Rythanische Sprachen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die rythanischen Sprachen zählen zu den postimperialen Sprachen und sind somit mit gertanesischen und xyllabosvalesischen Sprachen verwandt.
 
Die rythanischen Sprachen zählen zu den postimperialen Sprachen und sind somit mit gertanesischen und xyllabosvalesischen Sprachen verwandt.
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==Nordrythanisch==
 
==Nordrythanisch==
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Die Slawische Sprache bildet den einzigen Vertreter des Nordrythanischen Zweiges. Sie ist eine Vielzahl von Dialekten zersplittert. Die Entwicklung der einzelnen Dialekte hat sich bereits sehr früh aufgespaltet, sodass sie extrem unterschiedliches Lautinventar und Vokabular aufweisen. Dies und der extreme [[Duvarische_Sprachen|duvarische]] Einfluss machen es nahezu unmöglich, von einer einzigen lautlichen Entwicklung des Nordrythanischen zu sprechen.
==Westküstenrythanisch==
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Da die einzige gemeinsame Innovation der slawischen Dialekte in der Entwicklung des analytischen Sprachbaus und großen Ähnlichkeiten in der Wortstellung besteht, gehen viele Forscher davon aus, dass es sich eigentlich um verschiedene Sprachen (wenn nicht gar Zweige) handelt, die durch kulturelle Bedingungen eine gemeinsame Dachsprache (dem Dialekt von Narazhov) erhalten und sich dieser schrittweise angeglichen haben.
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==Westküstensprachen==
 
===Allgemeines===
 
===Allgemeines===
Zur Gruppe der Westküstenrythanischen Sprachen zählen
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Zur Gruppe der Westküstensprachen zählen
 
*[[Torassisch]]
 
*[[Torassisch]]
*[[Osporisch]]
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*[[Ospori]]
*Kharanisch
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*[[Cherwenisch]]
Dabei sind Osporisch und Kharanisch etwas enger miteinander verwandt, weshalb man sie gelegentlich zum "Nordwestlichen Zweig" zusammenfasst.
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Dabei sind Osporisch und Cherwenisch etwas enger miteinander verwandt, weshalb man sie gelegentlich zum "Nordwestlichen Zweig" zusammenfasst.
  
Charakteristisch an den Westküstenrythanischen Sprachen ist, dass sie ein relativ flüssiges Dialektkontinuum bilden, d.h. das sich jeweils nahebeieinander lebende Sprecher sehr gut verstehen, ungeachtet, welche Sprache sie formal sprechen: Ein Sprecher des nordtorassischen Dialektes wird sich mit einem Sprecher eines südosporischen Dialektes weitaus besser verständigen können, als ein Sprecher eines Nord- und eines Südtorassischen Dialektes.
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Charakteristisch an den Westküstensprachen ist, dass sie ein relativ flüssiges Dialektkontinuum bilden, d.h. das sich jeweils nahebeieinander lebende Sprecher sehr gut verstehen, ungeachtet, welche Sprache sie formal sprechen: Ein Sprecher des nordtorassischen Dialektes wird sich mit einem Sprecher eines südosporischen Dialektes weitaus besser verständigen können, als ein Sprecher eines Nord- und eines Südtorassischen Dialektes.
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Ein Phänomen, dass die Eigenschaft als Dialektkontinuum besonders illustriert, sind die Kasus und die Deklinationsklassen: Im Norden gibt es viele (morphologische) Kasus, nach Süden hin nimmt die Anzahl ab: Von sechs Fällen (Osporisch) bis hinzu nur drei (Slang von Khazara und südliche Torassische Dialekte). Umgekehrt verhält es sich mit den Deklinationsklassen: Im Torassischen sind drei Deklinationsklassen vollständig ausgebildet, zudem gibt es zahlreiche Ausnahmen. Im Nordwestlichen Zweig ist die Deklination regelmäßiger; die Anzahl der Klassen ist stark verringert. So existieren im Cherwenischen nur zwei Deklinationsklassen, die überdies im Plural zusammenfallen.
  
