Demokratische Volksrepublik Diktatistan
Demokratische Volksrepublik Diktatistan | ||
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Amtssprache | Paramurisch (Verkehrs- und Verwaltungssprache), weitere Nationalsprachen und regionale Amtssprachen (u.a. Xaterlevisch, Tanisch, Sivalesisch sowie zahlreiche Lithische Sprachen) | |
Hauptstadt | Bäsch | |
Regierungssitz | Bäsch | |
Staatsform | Republik | |
Regierungsform | Ismusisthisches Einparteiensystem | |
Staatsoberhaupt | Regulator Adam Aherz | |
Regierungschef | Regulator Adam Aherz | |
Fläche | 4.594.620 km² | |
Einwohnerzahl | 191.205.000 | |
Bevölkerungsdichte | 41,6 EW/km² | |
Bruttoinlandsprodukt | 9,178 Bio. Balm | |
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner |
48.000 Balm | |
Währung | Ötti (~0,39 Balm) | |
Gründung | 2315 | |
Nationalfeiertag | ? | |
Kfz-Kennzeichen | DVD | |
Internet-TLD | .dv | |
Telefonvorwahl | ?? |
Die Demokratische Volksrepublik Diktatistan ist ein Staat auf dem Kontinent Davien. Das nach der FRNX zweitgrößte Land auf Ultos zeichnet sich durch eine hohe sprachliche, religiöse und kulturelle Vielfalt aus. Formal handelte es sich bei der DVD um eine Demokratie, faktisch jedoch regierte das Staatsoberhaupt – der Regulator – diktatorisch. Diese Diktatur trägt jedoch keinerlei totalitäre Züge. Seit 2480 wurde nicht einmal mehr eine Todesstrafe vollzogen, da selbst schärfste Regimekritiker schlimmstenfalls in der aumondischen Wildnis ausgesetzt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
→ Hauptartikel: Geographie Daviens
Die Demokratische Volksrepublik Diktatistan (DVD) umfasst fast den ganzen davischen Kontinent, ausgenommen einer Halbinsel im Süden, die großteils Nörgelstan unterliegt, sowie einige abseitige Inseln und die Kolonie Aumen (Adjektiv: aumondisch) in Murabien.
Geschichte
Ur- und Frühgeschichte (150.000 vzi – 1000 wzi)
Die ersten Spuren von Menschen in Davien datieren schon aus früher Zeit (etwa 150.000 vzi), wohl von Murabien kommend. Von dieser Urbevölkerung sind noch genetische Reste übrig geblieben, zudem ein Volk im Mrok-Gebirge, das nicht zur Spezies Homo sapiens gehört.
Davien wurde wahrscheinlich in mehreren Wellen von Murabien aus besiedelt, dauerhaft ließ sich der Homo sapiens sapiens etwa um 50.000 vzi östlich der Tauten nieder. Erste Spuren von Menschen östlich der Wüste Ëyor jedoch gehen erst auf 20.000 vzi zurück. Genetische Untersuchungen ergaben, dass es wohl Einwohner der Karpaten gewesen sein müssen.
Erste Spuren von Ackerbau finden sich um das alte Kulturland Dbārri am Lauf des Weißen Bethem herum, von etwa 7.000 vzi. Bewässerungssysteme datieren von etwa 2.000 vzi. Man geht davon aus, dass die Volksgruppe, die diese Bewässerungssysteme schuf, den direkten Vorgänger der Arachen darstellt. Trotz der Bewässerungssysteme ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der damaligen Bevölkerung Atlawiens damals noch nomadisch lebte.
Erste Davische Reiche (1000 wzi – 1887 nzi)
Urmannisches Zeitalter
Um das Jahr 200 vzi wanderten die Urmannen ein. Die Forschung ist uneinig, ob sie von Murabien (und zwar von der Mündung des Bethem her) oder aber aus Karpatischer Richtung Davien erreichten. Sie drängten die noch Großteils nomadischen Arachen in die Richtung der Wüste Ëyor. Auch nach Atlawien wurden die Arachen verdrängt.
