Davidische Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

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(Habeo-Konstruktion)
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Bei nicht-pronomischem Besitzer gibt es zwei Möglichkeiten:  
 
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#Der Besitzer kann ebenso wie ein Pronomen adjektiviert und dann verbalisiert werden: ''lām atike'' "Der Vater hat ein Haus".
 
#Der Besitzer kann ebenso wie ein Pronomen adjektiviert und dann verbalisiert werden: ''lām atike'' "Der Vater hat ein Haus".
#Man verwendet das verbalisierte reflexive Possessivpronomen, und schließt den Besitzer mit der Präposition ''du'' "bei" als indirektes Objekt an: ''lām hiris du at'' "Der Vater hat ein Haus".
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#Man verwendet das verbalisierte reflexive Possessivpronomen, und schließt den Besitzer mit der Präposition ''du'' "bei" als indirektes Objekt an: ''lām hire du at'' "Der Vater hat ein Haus".
  
 
Es gibt andere Verben, die einen logisch äquivalenten Sachverhalt ausdrücken, jedoch eine andere Konnotation tragen: ''lām yarke mo'' "Das Haus gehört dir" (Fokus liegt auf dem Besitzer, nicht wie in der Habeo-Konstruktion auf dem Besitz); ''derbez lām'' "du besitzt ein Haus" (Hauptaussage liegt auf dem Fakt des Besitzverhältnisses).
 
Es gibt andere Verben, die einen logisch äquivalenten Sachverhalt ausdrücken, jedoch eine andere Konnotation tragen: ''lām yarke mo'' "Das Haus gehört dir" (Fokus liegt auf dem Besitzer, nicht wie in der Habeo-Konstruktion auf dem Besitz); ''derbez lām'' "du besitzt ein Haus" (Hauptaussage liegt auf dem Fakt des Besitzverhältnisses).

Version vom 21. Juni 2021, 11:48 Uhr

Das Davidische (dav. dāvidik kedik) ist die Amtssprache der Vereinigten Staaten von Nordakronor, der Volksrepublik Grundistan und der Autokratischen Volksunion Marenien. Es ist eng verwandt mit dem Revartischen (dav. revārtik kedik / rev. revartik izek). Die beiden Sprachen stellen die beiden bedeutendsten Sprachen der Duvarischen Sprachfamilie dar, denn nur diese beiden Sprachen in der Familie werden von über 200 Millionen Menschen gesprochen, alle anderen Sprachen sind Minderheitssprachen in gertanesisch- oder rythanisch-sprachigem Gebiet. Im Gegensatz zum Davidischen weist das Revatische zahlreiche Vereinfachungen auf.

  • Linguistische Klassifikation:
* Duvarische Sprachen
 * Kiranisch
  * Akronorkiranisch
   * Davidisch

Laute und Schrift

Alphabet und Aussprache

Davidisch wird in einer eigenen Schrift, dem Qumun geschrieben.

Transkription aus dem Qumun Aussprache (IPA)
A, a [a:]
Ā, ā [a]
B, b [b]
D, d [d]
E, e [e]
F, f [f]
G, g [g]
Ğ, ğ [d͡ȝ]
H, h [h]
I, i [i:]
Ī, ī [i]
J, j [j]
K, k [k]
L, l [l]
M, m [m]
N, n [n:]
N̄, n̄ [n]
Ń, ń [ːŋ]
O, o [o:]
Ō, ō [o]
P, p [p]
Q, q [q]
R, r [r]
S, s [s]
T, t [t]
U, u [u:]
Ū, ū [u]
V, v [v]
W, w [w]
Y, y [ːj]
Z, z [z]

Konsonantenkombinationen

Manche Konsonantengruppen werden bei der Aussprache verreinfacht:

  • lr, nr: [dr]
  • ls, ns: [ts]
  • lz, nz: [dz]
  • ğs, ğs: [dz]
  • dğ, tğ: [dz]
  • dl, tl: in der Standardsprache einheitlich [dl], in den Dialekten gibt es die unterschiedlichsten Erscheinungen: [dz, gl], sogar [gz].
  • Bei den Kombinationen sz, zs, Kombinationen von k, g, q und Kombinationen von b, p sowie d, t setzt sich je nach Dialekt der hintere oder vordere Konsonant durch [ss, zz, kk, gg, qq, bb, pp, dd, tt]. Stimmhafte Plosive sind in der Regel stärker.


Silbenstruktur

Es kommen fast ausschließlich Silben vom Typ CV(C) vor. w tritt fast ausschließlich im Onset auf.