 
===Gemeinsame Entwicklungen aus dem Gemeinrythanischen===
 
===Gemeinsame Entwicklungen aus dem Gemeinrythanischen===
 
Phonologie:
 
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*Umsetung der yer-Laute zu ''/i/'' und ''/y/''
 
*Umsetung der yer-Laute zu ''/i/'' und ''/y/''
*Palatalisierung von ''/zh/'' vor i und e zu [​ʑ] (für ''/sh/'' gilt das gleiche: [​ɕ])
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*Palatalisierung von ''/zh/'' vor i und e zu [​ʑ] (für ''/sh/'' gilt das gleiche: [​ɕ]) - einige Stimmen behaupten allerdings, dass dies den ursprünglichen Zustand im Gemeinrythanischen widerspiegelt
 
*Liquidmetathese: ''/e+l,r/'' zu ''/e+l,r+e/'' (''meleko'' "Milch", ''bereg'' "Küste") und ''/ol/'' zu ''ala'' (''malatyk'' "Hammer")
 
*Liquidmetathese: ''/e+l,r/'' zu ''/e+l,r+e/'' (''meleko'' "Milch", ''bereg'' "Küste") und ''/ol/'' zu ''ala'' (''malatyk'' "Hammer")
 
*''d' '' zu ''dzh'', ''t' '' zu ''tsh''
 
*''d' '' zu ''dzh'', ''t' '' zu ''tsh''
 
*Silbenschließendes hartes ''l'' fällt mit ''w'' zusammen
 
*Silbenschließendes hartes ''l'' fällt mit ''w'' zusammen
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*Merger der Nasalvokale ''ę'' und ''ǫ'' zu ''ą''
 
Morphologie
 
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*Bildung der Vergangenheit durch Verschmelzung von Partizip und Kopula
 
*Bildung der Vergangenheit durch Verschmelzung von Partizip und Kopula
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===Unterschiedliche Entwicklungen aus dem Gemeinwestküstenrythanischen===
 
===Unterschiedliche Entwicklungen aus dem Gemeinwestküstenrythanischen===
 
====Nordwestlicher Zweig====
 
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*Liquidmetathese: ''or'' zu ''ro'' (osporisch ''hvoriti'')
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*Liquidmetathese: ''or'' zu ''ro'' (cherwenisch ''ogrod'')
 
*''dzh'' und ''tsh'' zu ''z'' und ''s''
 
*''dzh'' und ''tsh'' zu ''z'' und ''s''
*Nasalvokale zu ''i'' (nach palatalem Vokal) und ''a'' (nach nicht-palatalem Vokal)
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*Nasalvokal ''ą'' zu ''i'' (nach palatalem Vokal) und ''a'' (nach nicht-palatalem Vokal)
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*Intervokalisches ''j'' verschwindet, Vokalkontraktion (cherwenisch ''bela'', ''istati'' vs. torassisch ''belja'', ''stjati'')
 
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*Verringerung der Flexionsklassen
 
*Verringerung der Flexionsklassen
  
Das Kharanische erfuhr einen starken Einfluss duvarischer Sprachen, weshalb es sich als Sprache aus dem Nordwestlichen Zweig absetzte. Diese sind:  
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Das '''Cherwenische''' erfuhr einen starken Einfluss duvarischer Sprachen, weshalb es sich als Sprache aus dem Nordwestlichen Zweig absetzte. Diese sind:  
 
* Zahlreiche Lehnwörter
 
* Zahlreiche Lehnwörter
 
* Kaum noch Palatalisierung vor ''/i/'' und ''/e/''
 
* Kaum noch Palatalisierung vor ''/i/'' und ''/e/''
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* Entstehung des Modus "Optativ-Nezessitiv"
 
* Entstehung des Modus "Optativ-Nezessitiv"
 
* Passiv mit Prä- statt mit Suffix gebildet
 
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* Vorschlagvokal ''i'' vor Wortinitialem ''s impurum''
  
Das Osporische weißt folgende Innovationen auf:
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Darüber hinaus entstand der Diphthong ''au'' aus der Verbindung von Vokal und hartem ''l'': ''chekau'' im Gegensatz zu osporisch und torassisch ''chekav''.
* Prothetisches ''w-'' entfällt(kharanisch ''wono'' vs. osporisch ''ono'')
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* ''o'' in geschlossenen Silben wird ''i'' (kharanisch ''dom'' vs. osporisch ''dim'')
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Das '''Osporische''' weißt folgende Innovationen auf:
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* Prothetisches ''w-'' entfällt(cherwenisch ''wono'' vs. osporisch ''ono'')
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* ''o'' in geschlossenen Silben wird ''i'' (cherwenisch ''dom'' vs. osporisch ''dim'')
 
