Kaiserreich Bighbu

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Das Kaiserreich Bighbu war ein Staat in den östlichen Karpaten, der im 22. Jahrhundert unterging. Es gilt als der Vorgänger der heutigen Föderation Allmeeren.


Der Name rührt von der ältesten Hauptstadt, Bighbu, her. Die Stadt liegt an der Küste vor Belodon.

Geschichte

Vorgeschichte und Ursprung unter den Gutäiden

Die südöstlichen Karpaten entwickelten schon frühzeitig eigene Hochkulturen. Besonders an der Südküste der Südinsel Allmeerens entwickelten sich schon wzi zahlreiche Städte. Als der Chronismus in die Karpaten kam, fasste er hier als erstes Fuß und entwickelte eine besondere Eigendynamik.

Es konkurrierten lange Zeit diverse Stadtstaaten um eine regionale Übermacht. Unter den Städten wird Bighbu bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Im 10. Jahrhundert wird es dann zu einer lokalen Macht, so ging Belodon 988 durch Heirat an Bighbu. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts kann es schon als bedeutende regionale Macht gewertet werden und vereinte etwa in den 1090er Jahren die gesamte Nordküste der Südinsel unter seiner (indirekten) Kontrolle.

Etwa um die Mitte des 12. Jahrhunderts musste das damalige Fürstentum die Invasion von Piraten, wohl aus Südmeeren, hinnehmen. Die Verhältnisse änderten sich und etwa 50 Jahre lang befand sich die Stadt unter der Vorherrschaft von Xagôr. Etwa 1150 setzt ein radikaler Wandel ein: Im Laufe von 20 Jahren erobern die Fürsten von Bighbu fast die ganze Südinsel (der Westteil verbleibt zunächst unabhängig als Konglomerat von Vasallenstaaten) und weite Teile der Westküste der Nordinsel. 1233 nahmen die Fürsten Bighbus (die sog. Gudäiden) den Kaisertitel an, nachdem sie den größten Konkurrenten, Ääpäk tributpflichtig gemacht hatten.

Aufstieg der Uluiden

Zunächst begnügten sich die Fürsten, ihren Machtstatus auf der Südinsel zu wahren und auch die Küsten der Nordinsel zu kontrollieren. Es handelte sich weniger um einen Territorialstaat als um ein kompliziertes Netz von wechselseitig abhängigen Stadtstaaten - das dafür allerdings erstaunlich stabil blieb. Teile der Nordinsel, die ursprünglich der direkten Kontrolle Bighbus unterstanden hatten, wurden als Lehen vergeben und drifteten Schrittweise immer stärker in die Unabhängigkeit.

Bighbu etablierte sich als das kulturelle Zentrum, jedoch nahm die Bedeutung des Gudäiden und des Kaiseramtes immer stärker ab; und das Kaiserreich nahm immer mehr die Gestalt eines Städtebundes an. Dies wurde besonders daran deutlich, dass die Kaiser nach dem Tod des letzten Gudäiden (ab 1410) stets von den Vorstehern der mächtigsten Städte gewählt wurden.

Dieses Bild änderte sich aber allmählich: Im 15. Jahrhundert begann der allmähliche Aufstieg der Stadt Zertovs unter ihrer Fürstenfamilie, den Uluiden (nach dem Gründer der Dynastie, Ulu). Die Uluiden vergrößerten ihren direkten Herrschaftsbereich konsequent und brachten auch immer mehr Städte in ihre Abhängigkeit. 1502 erhielt Zertovs das Recht zur Wahl des Kaisers. 1542 versuchten sich die Gebiete auf der nördlichen Insel - diese waren unter dem Heerführer Löübas schon eher zu einem territorial einheitlichen Staat geworden - loszulösen. Kahad, damaliger Fürst von Zertovs, führte einen erfolgreichen Feldzug gegen Löübas und konnte das Kaiserreich erneut vereinen. 1547 bestieg Kahad den Kaiserthron und erwirkte die das Herrschaftsrecht aller seiner Nachkommen in direkter Linie.

Blütezeit

Dieser Zeitpunkt markiert eine bedeutende Wende in der Geschichte Bighbus. Durch das zurückeroberte Nordreich und das erstarken Xyllabiens kam es zu neuen Impulsen - man versuchte, einen Territorialstaat zu errichten. Dies geschah einerseits durch die Heiratspolitik, andererseits durch die direkte Unterstellung neueroberter Gebiete unter die Krone.

