Staatliche Eisenbahngesellschaft Erkassiens: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der positiven Einfluss auf das Eisenbahnwesen, den man sich durch die Privatisierung versprach, blieb aus. Tatsächlich verschlechterte sich die Situation vor allem im ländlichen Raum weiter. Fahrpreise stiegen rasant an und das Schienennetz verfiel immer weiter, da die privaten Betreiber es als lukrativer ansahen, die Gleise weiter voll auszulasten und sie bis zu einem irreparablen Zustand herunterzuwirtschaften, anstatt sie kostenaufwändig instandzuhalten. Anfang der 2480er Jahre waren einige Abschnitte des Schiennetzes so marode, dass sie nicht mehr gefahrlos befahren werden konnten. Nachdem das Thema in einigen überregionalen Publikationen behandelt wurde, wurden im Staatskongress Vorschläge zur Lösung der Probleme diskutiert. Von Seiten der marktfreundlichen Opposition wurde unter anderem vorgeschlagen, das Schiennetz mit Staatsgeldern zu sanieren, um es wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die amtierende Mitte-links-Koalition beschloss jedoch eine flächendeckende Wiederverstaatlichung des Eisenbahnwesens. Das entsprechende Gesetz wurde am 17. November 2480 beschlossen. Nach einer sechsmonatigen Übergangsphase sollen sämtliche private Bahnbetriebe entweder all ihr Eigentum und Sachvermögen an den Staat verkauft oder | + | Der positiven Einfluss auf das Eisenbahnwesen, den man sich durch die Privatisierung versprach, blieb aus. Tatsächlich verschlechterte sich die Situation vor allem im ländlichen Raum weiter. Fahrpreise stiegen rasant an und das Schienennetz verfiel immer weiter, da die privaten Betreiber es als lukrativer ansahen, die Gleise weiter voll auszulasten und sie bis zu einem irreparablen Zustand herunterzuwirtschaften, anstatt sie kostenaufwändig instandzuhalten. Anfang der 2480er Jahre waren einige Abschnitte des Schiennetzes so marode, dass sie nicht mehr gefahrlos befahren werden konnten. Nachdem das Thema in einigen überregionalen Publikationen behandelt wurde, wurden im Staatskongress Vorschläge zur Lösung der Probleme diskutiert. Von Seiten der marktfreundlichen Opposition wurde unter anderem vorgeschlagen, das Schiennetz mit Staatsgeldern zu sanieren, um es wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die amtierende Mitte-links-Koalition beschloss jedoch eine flächendeckende Wiederverstaatlichung des Eisenbahnwesens. Das entsprechende Gesetz wurde am 17. November 2480 beschlossen. Nach einer sechsmonatigen Übergangsphase sollen sämtliche private Bahnbetriebe entweder all ihr Eigentum und Sachvermögen an den Staat verkauft oder sich vom Markt zurückgezogen haben. Die 2481 gegründete ''Staatliche Eisenbahngesellschaft Erkassiens'' trat nun als neue Verwaltungs- und Betreibergesellschaft auf. |
Version vom 8. Juli 2020, 14:31 Uhr
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Rechtsform | Staatseigenes Unternehmen | |||
Gründung | 2427 (als ÉWS) 2481 (Wiedergründung als SWKÉ) | |||
Sitz | Luzímbora, Erkassien | |||
Leitung | Frantiszek Korewet (Generaldirektor) | |||
Mitarbeiter | 24.637 (2518) | |||
Umsatz | 28,3 Mrd. Yenov | |||
Branche | Transport/Logistik |
Die Statisjo Widnykasiwól v‘Érkasje (SWKÉ, übersetzt Staatliche Eisenbahngesellschaft Erkassiens) ist das staatseigene Eisenbahnunternehmen der Erkassischen Republik mit Sitz in Luzímbora. Auf der Schiene unterhält sie nahezu den gesamten Personenverkehr (94 %) und ca. 40 % des Güterverkehrs in Erkassien. Dabei gehört ihr außerdem das gesamte erkassische Schienennetz, für dessen Ausbau und Instandhaltung sie verantwortlich ist. Desweiteren ist sie über das Tochterunternehmen TransEx als Investor und Aktionär bei einer Vielzahl ausländischer Verkehrsunternehmen beteiligt.