* ''e'' vor hartem Konsonant wird zu'' 'o'' (nicht im Schriftbild verankert)
 
* ''e'' vor hartem Konsonant wird zu'' 'o'' (nicht im Schriftbild verankert)
* ''g'' zu ''h'' verschoben (kharanisch ''gora'' vs. osporisch ''hora'')
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* ''g'' zu ''h'' verschoben (cherwenisch ''gora'' vs. osporisch ''hora'')
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Kurz vor der Gründung des Rhytanischen Reiches war Ospor ein wichtiges kulturelles Zentrum, was es als Kreuzungspunkt zahlreicher Handelsstraßen auch während des Reiches blieb. Deshalb und aufgrund seiner zentralen Lage im Westküsten-Sprachraum fanden hier die meisten sprachlichen Innovationen statt, während an dessen Rändern (Torassia, Kharanien) einige konservative Elemente verblieben. Zentral ist z.B. der Verlust von protetischem ''w-''. Eine Änderung, die ins Torassische übernommen wurde, ist die Frikativierung von ''g'', die auch ins Torassische entlehnt wurde; mit der Aussprache als [h] ging sie aber im Osporischen am weitesten.
  
Kurz vor der Gründung des Rhytanischen Reiches war Ospor ein wichtiges kulturelles Zentrum, was es als Kreuzungspunkt zahlreicher Handelsstraßen auch während des Reiches blieb. Deshalb und aufgrund seiner zentralen Lage im westküstenrythanischen Sprachraum fanden hier die meisten sprachlichen Innovationen statt, während an dessen Rändern (Torassia, Kharanien) einige konservative Elemente verblieben. Zentral ist z.B. der Verlust von protetischem ''w-''. Eine Änderung, die ins Torassische übernommen wurde, ist die Frikativierung von ''g'', die auch ins Torassische entlehnt wurde; mit der Aussprache als [h] ging sie aber im Osporischen am weitesten.
 
 
====Torassisch====
 
====Torassisch====
 
Phonologie:
 
Phonologie:
*Liquidmetathese: ''or'' zu ''ara'' (torassisch''gavariti'')
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*Liquidmetathese: ''or'' zu ''ara'' (torassisch ''ogarad'')
 
*''tsh'' zu ''sh''
 
*''tsh'' zu ''sh''
 
*Entpalatalisierung von [​ʑ] und [​ɕ] und den entsprechenden Affrikaten
 
*Entpalatalisierung von [​ʑ] und [​ɕ] und den entsprechenden Affrikaten
*Nasalvokale blieben hingegen lange erhalten und erzeugten unterschiedliche Reflexe in den verschiedenen Dialekten
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*Nasalvokal ''ą'' blieben hingegen lange erhalten und erzeugten unterschiedliche Reflexe in den verschiedenen Dialekten (''ò'' in der Standardsprache
 
*hartes ''l'' wird in allen Positionen zu [w] und dieses im Onset von Silben zu ''v''
 
*hartes ''l'' wird in allen Positionen zu [w] und dieses im Onset von Silben zu ''v''
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*Intervokalisches ''j'' führt zur Tilgung des vorangehenden Vokals (torassisch ''belja'', ''stjati'' vs. cherwenisch ''bela'', ''istati'')
 
Morphologie
 
Morphologie
 
*Abbau der Kasus
 
*Abbau der Kasus
 
*Ein-Silben-Regel für Morpheme (was z.B. die Verkürzung der IPl-Endung ''-ami'' zu ''-am'' und infolge den Verlust des IPl bewirkte)
 