Die Urmannen waren durch zahlreiche Kulturtechniken überlegen, dazu gehörte: Schiffbau, bessere Reittiere (Kängs anstatt der Reitsträuße der Arachen), und vor allen Dingen Kriegsgerät aus Bronze. Dennoch blieben die Arachen gefürchtet: Konnten sie auch nie eine dauerhafte Herrschaft etablieren, waren die kriegerischen Überfälle der Wüstenarachen (Eyochen) ein häufiges Ereignis in der Davischen Geschichte bis in die Kolonialzeit hinein.
Ab 200 wzi bildeten sich erste urmannische Stadtstaaten. Schließlich errichteten die Urmannen um 800 wzi ein Großreich mit der Hauptstadt Hakkor am Roten Bethem, in der Nähe der heutigen Stadt Ereshet. Dessen Gründer ist, obwohl halb sagenhaft, die erste mit Namen bekannte Persönlichkeit der Davischen Geschichte: König Ūgattŭšāwa. Dieses Großreich erreichte seine größte Ausdehnung um 1200. Das Reich von Hakkor betrieb Handel in ganz Davien: Gewänder und Tongefäße aus dem Mryth wurden in den urmannischen Ruinen gefunden ebenso wie Edelsteine von den Hängen des Emelyr. Es ist Sklavenhandel mit Kleindavischen Königreichen belegt. Die Urmannen selbst nannten sich „Adbīna’am“, was schlicht „Mensch“ bedeutete. Von diesem Wort leitet sich die Bezeichnung des Dbārri ab, einige Forscher vermuten, dass der Name Daviens auch auf dieses Wort zurückgeht. Die Bezeichnung „Urmannen“ ist die tanische Variante des Lithischen Namens „Yrmaen“, was „Hundezüchter“ oder „Wolfbändiger“ bedeutet.
Mit dem Zusammenbruch des Zentralesischen Imperiums begann die Immigration der Lithen, welche – ihrerseits durch andere Stämme verdrängt – Murabien verließen und wohl ab 50 nzi in Davien eintrafen. Das urmannische Großreich brach 200 nzi unter den Eroberern zusammen. 400 nzi endet die urmannische Geschichtsschreibung. Danach herrschten die dunklen Jahrhunderte, aus denen kaum Geschichtsschreibung überliefert ist.
Lithisches Zeitalter
- Ca. 0 wzi: Einwanderung der Urmannen entlang des Flusses Bethem
- 1000 wzi: gründen Großreich mit Hauptstadt Hakkor (heute in der Nähe von Ereshet) „Urmannisches Zeitalter“
- Ab 50 nzi: Einwanderung der Lithen, Niedergang des Großreiches
- Um 400 nzi: Ende der Urmannischen Geschichtsschreibung
- Ab 1000 nzi: Einwanderung der Taner
- Ab 900 nzi: erste Lithische Reiche; wichtigstes Lithisches Reich war das von Ethëbes (heute in der Nähe von Pano), „Lithisches Zeitalter“
- Ab 1900 nzi: Niedergang der Lithischen Reiche durch die Kolonialisierung
Ab 900 gibt es Hinweise auf einzelne Lithische Reiche. Zur selben Zeit verbreitet sich auch der Chronismus in Davien. Eine durchgehende Geschichtsschreibung setzt 1100 wieder ein. Das wichtigste Lithische Reich war das der Thmaeriden mit der Hauptstadt Ethëbes (in der Nähe der heutigen Stadt Pano), das in einer bestimmten Zeit fast halb Atlawien (Hochland in der Mitte Daviens) und Teile des Mryth (nördich angrenzendes Tiefland) umfasste.
Um 1000 nzi wanderten die Taner, die mit den Neukanaben verwandt sind, nach Davien ein. Die Taner gründeten nie bedeutende Königreiche, nur einige Fürstentümer. Tanische Siedler wurden meist von Lithischen oder arachischen Fürsten angeworben, um Land urbar zu machen. Zudem wurden die Taner oft Handelsreisende, die die Verstädterung Daviens vorantrieben, indem sie neue Städte gründeten (wie Alpaterowo und Bäsch), oder bestehende ausbauten (Hormani, Woiden, Südenden). Erst in der Spätphase des Lithischen Zeitalters bildete sich der Atlawische Bund heraus, in welchem die einzelnen Staaten eine gemeinsame Kultur pflegten. Sie hatten ein gemeinsames Oberhaupt, den „Cïphra“, doch fusionierten sie sich nie wirklich zu einem Staat. Der Atlawische Bund trug eher kulturelle als politische Bedeutung.