Ihr Umsatz lag im Geschäftsjahr 2518 bei 28,4 Milliarden Yenov. Zusätzlich fährt sie seit 2507 (vorallem durch TransEx) Gewinne ein, obwohl sie als staatseigenes Unternehmen eigentlich nur kostendeckend arbeiten müsste.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hintergrund und Anfänge
In der jungen Erkassischen Republik der 2420er Jahre wurde der Bahnverkehr von privaten Unternehmen in Form kleiner, regionaler Bahnstrecken betrieben, wie es auch schon vor der Gründung der Republik in den salwatischen und ratesischen Altmonarchien der Fall war. Mit dem fortschreitenden Ausbau und der daraus resultierenden Vergrößerung ihrer Netze gerieten die Unternehmen immer öfter aneinander. Wer welche Ortschaften an sein Netz anbinden durfte und wo die Trassen verlaufen sollten waren häufige Streitthemen. Ein Ende fand diese Problematik im Jahre 2427, als der erkassiche Staatskongress das Lekorfiéawidny-Neskad (Eisenbahngesetz) verabschiedete, durch welches das gesamte Eisenbahnwesen des Landes in einer nationalen Organisation zusammengeschlossen, also verstaatlicht werden sollte. Im Zuge dessen wurden die ehemals privaten Eisenbahnbetriebe im Erkassischen Bahndienst (Érkasjo Widnystomicze, kurz ÉWS) zusammengefasst. Als Abteilung des Verkehrsministeriums unterstand dieser somit direkt dem erkassischen Staat. Anfangs oblag die Leitung direkt dem Verkehrsminister, diese Aufgabe wurde jedoch 2433 vom damaligen Amtsinhaber Josza Peknaszize an die neu geschaffene Position des "Staatsbeauftragten für das Eisenbahnwesen" abgegeben.
Privatisierung
Nach zunächst langjährigem Erfolg des Bahnangebotes begann der ÉWS in den 2450er und 2460er Jahren auf schwierige Zeiten zuzusteuern. Besonders in diesen Jahrzehnten begannen durch die rasante Verbreitung des Automobils und der Eröffnung der ersten Autobahnstrecken im Land die Passagierzahlen einzubrechen. Gleichzeitig hatte die Politik den Zustand des ÉWS jahrelang massiv vernachlässigt. Durch das zunehmend marode Schienennetz, die veralteten Loks und die Unzuverlässigkeit des Angebotes fiel die Bahn bei den erkassischen Bürgern in Ungnade. Zur Wiederbelebung und Modernisierung des Schienenverkehrsangebotes wurde 2463 im Staatskongress mit der knappen Mehrheit der konservativ-wirtschaftsliberalen Regierungskoalition beschlossen, das Eisenbahnwesen zu privatisieren. Man versprach sich von der Privatisierung und dem daraus resultierenden Wettbewerb auf der Schiene geringere Kosten und qualitiv hochwertigere Angebote und Services. Dementsprechend wurden in den Folgejahren nach und nach alle Teile des ÉWS an private Investoren abverkauft, bis er schließlich am 1. Oktober 2466 komplett aufgelöst wurde.
