend. Das Hesxqurische unterscheidet sich in der Phonologie vom Althesxqurischen durch die Entwicklung des Phonems o und den Merger der beiden r- und der beiden h- zu jeweils nur einem Laut. Der Negativ entfällt und der Satzbau ändert sich stark.
    In der externen Sprachgeschichte ist wichtig zu bemerken, dass sich das Hesxqurische nun auch jenseits des östlichen Bedlam zu verbreiten beginnt.
  • Klassisches Hesxqurisch: Beim Übergang vom Früh- zum klassischen Hesxqurisch entfällt der Halbvokaly, wobei neue Vokale entstehen (oy>ö usw.). Der Plural mit u entsteht. In dieser Varietät sind die meisten Dokumente des Hesxqurischen verfasst.
  • Späthesxqurisch (bis 2070): Übergangsphase vom Klassischen Hesxqurisch zum Neuparamurischen. Merger von k' und t' zu c (sehr früh), Schwund von ö und ü, Merger von sh und sx (eher spät). Das Spätparamurische kann als der direkte Vorgänger des Paramur-Stadtdialektes gelten, wohingegen der Dialekt von Odass eher dem klassischen Hesxqur nahesteht.
    In der Zeit des Späthesxqurischen stieg die internationale Bedeutung des Paramurischen (zunächst im Karpatenraum).

Charakteristika

Phonlogie

Die Phonologie des Klassischen Paramurischen ist etwas umfangreicher als die des modernen Standards. Es kommen folgende Laute zusätzlich vor:

Konsonanten: y (nur Anlaut), sh, k' .

Vokale: ö, ü, Diphtonge: ai

Morphologie

Genitiv

Es existierte statt der heute üblichen Konstruktion Besitz-he-Besitzer ein vorangestellter Genitiv, für den ein l angefügt wird. Aufgrund der Sonoritätsgesetze rutscht dieses l manchmal durch Metathese ins Wortinnere. batx "Stadt" - baltx qint "der Bote der Stadt".

Ist im Wort l enthalten, dissimiliert der Genitivmarker zu r: liwr "des Herzens/des Inneren"; lowr "des Menschen".

Konjugation

Die Person wird durch ein Suffix am Verb ausgedrückt. Dieses Subjekt kann jedoch durch das Gesetz der Sonorität ins innere des Stammes rutschen:

  • 1. Person: -sh, rutscht vor t, k, c, q und verschmilzt mit l zu sx. Sollten aber bereits zu viele Auslautkonsonanten vorhanden sein, wird -ush angehängt.
  • 2. Person: -w - erscheint nach dem Vokal. Gibt es schon ein w oder drei Auslautkonsonanten im Stamm, wird stattdessen ein -iw angehängt.
  • 3. Person: ein a und e im Stamm ändert sich zu ai, u wird zu ü, o zu ö und i zu ei.
  • 4.Person: ein -s wird angehängt (gleiche Regeln wie 1. Person).

Kopula

Tempus, Person Identität (Kopula), IVc Ort IVa
Präs 1Sg/Pl shel shot
Präs 2Sg/Pl lu (u)tner
Präs 3Sg/Pl (i)tner
Präs 4Sg/Pl ul ot
Prät 1Sg/Pl shisx shosx
Prät 2Sg/Pl husx (u)sxner
Prät 3Sg/Pl jisx (i)sxner
Prät 4Sg/Pl sxe osx

Auch damals unterschiedt man Verben des Orts- von solchen des Zustandswechsels. Ersteren wird zur Bildung des Präsens die Kopula vorangestellt: lu sxom "du gibst", sonst stehen sie im Präteritum: sxo(w)m "du gabst". Letztere stehen unverändert im Präsens und bilden das Präteritum entweder durch das Anhängen von -c oder das Nachstellen der verkürzten Kopula im Präteritum (1. und 3. -isx, 2. -usx, 3. -sxe).

Im klassischen Hesxqurischen gibt es auch den Subjunktiv, der in Nebensätzen verwendet wird. Dazu wird der Vokal des Verbs verändert: sxowm "du gabst" wird zu sxöwm "(dass) du gabst". Bei vielen Verben jedoch ist der Subjunktiv unregelmäßig.

Im Hauptsatz verwendet hat der Subjunktiv eine emphatische, affirmative Bedeutung: sxöwmsh ain ra yasx "ich habe ihm das Haus wirklich (tatsächlich, wahrhaftig, fürwahr) gegeben!". Alle Nebensätze verlangen den Subjunktiv.

Numerale

Zahl Paramurisch
1 qa
2 sxir
3 qwer
4 tein
5 teiq
6 tisxir
7 ist
8 stoq
9 stein
10 storsx
11 stewr
12 sqil
13 sqil ew qa
14 sqil ew sxir
15 sqil ew qwer
16 sqil ew tein
17 sqil ew teiq
18 sqil ew tisxir
19 sqil ew ist
20 sqil ew stoq
21 sqil ew stein
22 sqil ew storsx
23 sqil ew stewr
24 sxirm sqil
25 sxirm sqil ew qa
26 sxirm sqil ew sxer
usw. ...
36 qwerm sqil
37 qwerm sqil ew qa
38 qwerm sqil ew sxer
39 qwerm sqil ew qwer
40 teimn storsx
41 teimn storsx ew qa
50 teimq storsx
60 tisxirm storsx
70 imst storsx
80 stomq storsx
90 steimn storsx
100 stormsx storsx/qnah
110 qnah storsx
120 qnah sqil ew stoq
200 sxirm qnah
300 qwerm qnah
1000 cwutx
7865 imst cwutx stomq qnah tisxirm storsx ew teiq

Ordinalzahlen werden mit dem Genitiv gebildet:

  • qal low "der erste Mensch"
  • stolq warn "der achte Soldat"

Syntax

Wortstellung in der Nominalphrase Die die einzig zulässige Wortfolge ist Genitivattribut - Adjektive - Kern der Nominalphrase - Relativsatz - Postposition, z.B.:

  • baltx txomq stenq, é sxom li ra masxin, a "beim (=a) guten (=txomq) Oberhaupt (=stenq) der Stadt (=baltx), das mir ein Auto gegeben hat (=é sxom li ra masxin)".

Nebensätze Die Konstruktion der Relativsätze mit qul ist unbekannt.

Heutige Bedeutung

Gelegentlich erscheinen noch Texte im klassischen Hesxqurisch, insbesondere im religiösen Bereich.

Für Sprecher der Dialekte ist das Hesxqurische relativ gut verständlich, da die grammatischen Prozesse auch in den Dialekten vorkommen, wohingegen die Lautung dem allseits bekannten Standard-Paramurischen entspricht. Für Sprecher, die nur den Standard beherrschen, ist die Lektüre Hesxqurischer Texte ohne Vorbereitung nicht möglich, da insbesondere die Konjugation einen großen Unterschied bildet.

Der Einfluss des Klassischen Hesxqurisch auf die Lexik des Standard-Paramurische ist immens, da Worte in ihrem alten Lautgewand erscheinen (z.B. naqr "Blume" statt umgangssprachlich narq). Immer wieder werden auch Wörter des Hesxqurischen zur Beschreibung neuer Sachverhalte verwendet: Das Qal u Lowr Hasx verwendet z.B. den altertümlichen Genitiv (lowr) im Titel.