Um 1900 nzi beginnt der Niedergang Lithischen Reiche durch die beginnende Kolonisation.
Die Kolonialzeit (1851 nzi bis ins 23. Jahrhundert)
- 1851 erster knossischer Handelsstützpunkt auf den Mïdath-Inseln
- Um 1990: Alle Küstenregionen befinden sich unter direkter Herrschaft von Kolonialmächten
- 2028 „Tag der Tausend Tränen“: Die Stadt Warcollm wird von den Kolonialmächten eingenommen, Beginn der Kolonialisierung Innermurabiens
- Wichtigste Kolonialmächte: Xyllabien, Paramur, Sival
- 1973: Erste davische Stadt in Murabien: Davier bevölkern Murabien – unter der Kontrolle von fremden Mächten, wandern (insbesondere zweite Hälfte des 22. Jahrhundert) nach Murabien aus
Beginn der Kolonialisierung
Die erste Kolonie war der knossische Handelsstützpunkt Èkkèta-Sapti auf den Mïdath-Inseln, aus dem die Stadt Ctaseph hervorging. Man hatte die Insel um 1851 erobert, da auf Davien noch keine Schusswaffen bekannt waren. Man trieb von dort aus Handel mit diversen tanischen und Lithischen Kleinkönigreichen. Neu-Knossos lieferte meist fertigen Schmuck oder Waffen, sowie Industriegüter. Dafür erhielt die Kolonialisten aus Kleindavien v.a. Vanille und andere landwirtschaftliche Produkte, und von den Flussmündungen der Lÿm und des Laewhar Rohstoffe und Naturprodukte, die per Schiff aus Atlawien eingeführt wurden. Nach dem Vorbild Èkkèta-Saptis wurden weitere Stützpunkte durch andere Mächte errichtet, v.a. entlang der Küste und an den Flussmündungen. Mit den Jahren wurden diese Stützpunkte aber mehr und mehr zu einer Quelle von Sklaven.
Die Kolonialzeit schweißte ein Zusammengehörigkeitsgefühl der verschiedenen Davischen Religionen und Völker. Einzig Xyllabien gelang es, seine Kultur dauerhaft durchzusetzen: Xaterlevisch, eine Variante des Xyllabischen, ist noch heute in der Ostprovinz gebräuchlich. Außerdem bleibt der Einfluss Paramurs in der Architektur und der Orientierung an Paramur in der Kultur (v.a. Unterhaltungsmedien); außerdem ist Paramurisch die wichtigste Verkehrssprache Daviens.
In einer weiteren Phase der Kolonisation versuchte man nun, direkte Herrschaft auszuüben. So entmachtete Paramur nach und nach die Herrscher Kleindaviens, dass zu der Kolonie „Neu-Odass“ umgebaut wurde (Gründung 1959). Neu-Odass ist heute Euphen. Andere Mächte folgten diesem Vorbild. Und so waren um etwa 1990 die gesamte Ostküste, die gesamte Südküste sowie Teile des Westens aufgeteilt. Hinter den direkt kontrollierten Küsten etablierte man tributpflichtige Vasallenstaaten.
Austritt Xyllabiens
Auch die Umwälzungen in Neukanabien und Xyllabien waren nicht ohne Folgen für Davien geblieben. Am 2009 wurde die Xyllabische Republik ausgerufen, 2022 dann die Föderale Republik von Neukanabien und Xyllabien. Diese zog sich von der Kolonialpolitik zurück. Allerdings hielten sich die xyllabischen Kolonien noch lange nach dem Sturz des Königreiches. Sie wurden von den anderen Kolonialherren gestützt, da man Angst vor einem souveränen davischen Staat hatte. Im Zuge der freiheitlichen Ideale des Torunismus, und als Dank, dass viele Davier für diesen in Balmanien gekämpft hatten, strömten nun Xyllaben nach Davien, um an der Seite der Davier gegen die Reste des Xyllabischen Reiches anzutreten. Aus diesen heldenhaften Taten sollte die jahrhundertelange xyllabisch-davische Freundschaft hervorgehen.