Betonung

Es gibt drei Betonungsgruppen: Wurzeln, die stets auf dem Stamm betont werden; Wurzeln, die stets auf der ersten Silbe betont werden; Wurzeln, die stets auf der letzten Silbe betont werden. Die Betonung ist also eine Eigenschaft der Wurzel und bleibt bei der gesamten Flexion (Beugung) und Derivation (Ableitung) gleich. Dabei kann eine Wurzel, je nachdem, in welcher Betonungsklasse sie ist, vollkommen verschiedene Bedeutungen tragen. Dies ist außerordentlich wichtig und auch schwierig, da die Schrift die Betonung nicht kennzeichnet.

So bedeutet die Wurzel boğ "grün" wenn endbetont, aber "Stier" wenn anfangsbetont.

  • bo'ğūd mit Betonung auf der letzten Silbe bedeutet also "die Grünen"
  • boğūd mit Betonung auf der ersten Silbe hingegen "die Stiere"

Die Betonung ist nicht nur für einzelne Wörter, sondern für Wortgruppen bedeutsam. Bei den Verben zählen Partikel (nu, yu s.u.) und Hilfverben zur Akzentgruppe. Einsilbige Adjektive ordnen sich in attributiver Stellung dem determinierten Nomen zu. Zweisilbige bilden oft eine eigene Akzentgruppe, dreisilbige bilden stets eine eigene Akzentgruppe. Präpositionen gehören zur Akzentgruppe des jeweiligen Nomens, wobei die Genitivpräposition eine Ausnahme bildet: In vielen Dialekten ist sie der Akzentgruppe des determinierten Nomens, nicht des Genitivattributs.

Nomina

Pronomen

ich na
du mo
er ob
sie (fSg) diz
es (unbelebt) en
wir nūd
ihr maja
sie (Pl belebt) eb
sie (Pl unbelebt) en

Zu der Bedeutung von belebt und unbelebt siehe unten.

Demonstrativpronomen ("dieses, jenes"): substantivisch yi - adjektivisch ye.

Interrogativpronomen: be – "Wer?", re - "Was?"

Es gibt keine Possessivpronomen, man kann nur sagen "von mir", "von ihm" etc. (anāg ğa na – "das Zimmer von mir = mein Zimmer"). Eine Ausnahme bildet das reflexive Possessivpronomen ("sein, ihr eigener") hir: jataq voje hir mawad "Der Krieger sieht seine (eigene) Mutter" - jataq voje mawad ğ'ab "der Krieger sieht seine (=eines anderen) Mutter".

Indefinitpronomen: haz "jeder/alle", kis "alles"

Substantiv

Das Substantiv unterscheidet die Numeri Singular und Plural. Es gibt keine Artikel.

Der Singular ist die Grundform. Bei der Bildung des Plurals wird zwischen belebten Nomen (=Tiere, Menschen, Körperteile) und unbelebten Nomen unterschieden.

Plural

Belebte Nomen Enden im Singular immer auf Konsonant. Sie erhalten die Pluralendung –ūd.

Nicht belebte Nomen können auf Konsonant oder Vokal enden. Im ersten Fall erhalten sie die Pluralendung –a. Im letzteren Falle –n.

Beispiele:

Belebte Nomen:

  • at (Vater), Pl. atūd
  • maw­ad (Mutter), Pl. mawadūd
  • toğ (Kopf), Pl. toğūd
  • qam (Fluss), Pl. qamūd

Nicht belebte Nomen, Endung auf Konsonant:

  • tab (Buch), Pl. taba
  • ārz (Baum), Pl. ārza
  • anāg (Zimmer), Pl. anāga

Endung auf Vokal:

  • za (Schwert), Pl. zan
  • iğōri (Name), Pl iğōrin

Besitz

Besitz wird durch eine Präposition angezeigt (wie das englische „of“). Zum Anzeigen von Besitz ist es auch entscheidend, ob der Possessor (das Nomen, das den Besitz ausübt) belebt oder unbelebt ist. Wenn dieser unbelebt ist, lautet die Präposition „i“. Wenn der Possessor belebt ist, lautet die Präposition „ğa“.

Wenn das nächste Wort mit einem Vokalanfängt, kann die Endung –d an die Präposition i angehängt werden, um die Aussprache zu erleichtern. ğa erscheint, wenn das Nachfolgende Wort mit Vokal beginnt, als ğ (hochsprachlich) oder ğad

Beispiele:

  • anāg ğa mawad – das Zimmer der Mutter
  • anāg ğ'at/anāg ğad at – das Zimmer des Vaters
  • qoj i tab – das Blatt des Buches (=Buchseite)
  • nād id anāg – der Schlüssel des Zimmers (Zimmerschlüssel)

Adjektivierung

Ein Adjektiv der Zugehörigkeit kann auf –ik gebildet werden (auf –wik, fall das Substantiv auf einen Vokal endet). Es handelt sich dann um ein Herkunftsadjektiv (also keine Vorsilbe s.u.)