Die Expansionen der nachfolgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte waren recht ansehnlich. So etablierten die nachfolgenden Kaiser ihre Herrschaft im westlichen Xyllabien und Balmanien: Hier begannen systematische Feldzüge um 1550 - um 1700 waren die Gebiete aber nachhaltig verloren, wenn man von kurzen Ausfällen während des 18. und im frühen 19. Jahrhundert absieht. Erst später (um 1650) begann eine Expansion in Richtung der westlichen Karpaten und konzentrierte sich auf den Süden: 1704 geriet das Königreich Turhat in seine Abhängigkeit. In der folgenden Phase wurden Dröm und die nordwestlichen Inseln als Ziele der Expansion bedeutend.

Während dieser Zeit erfuhr die Administration in der Peripherie allerdings nur geringfügige Veränderung. Der Staat präsentierte sich heterogen; zentralistisch beherrscht wurden nur die Nordinsel, der Westen der Südinsel und die Küsten des Alten Meeres. Ein Umdenken setzte mit dem Erstarken Xyllabiens und Kanabiens ein. Schließlich trat im 20. Jahrhundert Paramur als ernstzunehmender Gegner auf den Plan.

Um ihre Macht zu verteidigen, mussten die Uluiden nun den Staat zentralisieren. Dazu bauten sie eine Nationalsprache aus, kanonisierten die Religion, wandelten die Administration um. Auch wurde erstmals ein stehendes Heer errichtet. Diese tiefgreifenden Reformen erfolgten etwa 1970 bis 2070, kamen jedoch schon zu spät. Die missionarischen Bestrebungen nahm man in den nicht altkarpatisch, sondern inzwischen reformiert geprägten Peripherien (insbesondere Estasia und Tuwern) zudem gar nicht gern hin.

Niedergang

Die Kosten des kaiserlichen Lebenswandels und das ständige Bekämpfen von Aufständen (so gründeten sich in Estasien und Tuwern nicht wenige "raganistische Vernunftrepubliken") kamen den Uluiden teuer zu stehen. Missernten erzwangen den Import von Getreide aus Balmanien. Um für all dies zahlen zu können, verpfändeten und verkauften die Kaiser ganze Grafschaften. Die neuen Herren waren nun nicht immer loyal.

Das Reich von Bighbu wurde 2079-2110 in die Silberkriege verwickelt, infolge derer Paramur nicht alle einstigen Einflusszonen besetzte, sondern auch den Boden der Südinsel eroberte. Viele lokale Fürsten fühlten sich nicht mehr dem Kaiser gegenüber zur Treue verpflichtet. Der Frieden von Orogon 2110 besiegelte das Schicksal des Kaiserreiches. Der letzte Uluide wurde ermordet. Noch wurde eine neue Dynastie, die Namaak, errichtet. Doch das Herrschaftsgebiet löste sich während des sog. "balmanischen Jahrhunderts" immer schneller auf und geriet unter die Herrschaft Toruniens.

Der letzte Kaiser von Bighbu, Afa II, herrschte nur noch über die Stadt Bighbu selbst. Schon aller Handlungsoptionen beraubt, verkaufte er die Rechte zur Herrschaft über die Stadt 2187 an die "Torunische Siedlergenossenschaft Belodon". Dies gilt als Ende des Kaiserreiches Bighbu, welches nie offiziell aufgelöst wurde.

Bedeutung

Das Kaiserreich Bighbu hat eine große Bedeutung im kulturellen Gedächtnis von Allmeeren: Viele Politiker bezogen und beziehen sich darauf; dies galt besonders für die Phase des Strebens nach Unabhängigkeit im 24. Jahrhundert. Daneben haben vor allen Dingen die Reformen 1970-2070 tiefe Spuren besonders in der Religion, die in dieser Epoche ihr heutiges Gesicht erhielt, hinterlassen.

Außerhalb Altmeerlands ist der Einfluss nicht so deutlich, jedoch nicht unbedingt geringfügig: Alle großen Erfindungen und ideologischen Entwicklungen wurden in jener Zeit zwischen den Karpaten und Balmanien sowie Xyllabien vorrangig auf dem Weg über Bighbu vermittelt. Darüber hinaus gilt die klassische Architektur, die in Paramur im Stil Tkul und im Stil Qrat zum Ausdruck kam, als stark von Bighbu beeinflusst.