Nur kurzzeitig entstanden freie Staaten, unter anderem die „Republik vom Sárbereg“, die erste Republik auf Davischen Territorium. Auch wenn diese zerfielen – der Wille zur Freiheit war erweckt worden.
Vorstoß ins Inland
Besonders prägte der Atlawien-Feldzug von 2025 den Verlauf der davischen Geschichte. Edeus der Große, der damalige Erzherzog Paramurs, führte ein Heer, das die verschiedenen Großmächte zusammengestellt hatten, in das Hochland Atlawien, um die letzten unabhängigen Herrscher zu unterwerfen.
Zwar vereinten sich zahlreiche Lithische Königreiche, unter der Führung des Königs Sëth ur Whilion, doch waren die Kolonialmächte in Zahl und Technik überlegen. Der Fall Warcollms am 2028, nach sechsmonatiger Belagerung, ging als „Tag der tausend Tränen“ in die Geschichtsbücher ein. Sämtliche Vasallenstaaten, die anfangs noch bestanden hatten, wurden nun einer direkten Herrschaft der Kolonialisten unterstellt.
Davier und Kolonisation
Übrigens hatten auch davische Staaten Kolonien, und zwar auf Murabien. Die erste war der Handelsstützpunkt Aumundt, der schon 1973 gegründet worden war. Vom Namen dieser Stadt leitet sich auch die offizielle Bezeichnung davisch Murabiens bzw. Westmurabiens ab, „Aumen“. Je mehr die davischen Staaten in Abhängigkeit von fremden Mächten gerieten, desto mehr Davier strömten ins dünn besiedelte Murabien und versuchten dort ihr Glück, zum großen Teil natürlich in nicht-davischen Kolonien. Die Davier erhofften sich dort ein Leben frei von Unterdrückung und Armut. Sie übten allerdings oft niedrige Tätigkeiten aus, waren manchmal sogar Sklaven, wirkten aber auch als Pioniere und Siedler. Der hohe Bevölkerungsanteil von Daviern in Aumen war der Grund, dass dieses unter Sǔfirǔsh Goll eine gänzlich davische Kolonie werden sollte, und das Grimmhardt Goll im Weißen Krieg den torunischen Teil Murabiens attackierte. Noch heute wird eine Variante des Lith fast in ganz Murabien gesprochen.
Vorfeld der Staatsgründung (2275-2315)
Schon ab 2150 entstehen erste patriotische Schriften. Nach dem endgültigen Zerfall der Lithischen Königreiche nach dem „Tag der Tausend Tränen“ 2018 beginnen sich schon erste Mythen um sie zu ranken. Als sich die Geschichtsforschung insbesondere im 23. Jahrhundert weiter vertiefte, und man mehr über das Urmannische Großreich herausfand, wurde dieses in den Vordergrund davischer Geschichtsreflexion gestellt. Es entstand eine Alldavische Kultur, zunächst nur unter Intellektuellen, die aber im Vorfeld der Gertanesischen Kriege auch die ärmere Bevölkerung der Städte durchdrang.
Bald wurde die Ideologie „Ismusismus“ populär, die Thmaer Amet schon 2135 entworfen hatte. Sie ist speziell auf ein freies Davien zugeschnitten.
Die Kolonialmächte auf diese Etwicklungen indem sie versuchen, ihre Macht mit z.T. brutalen Restriktionen komplett zu erhalten. Es begannen demokratische, antikoloniale und Ismusismus-orientierte Aufstände in ganz Davien in den sechziger Jahren des 23. Jahrhunderts, die ihren Höhepunkt in den siebziger Jahren fanden. Dabei tat sich Wheyëtta Cÿrath als junger Revolutionär besonders hervor.
Am Weißen Tag von Pano (2271) entmachtete das Volk den Erzherzog von Paramur, dem die Stadt direkt unterstand, friedlich.