Beispiele:

  • at (Vater) – atik (väterlich): anāg atik – das väterliche Zimmer (also: das Zimmer des Vaters)
  • mawad (Mutter) – mawadik (mütterlich): anāg mawadik – das Mütterliche Zimmer (also: das Zimmer der Mutter)
  • Sval (Sival) – Svalik (sivalesisch): mūt Svalik – sivalesisches Essen
  • za (Schwert) – zawik (zum Schwert gehörig): būlgo zawik – zum Schwert gehörige Kraft (also: die Kraft des Schwertes)

Wie man sieht, kann der Besitz auch durch Adjektivierung ausgedrückt werden. Je nach Dialekt bevorzugt man das eine oder das andere.

Adjektive

Adjektive stehen hinter dem Nomen, das sie beschreiben.

Kongruenz

Sie haben verschiedene Vorsilben, je nachdem, ob das Nomen eine männliche Person, anders belebt oder unbelebt ist, in Singular oder Plural steht.

Vorsilben Singular Plural
Männliche Person tū- nū-
Belebt, weiblich sa- nū-
unbelebt ti- ne-

Einige wenige Adjektive tragen jedoch niemals Vorsilben (z.B. Adjektive für Herkunft, „davidisch“, „akronoisch“, etc.)

Beispiele:

Männliche Person

  • at tūmid – der gute Vater
  • atūd nūmid – die guten Väter

Belebt, aber nicht männliche Person

  • mawad samid – die gute Mutter
  • mawadūd nūmid – die guten Mütter
  • yagağ sabūl – der starke Arm
  • yagağūd nebūl – die starken Arme

Unbelebt

  • bāld tibūl – das starke Land
  • bālda nebūl – die starken Länder

Steigerung

Durch Partikeln, die wiederum hinter dem Adjektiv stehen

  • olet für den Komparativ
  • oltāğ für den Superlativ

Beispiele:

  • jataq tūbūl – der starke Krieger
  • jataq tūbūl olet – der stärkere Krieger
  • jataq tūbūl oltāğ – der stärkste Krieger

Substantivierung

Als Eigenschaft durch -go:

  • būl – stark
  • būlgo – die Stärke

Als Träger einer Eigenschaft durch te-:

  • būl – stark
  • tebūl – der Starke

Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, die meisten davon sind veraltet, z.B. –ma- als Eigenschaft:

  • mid – gut
  • mimad – Freundlichkeit

Verben

Das Verb unterscheidet Numerus (Singular und Plural), Person (1., 2., 3.), Tempus (Präsens, Objektive Vergangenheit, Subjektive Vergangenheit, Antipräsens), Modus (Indikativ, Optativ-Nezessitiv, Imperativ), Diathese (Aktiv, Passiv, Faktitiv, Ditransitiver Kausativ) und Direktion (Ventiv, Separativ, Neutral).

Person, Numerus, Modus

Singular

Die wichtigsten Personalendungen sind (Beispiel mit dal- "geben"):

Person Singular
1 dal-u
2 dal-ez
3 dal-e

Endet der Stamm auf Vokal, wird ein -j- eingefügt, um die Aussprache zu erleichtern.

Wenn unbetont, wird das -e der dritten Person nicht mitgesprochen. Dabei kann sich in der Aussprache die Reihenfolge der Laute verändern, damit die Silbenstruktur erhalten bleibt: yark-u mo "ich gehöre dir" - yarke mo "es gehört dir" - ['jark] kann nicht gesprochen werden, daher ist ['jarek mo] zu hören. In der Schreibung mancher unregelmäßiger Verben wird diese Metathese auch geschrieben: esed "sie wissen" statt regelmäßig *esde.

Es gibt noch andere Endungen für die dritte Person:

  • ist ein weniger belebtes Nomen Subjekt, ein stärker belebtes Nomen direktes Objekt, nutzen Verben die Inversionsendung -is: mawad tubret-is libak "der Hund beißt die Mutter"

Plural

Im Plural wird ein d vorangestellt:

Person Plural
1 dal-d-u
2 dal-d-ez
3 dal-d-e

Endet der Verbalstamm auf zwei Konsonanten, so wird zur Wahrung der Silbenstruktur ein -i- vor dem Pluralsuffix eingeschoben: lāma yarkide mo "Die Häuser gehören dir".

Nezessitiv-Optativ

Für den Nezessitiv wird ein -ya- (manchmal zu -y- verkürzt) an der Personalendung ergänzt.