*Ein-Silben-Regel für Morpheme (was z.B. die Verkürzung der IPl-Endung ''-ami'' zu ''-am'' und infolge den Verlust des IPl bewirkte)
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==Wortgleichungen==
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{| class="wikitable"
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! Bedeutung !! Torassisch !! Osporisch !! Cherwenisch !! Protowestküstensprache
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| Kopf || gavava || harava || galawa || galawa
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| Hand || ròka || raka || raka || rąka
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| Hammer || mavatyk || maratyk || malatuk || malatyk
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| Tisch || stov || stiv || istau || stol
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| Garten || ogarad || ohrid || ogrod || ogord
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| Markt || rynyk || rynyk || runuk || rynyk
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| Fenster || vokno || ikno || wokno || wokno
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| Fleisch || m'òso || miso || miso || m'ąso
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| weiß || bev || ber-y || bel-u || bel-yj
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| stehen || stjati || stati || istati || stojati
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[[Kategorie:Sprachfamilie]]

Aktuelle Version vom 11. September 2020, 15:16 Uhr

Die rythanischen Sprachen sind eine Sprachfamilie. Sie wurden nach dem Rythanischen Kaiserreich benannt. Die Familie umfasst zwei Zweige: Nordrythanisch und Westküstenrythanisch. Sie sind im östlichen Akronor verbreitet.

Die rythanischen Sprachen zählen zu den postimperialen Sprachen und sind somit mit gertanesischen und xyllabosvalesischen Sprachen verwandt.

Stammbaum der rythanischen Sprachen

Nordrythanisch

Die Slawische Sprache bildet den einzigen Vertreter des Nordrythanischen Zweiges. Sie ist eine Vielzahl von Dialekten zersplittert. Die Entwicklung der einzelnen Dialekte hat sich bereits sehr früh aufgespaltet, sodass sie extrem unterschiedliches Lautinventar und Vokabular aufweisen. Dies und der extreme duvarische Einfluss machen es nahezu unmöglich, von einer einzigen lautlichen Entwicklung des Nordrythanischen zu sprechen.

Da die einzige gemeinsame Innovation der slawischen Dialekte in der Entwicklung des analytischen Sprachbaus und großen Ähnlichkeiten in der Wortstellung besteht, gehen viele Forscher davon aus, dass es sich eigentlich um verschiedene Sprachen (wenn nicht gar Zweige) handelt, die durch kulturelle Bedingungen eine gemeinsame Dachsprache (dem Dialekt von Narazhov) erhalten und sich dieser schrittweise angeglichen haben.

Westküstensprachen

Allgemeines

Zur Gruppe der Westküstensprachen zählen

Dabei sind Osporisch und Cherwenisch etwas enger miteinander verwandt, weshalb man sie gelegentlich zum "Nordwestlichen Zweig" zusammenfasst.

Charakteristisch an den Westküstensprachen ist, dass sie ein relativ flüssiges Dialektkontinuum bilden, d.h. das sich jeweils nahebeieinander lebende Sprecher sehr gut verstehen, ungeachtet, welche Sprache sie formal sprechen: Ein Sprecher des nordtorassischen Dialektes wird sich mit einem Sprecher eines südosporischen Dialektes weitaus besser verständigen können, als ein Sprecher eines Nord- und eines Südtorassischen Dialektes.

Ein Phänomen, dass die Eigenschaft als Dialektkontinuum besonders illustriert, sind die Kasus und die Deklinationsklassen: Im Norden gibt es viele (morphologische) Kasus, nach Süden hin nimmt die Anzahl ab: Von sechs Fällen (Osporisch) bis hinzu nur drei (Slang von Khazara und südliche Torassische Dialekte). Umgekehrt verhält es sich mit den Deklinationsklassen: Im Torassischen sind drei Deklinationsklassen vollständig ausgebildet, zudem gibt es zahlreiche Ausnahmen. Im Nordwestlichen Zweig ist die Deklination regelmäßiger; die Anzahl der Klassen ist stark verringert. So existieren im Cherwenischen nur zwei Deklinationsklassen, die überdies im Plural zusammenfallen.