In Bäsch kam es zu zwei blutigen Revolutionen: Dem 1. Bäscher Aufstand 2270, in welchem um Demokratie gekämpft wurde und dem 2. Bäscher Aufstand 2276, da die Scheindemokratische Regierung nicht dem Wunsch der Bevölkerungsmehrheit nachkam, ein ismusistisches System zu errichten und einem alldavischen Staat entgegenzustreben.
Auch in Warcollm brachen Rebellionen aus. Vor dem Hintergrund des ersten Bäscher Aufstandes gewährte der Neu-Knossische Kolonialist der Stadt 2271 die Unabhängigkeit, sodass man auch hier zu einer freiheitlichen Verfassung kam. 2276 schlossen sich die Städte Warcolm, Pano, Ctaeye (das schon immer frei gewesen war) und Bäsch zum Vierbund zusammen.
Als erstes Ziel sah man die Befreiung und Vereinigung ganz Daviens vor. Deshalb ging man aktiv gegen die Kolonialmächte vor, warb Land ab und schürte Aufstände. Da die Kolonialmächte um jeden Preis verhindern wollten, dass sich das freie Land ausweitete, kam es zu mehreren Kriegen, die jedoch, da die Bevölkerung mehrheitlich auf der Seite des Vierbundes stand, oft schnell zu deren Gunsten entschieden wurden.
Frühzeit der DVD (2315-2402)
Die Gründung
Im „Beschluss von Saterborn“ von 2315 beschloss der damalige Erzherzog von Paramur, Theseus I. von Marter und Laudem, den davischen Kolonien die Unabhängigkeit zu schenken, denn er fürchtete die explosive Stimmung, und erwog, dass man den neuen Staat zu einem Handelspartner machen könnte. Die Köpfe des Vierbundes sahen nun die Stunde einer einigen Republik gekommen.
2315 wurde die Demokratische Volksrepublik Diktatistan in Warcolm gegründet. Die Hauptstadt wurde aufgrund der zentralen Lage zunächst Ctaeye. Das System war am Ismusismus orientiert. „Diktatistan“ leitet sich vom Urmannischen Wort „Ldīkkut‘ātišattān“ ab, das so viel bedeutet wie „Wir werden geeint sein“.
Zum ersten Staatsältesten (Staatsoberhaupt) wählte man Wheyëtta Cÿrath, der jedoch nur neun Monate regierte, ehe er aufgrund gesundheitlicher Probleme zurücktrat.
Urmannisch wurde wiederbelebt und als symbolische Amtssprache der Volksrepublik eingeführt, denn man wollte eine neutrale Sprache wählen und keine der Sprachen Daviens bevorzugen. Jedoch stellte es sich sehr bald als unpraktikabel heraus, eine alte Sprache wiederzubeleben und daher griff man bald auf das als Verkehrssprache weit verbreitete Paramurisch zurück.
Das glorreiche 24. Jahrhundert
Man führte den Prozess der Einigung fort. Die Kolonialmächte sahen nun, dass der Unabhängigkeit Daviens nichts mehr entgegenzustellen war, und so wurden die Verhandlungen friedlich geführt, von einigen Zusammenstößen abgesehen. Ab 2360 begann man, auch in Aumen Gebiete an das Staatsgebiet der DVD anzuschließen, die jedoch nicht gleichberechtigt waren.
Ein interessantes Kapitel ist die wirtschaftliche Blütezeit der sechziger und siebziger Jahre des 24. Jahrhunderts, von der insbesondere Bäsch profitierte. Da damals Xyllabien eine Rezession erlitt und die neukanabisch-xyllabischen Verhältnisse sehr gespannt waren, wanderte einige Xyllaben in die DVD aus. Ihre Nachfahren leben heute in sechster und siebter Generation zum Teil noch dort: Mit 1 Millionen Xyllabisch-Sprechern in Bäsch stellen sie einen bedeutenden Bevölkerungsteil dar.