Bedeutung Plural
Ich möge/soll geben dal-u-ya
Du mögest/sollst geben dal-e-ya-z
Er/sie möge/soll geben dal-e-ya (1)
Wir mögen/sollen geben dal-d-u-ya
Ihr möget/sollt geben dal-d-e-ya-z
Sie mögen/sollen geben dal-d-e-ya

(1) dal-e-ya-s bei Inversion.

Oft verwendet man den Optativ-Nezessitiv in der Bedeutung des Futurs.

Imerativ

Der Imperativ endet auf (d)i:

Gib! dal-i
Gebt! dal-d-i

Exklusive 1. Person Plural

Die 1. Person Plural kennt auch die Endung -un (ohne -d- !). Ursprünglich handelt es sich um den Dual ("wir beide"), heute tritt die Endung als exklusives Wir auf, d.h. die angesprochene Person gehört nicht zum "Wir": vojtu film "wir sehen einen Film" bedeutet, dass "Du auch den Film siehst". vojun film bedeutet, dass "Du diesen Film nicht siehst". Nezessitiv: -u-ya-n, objektive Verhangenheit (s.u.) -k-un, Subjektive -en-un (ohne -d-)

Direktion

Die neutrale Direktion bleibt unmarkiert.

Ventiv

Der Ventiv drückt

  • 1.: eine Bewegung zum Sprecher ("her")
  • 2.: ein indirektes Objekt der 1. Person (Sg. oder Pl.)

aus. Er wird durch die Vorsilbe mu- ausgedrückt, die zu ru- abgewandelt wird, falls der Stamm des Verbes einen labialen Laut (b, p, m, w) enthält:

Er kommt her mu-san-e (san- = gehen)
Er gibt mir mu-dal-e
Gib mir! mu-dal-i
Er verkauft mir ru-weğ-e (weğ- =verkaufen)

Separativ

Der Separativ bezeichnet eine Fortbewegung im allgemeinen oder von einem indirekten Objekt (durch fiz "weg von" im Satz gekennzeichnet). Das Präfix lautet ta- und folgt denselben morphophonologischen Prinzipien wie der Ventiv (to- im Antipräsens, ti- im Faktitiv (s.u.).

  • tavoju fiz puthan "Ich schaue aus dem Fenster."
  • ibe tavojez? "Warum schaust du weg?"
  • tahle fiz unzid "Er rannte vor dem Räuber weg."

Vergangenheitstempora

Die Verwendung der Verschiedenen Tempora

Die Objektive Vergangenheit drückt aus, dass etwas einen Fakt oder eine zustätzliche Information darstellt. Sie kann einerseits eine resultative Bedeutung haben ("er aß die Suppe auf"), andererseits eine affirmative Komponente ("er pflegte damals wirklich zu sagen..."). Zuweilen drückt man damit die Vorvergangenheit ("nachdem er gegangen war...") oder ein weit zurückliegendes Ereignis ("vor langer Zeit..."). Die Objektive Vergangenheit betont die Unabhängigkeit von den Erlebnissen und der Wahrnehmung des Sprechers. Handlungen und Situationen, die in der Objektiven Vergangenheit beschrieben werden, stehen oft außerhalb der Haupthandlung.

Für eine Folge von Ereignissen, einen Handlungsstrang und zusammenhängende Erzählungen verwendet man die Subjektive Vergangenheit. Sie kann auch genutzt werden, um eine subjektive Bedeutungskomponente in den Satz einfließen zu lassen ("wie ich mich erinnere, pflegte er zu sagen...).

Das Antipräsens beschreibt Zustände und Gewohnheiten, die sich in der Vergangenheit erstreckten, in der Gegenwart aber nicht mehr gültig sind ("Damals stand ein Baum in unserem Garten")

Der Optativ-Nezessitiv hat in der Objektiven Vergangenheit die Bedeutung eines Zwangs oder einer Notwendigkeit ("er musste gehen"), in der Subjektiven Vergangenheit die Bedeutung eines Vorhabens oder eines "Futurs im Präteritum" ("er wollte gehen/war im gehen/hatte vor, zu gehen/würde gehen")

Objektive Vergangenheit

Sie wird gebildet, indem im Singular ein -s- nach dem Verbstamm erscheint, im Plural hingegen das -d- durch ein -k- ersetzt.

Numerus, Person Form
Sg1 dal-s-u
Sg2 dal-s-ez
Sg3 dal-s-e
Pl1 dal-k-u
Pl2 dal-k-ez
Pl3 dal-k-e

Subjektive Vergangenheit

Es gibt zwei verschiedene Gruppen von Verben bei der Bildung der Subjektiven Vergangenheit: Verben mit Stammveränderung und solche ohne.

Verben ohne Stammveränderung sind häufiger. Sie erhalten einfach andere Endungen:

Numerus, Person Form
Sg1 dal-en-u
Sg2 dal-en-ez
Sg3 dal-a
Pl1 dal-en-d-u
Pl2 dal-en-d-ez
Pl3 dal-d-a

-is (s.o.) wird zu -as.

