Rythanische Sprachen: Unterschied zwischen den Versionen
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Da die einzige gemeinsame Innovation der slawischen Dialekte in der Entwicklung des analytischen Sprachbaus und großen Ähnlichkeiten in der Wortstellung besteht, gehen viele Forscher davon aus, dass es sich eigentlich um verschiedene Sprachen (wenn nicht gar Zweige) handelt, die durch kulturelle Bedingungen eine gemeinsame Dachsprache (dem Dialekt von Narazhov) erhalten und sich dieser schrittweise angeglichen haben. | Da die einzige gemeinsame Innovation der slawischen Dialekte in der Entwicklung des analytischen Sprachbaus und großen Ähnlichkeiten in der Wortstellung besteht, gehen viele Forscher davon aus, dass es sich eigentlich um verschiedene Sprachen (wenn nicht gar Zweige) handelt, die durch kulturelle Bedingungen eine gemeinsame Dachsprache (dem Dialekt von Narazhov) erhalten und sich dieser schrittweise angeglichen haben. |
Version vom 18. April 2020, 13:35 Uhr
Die rythanischen Sprachen sind eine Sprachfamilie. Sie wurden nach dem Rythanischen Kaiserreich benannt. Die Familie umfasst zwei Zweige: Nordrythanisch und Westküstenrythanisch. Sie sind im östlichen Akronor verbreitet.
Die rythanischen Sprachen zählen zu den postimperialen Sprachen und sind somit mit gertanesischen und xyllabosvalesischen Sprachen verwandt.
Inhaltsverzeichnis
Nordrythanisch
Die Slawische Sprache bildet den einzigen Vertreter des Nordrythanischen Zweiges. Sie ist eine Vielzahl von Dialekten zersplittert. Die Entwicklung der einzelnen Dialekte hat sich bereits sehr früh aufgespaltet, sodass sie extrem unterschiedliches Lautinventar und Vokabular aufweisen. Dies und der extreme duvarische Einfluss machen es nahezu unmöglich, von einer einzigen lautlichen Entwicklung des Nordrythanischen zu sprechen.
Da die einzige gemeinsame Innovation der slawischen Dialekte in der Entwicklung des analytischen Sprachbaus und großen Ähnlichkeiten in der Wortstellung besteht, gehen viele Forscher davon aus, dass es sich eigentlich um verschiedene Sprachen (wenn nicht gar Zweige) handelt, die durch kulturelle Bedingungen eine gemeinsame Dachsprache (dem Dialekt von Narazhov) erhalten und sich dieser schrittweise angeglichen haben.
Westküstensprachen
Allgemeines
Zur Gruppe der Westküstensprachen zählen
Dabei sind Osporisch und Cherwenisch etwas enger miteinander verwandt, weshalb man sie gelegentlich zum "Nordwestlichen Zweig" zusammenfasst.
Charakteristisch an den Westküstensprachen ist, dass sie ein relativ flüssiges Dialektkontinuum bilden, d.h. das sich jeweils nahebeieinander lebende Sprecher sehr gut verstehen, ungeachtet, welche Sprache sie formal sprechen: Ein Sprecher des nordtorassischen Dialektes wird sich mit einem Sprecher eines südosporischen Dialektes weitaus besser verständigen können, als ein Sprecher eines Nord- und eines Südtorassischen Dialektes.
Ein Phänomen, dass die Eigenschaft als Dialektkontinuum besonders illustriert, sind die Kasus und die Deklinationsklassen: Im Norden gibt es viele (morphologische) Kasus, nach Süden hin nimmt die Anzahl ab: Von sechs Fällen (Osporisch) bis hinzu nur drei (Slang von Khazara und südliche Torassische Dialekte). Umgekehrt verhält es sich mit den Deklinationsklassen: Im Torassischen sind drei Deklinationsklassen vollständig ausgebildet, zudem gibt es zahlreiche Ausnahmen. Im Nordwestlichen Zweig ist die Deklination regelmäßiger; die Anzahl der Klassen ist stark verringert. So existieren im Cherwenischen nur zwei Deklinationsklassen, die überdies im Plural zusammenfallen.