Am 2387 traten die letzten Staaten – von den Svalesischen Kolonien abgesehen – bei, eine Gruppe kleindavischer Republiken. Um ihren Völkern Frieden zu gewähren, und um zu verhindern, dass das Königreich Nörgelstan (das in diesen Kriegen die meisten Gewinne davongetragen hatte) sie unterwerfen würde, entschieden sie sich zu einem Anschluss an die DVD. Da die Beitrittsverträge im Rosengarten von Alpaterowo unterzeichnet wurden, nannte man sie Rosenprovinzen. Die Hauptstadt der DVD wurde nun Bäsch. Der Beginn der Diktatur und „Gesunder Ismusismus“ (2402-2424)
Verschiedene Korruptionsskandale erschütterten die Volksrepublik in den neunziger Jahren des 24. Jahrhunderts. Hinzu kam eine heftige Wirtschaftskrise, da die Rosenprovinzen unglaublich arm und völlig zerstört waren durch Kriege, die ihrem Beitritt vorangegangen waren. Diese Belastung wirkte sich signifikant auf den Haushalt aus; außerdem brachen verschiedene Rohstoffpreise ein. Wenn auch akute Not abgewendet wurde, erholte sich die Volksrepublik nie wirklich von diesem Schlag.
Zudem grassierten Gerüchte über einen Klimawandel, demzufolge durch in der Wüste Ëyor ausgeschüttete Chemikalien eine Eiszeit in Davien hervorrufen sollten.
Die Missstände spitzten sich zu, da das Volk immer mehr das Gefühl hatte, man regiere an ihm vorbei. Es gab Demonstrationen und Aufstände. Schließlich putschte der damalige Regulator, Sëth Ueldra, 2392. Er begründete dies mit einem angeblichen Verrat des damaligen Staatsältesten Tlëch Skuonibereg. Skuonibereg wurde am Folgetag hingerichtet.
Unter dem Vorwand innerer und äußerer Feinde, wirtschaftlicher Zwänge und Umweltproblemen etablierte Ueldra eine autoritäre Diktatur, die er als „Gesunden Ismusismus“ bezeichnete. Oberhaupt in diesem System ist nicht mehr der Älteste, sondern der Regulator. Es gelang Ueldra durch schnelles Handeln, die meisten wirtschaftlichen Missstände aus dem Weg zu räumen, doch er errichtete in derselben Zeit eine Diktatur, die mehr als ein Jahrhundert halten sollte.
Die Ära Goll (2424-2490)
Ueldra starb 2424. Seine Nachfolge trat Sufirush Goll, auch Goll Sr. genannt, an. Dieser übernahm das Ueldrasche System. Goll Sr. begann, die Forschung auszuweiten (so gehen das Teilchenforschungszentrum in Tolmán sowie die Atomversuche in Abu Simbel auf ihn zurück), und Expansionspolitik zu betreiben (2429 wurde Aumen zu Davien gegliedert, mit dem Status einer Kolonie) – was die Verhältnisse zur FRNX belastete. Sufirush gelang es, innerhalb kürzester Zeit, Diktatistan zu einer neuen wirtschaftlichen Blüte zu verhelfen.
Grimmhardt Goll, der 2434 zum Regulator wurde, lockerte die Repressionen gegen die Bevölkerung. Er verschärfte allerdings die Expansionspolitik seines Vaters. Goll baute sofort das Militär aus, sodass die Patriotische Armee zur truppenstärksten von Ultos wurde (und noch heute ist). 2444 führte er den Kappkrieg gegen Nörgelstan, den eine Affäre um den Landwirtschaftsminister der DVD, Hjaephroday Cholowho ausgelöst hatte, und aus dem die DVD als Sieger hervorging. Damit war Diktatistan die erste (und bisher einzige) Macht in der Geschichte, die Nörgelstan Stirn geboten hatte, wofür sie internationales Lob erhielt. Sval, die letzte Kolonialmacht, die noch Gebiete in Davien besaß, hatte jedoch insgeheim Nörgelstan unterstützt. Als dies bekannt wurde, verschärften sich die Spannungen zwischen Sval und der DVD.