Verben mit Stammveränderung erhalten die normalen Präsensendungen. Die Stammveränderungen müssen im Prinzip auswendig gelernt werden. Es gibt aber einige Prinzipien - meist wird der Vokal verändert:

  • a, o und e entfallen
  • wird dabei eine Lautkombination schwer aussprechlich, tritt ein a- vor den Stamm, welches im Ventiv entfällt: seq- "bringen", a-sq-e "er brachte", mu-sq-e "er brachte mir"
  • wenn ein j oder y im Stamm enthalten ist, wird es dabei zu i: voj-d-e "sie sehen" - vi-d-e "sie sahen"
  • wenn ein w im Stamm enthalten ist, wird es zu u: weğ-e "er verkauft" - uğ-e "er verkaufte"
  • ein i im Stamm wird zu e, ein u zu o: zir-u "ich singe" - zer-u "ich sang"; lur-ez "du wählst aus" - lor-ez "du wähltest aus"

Antipräsens

Im Antipräsens wird der Form der Subjektiven Vergangenheit ein o- vorangestellt, welches auch gegebenenfalls das prothetische a- ersetzt. Das Ventivpräfix lautet mo- bzw. ro-.

Bsp.: o-zer-du "wir pflegten einst zu singen"; mo-sq-e "er pflegte mir einst zu bringen".

Diathese

Die meisten Verben stehen, wenn nicht modifiziert, im Aktiv.

Passiv

Der Passiv wird gebildet, indem ein -ga an die Personalendung gehängt wird:

  • mu-seq-e "er/sie bringt mir" - mu-seq-e-ga "er/sie/es wird mir gebracht"

Es ist jedoch zu beachten, das einige Verben genuin passiv sind, z.B.:

  • werān- "angregriffen werden" im Gegensatz zu qudem- "angreifen"
  • bīn- "geboren werden" im Gegensatz zu keğ- "gebären"
  • ğabīn- "bewundert werden" im Gegensatz zu hog- "bewundern"

Dabei handelt es sich oft um Verben, deren direktes Objekt (und dementsprechend Subjekt im Passiv) menschlich sein kann.

Faktitiv

Der Faktitiv leitet transitive Verben von intransitiven Verben und von Adjektiven ab. Er wird mit der Vorsilbe si- gebildet (die Vorsilbe des Ventivs erscheint vor dieser Vorsilbe)

  • boğ "grün" - siboğid "er begrünt" - miboğid "er begrünt mir"

Derart gebildete Verben erhalten die Präsensendung -id und erfahren keine Stammveränderung in der subjektiven Vergangenheit. Das Präfix für den Ventiv lautet mi-/ri-

Ditransitiver Kausativ

Der Ditransitive Kausativ leitet ditransitive Verben von transitiven ab (X lässt Y etwas tun). Dabei erscheint das Hauptverb normal Konjugiert mit den Endungen des Veranlassten. Es folgt ein Hilfverb, dass aus ğ(a)- und den Präsensendungen des Veranlassers gebildet wird. Es hat keine Zeitformen.

  • voj-e ğ-u "ich lasse ihn sehen" = "ich unterrichte ihn"
  • voj-u ğ-e "er lässt mich sehen" = "er unterrichtet mich"
  • voj-k-ez ğa-d-u "wir ließen euch sehen" = "wir unterrichteten euch" (Objektive Vergangenheit)
  • vi-j-u ğ-ez "du ließt mich sehen" = "du unterrichtetest mich" (Subjektive Vergangenheit)

Wie im Beispiel zu sehen, kann der Kausativ eine leicht abgewandelte Bedeutung tragen.

Beispielsatz: Mawad nese ğe at runtāb. "Die Mutter lässt den Vater das Paket tragen."

Reflexive Konstruktionen

Einige häufig gebrauchte Verben haben eine eigene reflexive Form:

  • teğ- "sich ankleiden" vs. gurağ- "jemanden ankleiden"
  • pūq- "sich waschen" vs. woz- "jemanden waschen"

Alle anderen Verben nutzen gewissermaßen als Ersatz zu einem Reflexivpronomen verschiedene Nomen je nach Kontext:

  • at pēre mawad "der Vater vertraut der Mutter" - at pēre qor "der Vater vertraut (seiner) Seele = sich selbst"
  • mawad voje at "die Mutter sieht den Vater" - at voje sūm jan hayēli "der Vater sieht (sein) Auge im Spiegel" = sich selbst, wobei das Auge sūm hier für den ganzen Körper steht.