Gemeinsame Entwicklungen aus dem Gemeinrythanischen

Phonologie:

  • Umsetung der yer-Laute zu /i/ und /y/
  • Palatalisierung von /zh/ vor i und e zu [​ʑ] (für /sh/ gilt das gleiche: [​ɕ]) - einige Stimmen behaupten allerdings, dass dies den ursprünglichen Zustand im Gemeinrythanischen widerspiegelt
  • Liquidmetathese: /e+l,r/ zu /e+l,r+e/ (meleko "Milch", bereg "Küste") und /ol/ zu ala (malatyk "Hammer")
  • d' zu dzh, t' zu tsh
  • Silbenschließendes hartes l fällt mit w zusammen
  • Merger der Nasalvokale ę und ǫ zu ą

Morphologie

  • Bildung der Vergangenheit durch Verschmelzung von Partizip und Kopula

Unterschiedliche Entwicklungen aus dem Gemeinwestküstenrythanischen

Nordwestlicher Zweig

Phonologie:

  • Liquidmetathese: or zu ro (cherwenisch ogrod)
  • dzh und tsh zu z und s
  • Nasalvokal ą zu i (nach palatalem Vokal) und a (nach nicht-palatalem Vokal)
  • Intervokalisches j verschwindet, Vokalkontraktion (cherwenisch bela, istati vs. torassisch belja, stjati)

Morphologie:

  • Verringerung der Flexionsklassen

Das Cherwenische erfuhr einen starken Einfluss duvarischer Sprachen, weshalb es sich als Sprache aus dem Nordwestlichen Zweig absetzte. Diese sind:

  • Zahlreiche Lehnwörter
  • Kaum noch Palatalisierung vor /i/ und /e/
  • Verschwinden des Lautes /y/ (Split zu /i/ und /u/)
  • Entstehen der dentalen Spiranten aus /s'/ und /z'/
  • Radikale Vereinfachung der Flexion
  • Entstehung des Modus "Optativ-Nezessitiv"
  • Passiv mit Prä- statt mit Suffix gebildet
  • Vorschlagvokal i vor Wortinitialem s impurum

Darüber hinaus entstand der Diphthong au aus der Verbindung von Vokal und hartem l: chekau im Gegensatz zu osporisch und torassisch chekav.

Das Osporische weißt folgende Innovationen auf:

  • Prothetisches w- entfällt(cherwenisch wono vs. osporisch ono)
  • o in geschlossenen Silben wird i (cherwenisch dom vs. osporisch dim)
  • e vor hartem Konsonant wird zu 'o (nicht im Schriftbild verankert)
  • g zu h verschoben (cherwenisch gora vs. osporisch hora)

Kurz vor der Gründung des Rhytanischen Reiches war Ospor ein wichtiges kulturelles Zentrum, was es als Kreuzungspunkt zahlreicher Handelsstraßen auch während des Reiches blieb. Deshalb und aufgrund seiner zentralen Lage im Westküsten-Sprachraum fanden hier die meisten sprachlichen Innovationen statt, während an dessen Rändern (Torassia, Kharanien) einige konservative Elemente verblieben. Zentral ist z.B. der Verlust von protetischem w-. Eine Änderung, die ins Torassische übernommen wurde, ist die Frikativierung von g, die auch ins Torassische entlehnt wurde; mit der Aussprache als [h] ging sie aber im Osporischen am weitesten.

Torassisch

Phonologie:

  • Liquidmetathese: or zu ara (torassisch ogarad)
  • tsh zu sh
  • Entpalatalisierung von [​ʑ] und [​ɕ] und den entsprechenden Affrikaten
  • Nasalvokal ą blieben hingegen lange erhalten und erzeugten unterschiedliche Reflexe in den verschiedenen Dialekten (ò in der Standardsprache
  • hartes l wird in allen Positionen zu [w] und dieses im Onset von Silben zu v
  • Intervokalisches j führt zur Tilgung des vorangehenden Vokals (torassisch belja, stjati vs. cherwenisch bela, istati)

Morphologie

  • Abbau der Kasus
  • Ein-Silben-Regel für Morpheme (was z.B. die Verkürzung der IPl-Endung -ami zu -am und infolge den Verlust des IPl bewirkte)

Wortgleichungen

Bedeutung Torassisch Osporisch Cherwenisch Protowestküstensprache
Kopf gavava harava galawa galawa
Hand ròka raka raka rąka
Hammer mavatyk maratyk malatuk malatyk
Tisch stov stiv istau stol
Garten ogarad ohrid ogrod ogord
Markt rynyk rynyk runuk rynyk
Fenster vokno ikno wokno wokno
Fleisch m'òso miso miso m'ąso
weiß bev ber-y bel-u bel-yj
stehen stjati stati istati stojati