Wiederverstaatlichung
Der positiven Einfluss auf das Eisenbahnwesen, den man sich durch die Privatisierung versprach, blieb aus. Tatsächlich verschlechterte sich die Situation vor allem im ländlichen Raum weiter. Fahrpreise stiegen rasant an und das Schienennetz verfiel immer weiter, da die privaten Betreiber es als lukrativer ansahen, die Gleise weiter voll auszulasten und sie bis zu einem irreparablen Zustand herunterzuwirtschaften, anstatt sie kostenaufwändig instandzuhalten. Anfang der 2480er Jahre waren einige Abschnitte des Schiennetzes so marode, dass sie nicht mehr gefahrlos befahren werden konnten. Nachdem das Thema in einigen überregionalen Publikationen behandelt wurde, wurden im Staatskongress Vorschläge zur Lösung der Probleme diskutiert. Von Seiten der marktfreundlichen Opposition wurde unter anderem vorgeschlagen, das Schiennetz mit Staatsgeldern zu sanieren, um es wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die amtierende Mitte-links-Koalition beschloss jedoch eine flächendeckende Wiederverstaatlichung des Eisenbahnwesens. Das entsprechende Gesetz wurde am 17. November 2480 beschlossen. Nach einer sechsmonatigen Übergangsphase sollen sämtliche private Bahnbetriebe entweder all ihr Eigentum und Sachvermögen an den Staat verkauft oder sich vom Markt zurückgezogen haben. Die 2481 gegründete Staatliche Eisenbahngesellschaft Erkassiens trat nun als neue Verwaltungs- und Betreibergesellschaft auf.
Struktur
Abteilungen
Innerhalb der SWKÉ werden die Aufgaben und Kompetenzen von drei veschiedenen Abteilungen wahrgenommen.
SWKÉ Transit
SWKÉ Transit ist zuständig für den Personenverkehr. Dabei fallen unter anderem der Zugbetrieb, das Personalmanagement und die Fahrpläne in ihren Aufgabenbereich.
SWKÉ Cargo
SWKÉ Cargo betreibt und beaufsichtigt den Güterverkehr.
SWKÉ Infra
SWKÉ Infra ist für Betrieb, Instandhaltung und Ausbau der gesamten Eisenbahninfrastruktur zuständig. Dies beinhaltet das gesamte Schienennetz und alle dazugehörigen Gleisanlagen, Schaltzentren, Signalanlagen, etc; sowie sämtiche Haltestellen- und Bahnhofsgebäude samt Fahrkartenschaltern und -automaten, Servicecentern sowie Bord- und Bahnhofsrestaurants.
Tochtergesellschaften
TransEx
OKAMUS
Die Orví Kasiwól vy merástu i ukrésu Swonékalobeczej (abgekürzt OKAMUS, übersetzt Dachgesellschaft der städtischen und gemeindlichen Verkehrsbetriebe) ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der SWKÉ, welche den Betrieb sämtlicher ÖPNV-Unternehmen auf lokaler Ebene verwaltet und beaufsichtigt. Dabei ist sie selbst an jedem ihr unterstellten Unternehmen zu mindestens 52 Prozent beteiligt, um eine adäquate Versorgung des gesamten Landes mit kostengünstigen und zugänglichen öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten.
Die 52-Prozent-Regel wurde als Sicherheitsmaßnahme nach der Insolvenz der Luzímboraer Verkehrsbetriebe im Jahre 2485 eingeführt. Die privaten Anteilseigner, denen die LVB zu fast zwei Dritteln gehörten, hatten vor, den unlukrativen Bahnbetrieb komplett einzustellen und das Unternehmen zu liquidieren. Die OKAMUS konnte als Minderheitseigentümer nicht einlenken und es bedurfte schließlich einer Enteignung für das Gemeinwohl durch den erkassischen Staat, um die öffentlichen Verkehrsmittel in Luzímbora zu retten. Das war einer von nur drei Fällen in der Geschichte der Republik, dass von dieser Befugnis Gebrauch gemacht wurde. Dass dieser schwere Eingriff in den freien Markt landesweit kontrovers diskutiert wurde war wenig überraschend. Im Nachhinein wurde das Eisenbahngesetz geändert und festgelegt, dass die OKAMUS an jedem Betrieb unter ihrer Schirmherrschaft die Mehrheit der Anteile besitzen muss, und zwar mindestens 52 Prozent.