Kurze Form

Der reine Stamm trägt die Bedeutung einer (zeitlosen oder die Zeit des Kontexts übernehmenden) Möglichkeit im Sinne von "ist X-bar". Es ist stets intransitiv.

Bsp.: at voj "der Vater ist sichtbar"; Lar mez yu? "Darf man hier sitzen?", wörtlich "Ist (es) hier sitzbar?" (lar = hier, mez = sitzen) - lar nu mez "hier darf man nicht sitzen"

Substantivierung

Als Prozess durch die Nachsilbe –wo (-o nach Konsonant):

  • voj-u "ich sehe" – voj-o "das Sehen"
  • taq-u "ich kämpfe" – taq-o "der Kampf, der Krieg"

Als Person durch die Vorsilbe ja-, falls das Verb auf Konsonant endet. Falls es auf Vokal endet, wird stattdessen ein –b angehängt.

  • taqjataq "der Krieger"
  • ge "laufen" – geb "der Läufer"

Adjektive vs. Verben vs. Partizipien

Stämme, die adjektivische Bedeutung haben, können die Bedeutung eines Verbs annehmen, wenn sie einfach statt Adjektivendungen Verbalendungen erhalten: at tū-mid "der gute Vater" - at mid-e "der Vater ist gut".

Stämme die eine verbale Bedeutung ausdrücken, können als Adjektive erscheinen, indem sie mit adjektivische Affixen versehen werden. Dabei erscheinen intransitive Verben als aktives Partizipien, transitive als passives Partizip:

  • at ge-j-e "der Vater geht" - at tū-ge "der gehende Vater"
  • at voj-e "der Vater sieht" - at tū-voj "der gesehen( werdend)e Vater"

Aktive, transitive Partizipien kommen kaum vor.

Partizipien können in drei Tempora vorkommen:

  • Gegenwart: vom Stamm der Gegenwart gebildet, s.o.
  • Vergangenheit: Vom Stamm der subjektiven Vergangenheit gebildet. jataq tū-vi "der Krieger, der gesehen worden ist". Verben, die keinen eigenen Stamm besitzen, erhalten die Endung -en - urud siboğen "der Garten, der begrünt worden ist".
  • Antipräsens: Vergangenheit mit der Vorsilbe o-, die nicht selten den Vokal des Kongruenzpräfixes verschlingt: jataq t-o-vi "der einst gesehen wordene Krieger = der nicht mehr sichtbare, der verschwundene Krieger".

In der gesprochenen Sprache kommen Anti-Präsens-Partizipien selten und Vergangenheits-Partizipien praktisch gar nicht vor.

Modalität

Modalität wird auf vielfältige Weise ausgedrückt. Zu Notwendigkeit und Vorhaben nutzt man zumeist den Nezessitiv-Optativ: laruya "ich soll mich setzen/ich habe vor, mich zu setzen". Möglichkeit und Erlaubnis werden durch die kurze Form bezeichnet, mit Genitivpräposition kann eine Person ergänzt werden: qe yu ğa na "Darf ich mich setzen?".

Darüber hinaus gibt es auch Modalverben. Diese werden dem Hauptverb nachgestellt. Wie auch das Modalverb des Ditransitiv-Kausativs haben sie keine Zeitform: lar-u mel-u "ich muss mich setzen, ich bin gezwungen, mich zu setzen" - alru melu "ich musste mich setzen".

Unregelmäßige Verben

Verben des Seins

Um auszudrücken, dass sich ein Subjekt an einem Ort befindet, wird dem Ort ein woj (Gegenwart) bzw. ein wi (Vergangenheit) nachgestellt:

  • at zebaz woj "Der Vater ist in der Küche."
  • at zebaz wi "Der Vater war in der Küche."

Um die Indentität des Subjektes mit einem Nomen auszudrücken, kann das Nomen (wie auch Adjektive) mit Verbalendungen konjugiert werden: at ğa na jataq-a "Mein Vater war ein Kämpfer". Dies wirkt aber eher altertümelnd.

In der Umgangssprache wird eine Möglichkeit genutzt. Dem betreffenden Nomen wird ho (Gegenwart) bzw. ein hi (Vergangenheit) nachgestellt: at ğa na jataq hi "Mein Vater war ein Kämpfer".