Mit einem Präventivschlag Svals brach 2448 der Weiße Krieg an. Goll zog seine Truppen immer weiter in die Wüste Ëyor zurück, was aussah wie unkontrollierte Verluste, jedoch einer klugen Taktik folgte: Ohne Versorgung blieben die svalesischen Truppen in der Wüste stecken. Mit der Grenzüberschreitung in Murabien wurde auch die FRNX in den Krieg verwickelt. Nach verlustreichen Kämpfen in Gertanesien ging die DVD als Sieger hervor – die Kolonisation war für immer beendet, in Murabien hatte man große Gebiete hinzugewonnen und stand zudem nun als globale Großmacht, zugleich jedoch ohne enge Partner da.
In den 2460er Jahren begann der Ruf nach Demokratie zu erstarken, auf den das Regime Goll mit Repressionen antwortete. Es wurde die Organisation „Demokratischer Dienst“ gegründet. Zunächst eine Art Forum für öffentliche Debatten, ging sie mit ihrem Verbot 2465 in den Untergrund und nahm geheimdienstartige Züge an. Zudem spaltete sich die radikale Gruppe „Sëmma Dawhe“ („Erneuert Davien“) ab. Diese verübte 2469 einen Anschlag auf Grimmhardt Goll, bei dem dieser das linke Bein verlor. Darauf folgten sehr schwere Repressionen, Massenverhaftungen und Schauprozesse. 2470 wurde das letzte Todesurteil der Davischen Geschichte vollstreckt: Man richtete den Attentäter Smár Malamico hin, ironischerweise ein Verwandter des Kolko-Attentäters Iáf Malamico.
Iáf Goll, der Sohn Grimmhardt Golls, war auch dessen designierter Nachfolger. Im Vorfeld seines Amtsantrittes reiste er 2475 durch Davien und versuchte, das Volk für seine Pläne zu einem demokratischen Wandel zu begeistern – mit Erfolg. Er versprach Amnestie für die Mitglieder des „Demokratischen Dienstes“, freie Wahlen, einen Rückzug von der Expansionspolitik – in all diesen Punkten widersprach er den Interessen und Ansichten seines Vaters. 2475 starb er bei einem Anschlag. Man vermutete die „Sëmma“ hinter diesem Attentat, jedoch bleiben Zweifel bis heute. Es folgten sehr bedrückte Jahre, die als „schweigsame Jahrzehnte“ in die Geschichte eingehen sollten.
Die Nachfolge Golls trat dessen Enkel, Rádman Goll, an.
Politik
→ Hauptartikel: Gesunder Ismusismus
Die Politische Ideologie der DVD ist der Ismusismus. Oberhaupt war der sog. Regulator.
Bevölkerung
Sprache
Die meisten Bewohner der ehemaligen Gebiete der DVD sprechen eine der zahlreichen lithischen Sprachen. Außerdem gibt es zahlreiche Eingeborenensprachen (also Sprachen der Arachen), insgesamt 17 Sprachfamilien. Hinzu kommt die Tanische Bevölkerung, welche Tán, eine Gertanesische Sprache, spricht.
Aufgrund der großen sprachlichen Vielfalt wählte man Paramurisch als Amtssprache, da diese niemanden bevorzugte und seit jeher als Verkehrssprache verbreitet gewesen war.
Die wichtigste Sprache der Literatur ist jedoch das Atlawin Lham, eine Variante des Lithischen, welche an den Fürstenhöfen der Atlawischen Reiche gesprochen wurde.
Religion
Die überwiegende Zahl der Bevölkerung Daviens wie auch der DVD bekennt sich zum Chronismus. Daneben steht die tanische Minderheit, welche weitestgehend halloistisch ist.
Ethnien
→ Hauptartikel: Ethnien Daviens
Man unterteilte traditionell die Bevölkerung Daviens in drei große Gruppen: Taner, Lithen und Arachen. Insbesondere die Einheit der letzteren beiden Gruppen wird von der modernen Forschung in Zweifel gezogen. Es handelt sich dabei um Kategorien, welche von den Kolonialherren entwickelt worden waren.
Kultur
→ Hauptartikel: Ethnien Daviens zu den einzelnen Ethnien. → Hauptartikel: Davische Küche zur kulinarischen Kultur.