Sëth ur Whilion
Sëth ur Whilion | |
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Geburtsdatum | 2090 |
Todesdatum | 2.2.2128 |
Nationalität | Lithischer |
Tätigkeit | Monarch |
Sëth ur Whilion war ein davischer König. 2128 führte die Vereinigten Atlawischen Heere in der Verteidigung der Stadt Warcollm. In dieser Belagerung, die mit einer vernichtenden Niederlage für die Verteidiger endete, starb er vermutlich.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Sëth ur Whilion wurde 2090 nzi als Sohn von Nëtta III ur Whilion geboren. Dieser regierte das gleichnamige Königreich von der Stadt Whilion aus. Sëth wurde gleich als Thronfolger bestimmt. Deshalb wurde er streng militärisch erzogen und im Alter von sechzehn Jahren zum Studium nach Paramur geschickt. Dort umgaben ihn stets Priester aus der Heimat, die dafür sorgten, dass er trotz all der Freiheiten, die er als Thronfolger genoss, das Ziel, die Heimat zu regieren, nicht aus den Augen verlieren würde. In Briefen an seine Schwester beklagt er sich über die Strenge deren Aufsicht.
Erste Regierungsjahre
Nach der davischen Tradition, derzufolge der König schon vor seinem Tode die Regierungsgeschäfte niederlegte, um seinen Nachfolger als Regenten gewissermaßen probehalber herrschen zu lassen, trat Sëth 2018 die Nachfolge seines Vaters an. Er erkannte als einer der ersten Könige des Hochlandes Atlawien die Gefahr, die von den Kolonialmächten ausging: Paramur, Xyllabien, Drömer Adelsunion, Sval und einige andere unterjochten damals an der Küste ein Königreich nach dem anderen. Hatte Sëth anfangs insbesondere mit Paramur kooperieren wollen (und unterwarf mit paramurischen Truppen auch die Stadt Rhaemca), sah er nun ein, dass die Kolonialmächte die atlawischen Königreiche niemals als gleichberechtigte Partner akzeptieren würden.
So bemühte er sich um eine Einigung der atlawischen Fürstentümer und Königreiche. Doch dieses Unterfangen lief nur sehr schwer an, da sich die meisten dieser Fürsten und Könige vor der Vorherrschaft eines der ihrigen mehr fürchteten als einem Einmarsch der Kolonialisten (an den man sowieso nicht glaubte). Ob Sëths Bemühungen uneigennützig waren, weiß man nicht. Tatsächlich heißt es in einem Brief an seine Schwester aus dem Jahre 2123:
„Ich sprach damals, in den jungen Jahren, zuweilen so zu mir: Warum nicht ein Weltreich gründen. Eines, das sich ausdehnt bis zu den Küsten Daviens – bis über sie hinaus – eines, das die Welt umspannen wird, sodass fremdeste Völker einst meinen Namen ehren werden […] Heute fühle ich, wie meine Kräfte gespannt sind, und manchmal denke ich – ja, ich kann es erreichen, ich kann es erringen. Atlawien könnte mein sein, Davien meines Sohnes, und die Welt meiner Nachfahren.“ – Sëth ur Whilion, 2123 nzi
Die Verteidigung Warcollms
Erst mit dem Beginn des sogenannten Hormani-Feldzuges von 2125 rüttelte die Herrscher des Atlawiens auf: Der paramurische Erzherzog Edeus der Große führte eine Armee an, zu der sich alle Kolonialisten zusammenschlossen, um ins Hochland Atlawien vorzustoßen. Unter Sëth einten sich die atlawischen Fürsten und Könige hastig und stießen nach Süden vor. Die beiden Armeen – Expeditionscorps ’25 unter Edeus und die Vereinigten Atlawischen Heere begegneten sich bei der Stadt Sïches am Lÿm. Dann wurden die Atlawier schrittweise zurückgedrängt.
In der Stadt Warcollm, welche als Tor zu Atlawien gilt, kam es ab 2126 zu einer Belagerung. Die Atlawier verteidigten die Stadt zäh, doch wurden die Nahrungsmittel knapp. Man hoffte auf unterstützende Truppen aus dem Fürstentum Yuethes, welche den Belagerungsring durchbrechen sollten – das Fürstentum hatte sich als einziges atlawisches Fürstentum nicht den Vereinigten Heeren angeschlossen, doch am Beginn der Belagerung Hormanis brieflich Hilfstruppen versprochen.
Am 31.1.2128 traf per Brieftaube eine Absage aus Yuethes ein. Am Morgen des 1.2.2128 brach ein großer Teil der Stadtmauer zusammen, und die Angreifer drangen ein. Der Legende nach kämpfte Sëth bis zuletzt, am Ende als einziger Mann umringt von dreihundertvierzehn feindlichen Soldaten. Am 2.2.2128 soll er kurz vor dem ersten Morgenstrahl durch einen Pfeil getötet sein.
Der Tod Sëths in der Schlacht ist jedenfalls belegt. Sein Leichnam wurde nach Pano überführt, wo binnen zweier Monate ein gewaltiges Mausoleum errichtet wurde. Die Stadt Hormani wurde vollständig zerstört. Ihr endgültiger Fall am 2.2.2128 ging als „Tag der Tausend Tränen“ in die Davische Geschichte ein.
Nachwirkung
Die Eroberung des strategisch wichtigen Hormanis sowie der Verlust der charismatischen Führungspersönlichkeit demotivierte die ohnehin schon dezimierten atlawischen Truppen, sodass der Expeditionscorps ’25 leichtes Spiel hatte, und im Zeitraum eines Jahres das gesamte atlawische Hochland unterwarf.
Trotz seiner ambivalenten Rolle, ob um den Erhalt Atlawiens oder die Ausweitung seines Einflusses bemüht, gilt Sëth ur Whilion heute als davischer Nationalheld. Sein Mausoleum in Pano ist eine Art Nationalheiligtum.