be - gehen

Person/Numerus Präsens Indikativ Präsens Konjunktiv Vergangenheit Objektiv Vergangenheit Subjektiv
Sg1 b-u b-uya em-u (rum-u), dialektal am-u b-enu (rubnu, tabnu)
Sg2 b-ez b-eyaz em-ez (...) b-enez (...)
Sg3 b-e (rub, tab) b-ay em ba
Pl1 g-u g-uya em-ku genu
Pl2 g-ez g-uyaz em-kez genez
Pl3 g-e (mug, tag) g-ay em-ek ga

ese wissen, kennen

Person/Numerus Präsens Indikativ Präsens Konjunktiv Vergangenheit Objektiv Vergangenheit Subjektiv
Sg1 (e)seju esuya ju esu
Sg2 (e)sejez eseyaz jez (...) esez
Sg3 es esay i esa
Pl1 esdu esduya iku esendu
Pl2 esdez esdeyaz ikez esendez
Pl3 esed esday ik esda

qe sagen, sprechen, bezeichnen als, nennen

Person/Numerus Präsens Indikativ Präsens Konjunktiv Vergangenheit Objektiv Vergangenheit Subjektiv
Sg1 qu quya aqsu (muqsu) lu
Sg2 qoz qoyaz aqsez liz
Sg3 qo qoya qis qi
Pl1 aqdu (muqdu) aqduya aqqu/akku (<aqku) aldu (muldu)
Pl2 aqdoz aqdoyaz aqqez/akkez aldez
Pl3 aqdo aqdoya qik qid

Meist wird das Verb dem Gesagten nachgestellt: Ab "kis mide, vojez" qi. "Er sagte: 'Alles wird gut'."; koğag koblasa nu qe "Käse soll man nicht als Wurst bezeichnen" (Sprichwort).

Das Verb qe hat zwei weitere Tempora: Habitativ Vergangenheit und Gegenwart ("zu sagen pflegen"). Es ist aber umstritten, ob es sich dabei um Tempora, Aspekte oder Aktionsarten handelt - oder gar Formen eines anderen Verbs.

Person/Numerus Habitativ Präsens Habitativ Vergangenheit
Sg1 qelu aqlu
Sg2 qeloz aqliz
Sg3 qelo aqli
Pl1 qelku aqliku
Pl2 qelkoz aqlikiz
Pl3 qelko aqlik/aqlid

Das Antipräsens wird von der Habitativen Vergangenheit gebildet: durug ğ'ab "kis mide, vojez" oqli "Sein Freund pflegte einst zu sagen: 'Alles wird gut'". Die Habitative Vergangenheit wird in der Umgangssprache völlig durch das Antipräsens ersetzt.

Satzbau

Wortfolge

Die Satzreihenfolge ist meist stets Subjekt - Prädikat - Direktes Objekt - Indirektes Objekt. Adverbien können an beliebiger Stelle erscheinen.

Eine besonderheit, ist dass bei einem belebten direkten Objekt und einem weniger belebten Subjekt ersteres dennoch vor, letzteres hinter dem Subjekt stehen muss. Kenntlich gemacht wird dies durch das Inversionssuffix: mawad tubret-e libak "Die Mutter beißt den Hund" - mawad tubret-is libak "Der Hund beißt die Mutter". Wird die Satzfolge geändert, bedeutet das eine besondere Hervorhebung des Subjektes. Dabei gibt es folgende Belebtheitshierarchie: Demonstrativa und Personalpronomen>Konkrete Eigennamen>Menschen>Tiere>Pflanzen und Unbelebtes. Stehen sowohl Subjekt als auch Objekt auf derselben Stufe der Hierarchie, gilt natürlich SVO.

In der Nominalphrase geht die Präposition voran, dann folgt der Kopf der Phrase, und dann Adjektive - Genitivattribute - Nebensätze. Eine besondere Ausnahme bilden Herkunftsadjektive auf -(w)ik, das reflexive Possessivpronomen hir und das adjektivische Demonstrativpronomen yi, die wahlweise vor das Hauptnomen (aber nach den Präpositionen) oder hinter das Hauptnomen gestellt werden können.

Inversion

Voranstellung des direkten Objekts

Während Adverbiale Bestimmungen mit Präposition und auch indirekte Objekte ohne Problem dem Satz vorangestellt werden können, da sie eindeutig gekennzeichnet sind, wird das direkte Objekt gesondert behandelt. Oft erscheint es als Genitiv am Satzanfang. An seine Position im Satz rückt ein Platzhalter. Diese Platzhalter entsprechen nicht selten den Nomen, die zum Ausdruck reflexiver Handlungen angewendet werden.