Gemeinsame Entwicklungen aus dem Gemeinrythanischen
Phonologie:
- Umsetung der yer-Laute zu /i/ und /y/
- Palatalisierung von /zh/ vor i und e zu [ʑ] (für /sh/ gilt das gleiche: [ɕ]) - einige Stimmen behaupten allerdings, dass dies den ursprünglichen Zustand im Gemeinrythanischen widerspiegelt
- Liquidmetathese: /e+l,r/ zu /e+l,r+e/ (meleko "Milch", bereg "Küste") und /ol/ zu ala (malatyk "Hammer")
- d' zu dzh, t' zu tsh
- Silbenschließendes hartes l fällt mit w zusammen
Morphologie
- Bildung der Vergangenheit durch Verschmelzung von Partizip und Kopula
Unterschiedliche Entwicklungen aus dem Gemeinwestküstenrythanischen
Nordwestlicher Zweig
Phonologie:
- Liquidmetathese: or zu ro (cherwenisch ogrod)
- dzh und tsh zu z und s
- Nasalvokale zu i (nach palatalem Vokal) und a (nach nicht-palatalem Vokal)
Morphologie:
- Verringerung der Flexionsklassen
Das Cherwenische erfuhr einen starken Einfluss duvarischer Sprachen, weshalb es sich als Sprache aus dem Nordwestlichen Zweig absetzte. Diese sind:
- Zahlreiche Lehnwörter
- Kaum noch Palatalisierung vor /i/ und /e/
- Verschwinden des Lautes /y/ (Split zu /i/ und /u/)
- Entstehen der dentalen Spiranten aus /s'/ und /z'/
- Radikale Vereinfachung der Flexion
- Entstehung des Modus "Optativ-Nezessitiv"
- Passiv mit Prä- statt mit Suffix gebildet
Darüber hinaus entstand der Diphthong au aus der Verbindung von Vokal und hartem l: chekau im Gegensatz zu osporisch und torassisch chekav.
Das Osporische weißt folgende Innovationen auf:
- Prothetisches w- entfällt(cherwenisch wono vs. osporisch ono)
- o in geschlossenen Silben wird i (cherwenisch dom vs. osporisch dim)
- e vor hartem Konsonant wird zu 'o (nicht im Schriftbild verankert)
- g zu h verschoben (cherwenisch gora vs. osporisch hora)
Kurz vor der Gründung des Rhytanischen Reiches war Ospor ein wichtiges kulturelles Zentrum, was es als Kreuzungspunkt zahlreicher Handelsstraßen auch während des Reiches blieb. Deshalb und aufgrund seiner zentralen Lage im Westküsten-Sprachraum fanden hier die meisten sprachlichen Innovationen statt, während an dessen Rändern (Torassia, Kharanien) einige konservative Elemente verblieben. Zentral ist z.B. der Verlust von protetischem w-. Eine Änderung, die ins Torassische übernommen wurde, ist die Frikativierung von g, die auch ins Torassische entlehnt wurde; mit der Aussprache als [h] ging sie aber im Osporischen am weitesten.
Torassisch
Phonologie:
- Liquidmetathese: or zu ara (torassisch ogarad)
- tsh zu sh
- Entpalatalisierung von [ʑ] und [ɕ] und den entsprechenden Affrikaten
- Nasalvokale blieben hingegen lange erhalten und erzeugten unterschiedliche Reflexe in den verschiedenen Dialekten
- hartes l wird in allen Positionen zu [w] und dieses im Onset von Silben zu v
Morphologie
- Abbau der Kasus
- Ein-Silben-Regel für Morpheme (was z.B. die Verkürzung der IPl-Endung -ami zu -am und infolge den Verlust des IPl bewirkte)
Wortgleichungen
Bedeutung | Torassisch | Osporisch | Cherwenisch | Protowestküstensprache |
---|---|---|---|---|
Kopf | gavava | harava | galawa | galawa |
Hammer | mavatyk | maratyk | malatuk | malatyk |
Garten | ogarad | ohrid | ogrod | ogord |
Markt | rynyk | rynyk | runuk | rynyk |
Fenster | vokno | ikno | wokno | wokno |
weiß | bev | ber-y | bel-u | bel-yj |