  • ğa mawad at pēre qor "Der Mutter vertraut der Vater (wörtlich: Von der Mutter, der Vater vertraut der Seele)".
  • ğa mawad at voje sūm jan hayēli "Die Mutter sieht der Vater im Spiegel (wörtlich: Von der Mutter, der Vater sieht das Auge im Spiegel)

Voranstellung des Genitivattributes

Zur Voranstellung des Genitivattributes vor das durch dieses determinierte Nomen gebraucht man das substantivisches Demonstrativpronomen ye, dem das Genitivattribut angeschlossen wird. Es folgt das Hauptnomen, das mit dem adjektivischen Pronomen gekennzeichnet ist:

  • anāg ğ'at "das Zimmer des Vaters" - ye ğ'at, anāg yi "des Vaters Zimmer"

Eine andere, einfachere aber nicht so flexibele Möglichkeit ist, das Hauptnomen zu adjektivieren und voranzustellen:

  • atik anāg "das väterliche Zimmer = des Vaters Zimmer

Habeo-Konstruktion

Um ein Besitzverhältnis auszudrücken, das im Deutschen mit dem Verb "haben" wiedergegeben würde, nutzt das davidische die Personalpronomen. Diese werden mit der Endung -(w)ik zu Adjektiven umgewandelt. Diese werden anschließend als Verben behandelt, also konjugiert.

  • Bsp.: na "ich" - nawik "das meinige" - lām nawike "Ich habe ein Haus (wörtlich: Ein Haus ist das meinige)". urud omowika "du hattest einen Garten".

Bei nicht-pronomischem Besitzer gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Der Besitzer kann ebenso wie ein Pronomen adjektiviert und dann verbalisiert werden: lām atike "Der Vater hat ein Haus".
  2. Man verwendet das verbalisierte reflexive Possessivpronomen, und schließt den Besitzer mit der Präposition du "bei" als indirektes Objekt an: lām hire du at "Der Vater hat ein Haus".

Es gibt andere Verben, die einen logisch äquivalenten Sachverhalt ausdrücken, jedoch eine andere Konnotation tragen: lām yarke mo "Das Haus gehört dir" (Fokus liegt auf dem Besitzer, nicht wie in der Habeo-Konstruktion auf dem Besitz); derbez lām "du besitzt ein Haus" (Hauptaussage liegt auf dem Fakt des Besitzverhältnisses).

Fragen

Bei Wortfragen wird der entsprechende Satzteil durch das passende Fragewort ersetzt. In Entscheidungsfragen wird dem zu erfragenden ein yu nachgestellt: Mawad vije at yu? - "Hat die Mutter den Vater gesehen?" - Mawad yu vije at? - "Hat die Mutter den Vater gesehen?" - Mawad vije yu at "Hat die Mutter den Vater gesehen?" (neutral).

Verneinung

Die Verneinung nu wird dem zu verneinenden Satzteil vorangestellt: Mawad vije nu at. "Nicht den Vater hat die Mutter gesehen" - Nu mawad vije at "Nicht die Mutter hat den Vater gesehen." - Mawad nu vije at. "Die Mutter hat den Vater nicht gesehen" (neutral).

Zur Einordnung des Davidischen

Das Davidische bildet mit dem Revartischen die Gruppe der Duvarischen Sprachen, welche mit keiner anderen Sprachfamilie verwandt sind. Typologisch gehören sie zu den agglutinierenden Sprachen (charakteristisch ist die Trennung von Numerus und Person in der Verbalmorphologie), allerdings gibt es in den Verbalformen einige flektierende Tendenzen: So das Prinzip zweier Stämme in der Vergangenheit; und die sekundäre Funktion der Numerus-Marker als Zeichen des Tempus (k vs. d). Auch wenn es keine Kasus gibt, fungiert das Davidische strukturell als Akkusativ-Sprache.

Bezeichnend ist, dass das Davidische wenig Einfluss von Nachbarsprachen zeigt. Besonders die Lexik ist sehr eigenständig, da davidische Grammatiker zu allen Zeiten um die "Reinheit" der Sprache bemüht waren. Allerdings gibt es einige Lehn- und Fremdwörter aus dem Revartischen, bedingt durch räumliche Nähe, lange gemeinsame Geschichte, einen hohen Anteil an davidisch-revartischer Zweisprachigkeit und die Ähnlichkeit der Sprachen.

Interessant ist, dass duvarische Sprachen einen signifikanten Einfluss auf benachbarte, nicht verwandte Sprachen ausgeübt haben und noch ausüben. In ganz Akronor wurden vermutlich vor dem Eintreffen von Rythanern und Gertanesen duvarische Sprachen gesprochen, sodass hier wohl ein bedeutendes Substrat vorliegt.

Dialekte

Das Davidische ist reich an Dialekten. Auffällig ist hier die Tendenz zur Reduktion unbetonter Vokale, die zwar in der Standardsprache nicht vorkommt, in der Umgangssprache aber allgegenwärtig ist. Ein weiteres wichtiges Phänomen ist die Assimilation zusammentreffender Konsonanten, die weit verbreitet ist und sehr unterschiedlich ausfällt. In manchen Dialekten tritt Vokalharmonie in Erscheinung. Außerdem ist die Lexik der Dialekte weit stärker von Lehnwörtern aus benachbarten Sprachen durchsetzt.