Rythanisches Reich
Rythanisches Reich Рийтанская Империя (tor.) Riytanskaya Imperiya | |||
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2231–2372 | |||
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Amtssprache | Torassisch anerkannt: Ospori, Cherwenisch, Slawisch, Wotanisch, Gaffdisch, Rhedonisch, Erkassisch | ||
Hauptstadt | Khazara | ||
Staatsform | Konföderierte Erbmonarchie | ||
Regierungsform | Autokratie | ||
Staatsoberhaupt | Zar/in
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Regierungschef | Reichsminister (2363–2372) | ||
Einwohnerzahl | 2231: 48.000.000 2372: 153.000.000 | ||
Währung | Rythanische Krone | ||
Gründung | 15. Mai 2231 | ||
Nationalfeiertag | Zarentag 15. Mai | ||
Nationalhymne | Zhitya Riytaniya! |
Das Rythanische Reich war ein Imperium, das sich von 2231 nach dem Ende des Torassisch-Slawischen Erbstreits bis zur Ausrufung der Republik im Jahre 2372 über Zentral-, Süd- und Ostakronor erstreckte. Die offizielle Staatsbezeichnung ist torassisch Рийтанская Империя, Transkription: Riytanskaya Imperiya, wörtlich: „Rythanisches Imperium“. Ebenso finden die Bezeichnungen Rythanisches Zarenreich und zaristisches Rythanien zuweilen Verwendung.
Inhaltsverzeichnis
Name
Die älteste Erwähnung des rythanischen Ethnonyms geht auf den gertanesischen Philosophen Kraneth aus dem 12. Jahrhundert zurück, der verschiedene Formen wie Rithan, Ruiton, Ryhta, Rhaintan oder Rantan verwendete, um die Ethnie der im heutigen Torassia ansässigen Stämme zu bezeichnen.
Das rekonstruierte Autonym Rithan wird heute als Ableitung von ridhon ("rastlos") betrachtet, das ursprünglich "Menschen, die rastlos sind" bedeutet. Diese Bezeichnung bezog sich vor allem auf die nomadischen Kuralier. Das Wort ridhon ("rastlos") und der verwandte Begriff rhada ("Ruhm") stammen von der proto-rythanischen Wurzel phor-.
Aufgrund der negativen Konnotation der ursprünglichen Wortbedeutung wies Zar Viktor I. die torassische Wissenschaft an, das Wort "Rythanisch" folgend von rhada abzuleiten. So wurde der Rythanier-Begriff bis zum 25. Jahrhundert als "Menschen, die ruhmreich sind" übersetzt.
Geschichte
Anfänge
Zu Beginn des 23. Jahrhunderts rangen das Königreich Slawien und das Königreich Torassia immer wieder um die Vorherrschaft in Zentral- und Südakronor. Der Konflikt war dabei auch religiös motiviert, denn Torassia war halloistisch, während in Slawija der Rekalutismus Staatsreligion war. Schon in den Jahrhunderten zuvor war es mehrmals zu Konflikten zwischen Torassia und Slawien gekommen, die ihr Einflussgebiet auf die Gebiete westlich der Rythanischen See ausbreiten wollte.
Durch die Zarenreich Slawija im Norden und das neugegründete Königreich Torassia unter Dimitri IV. im Süden wurde ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts ein enormer religiös motivierter Druck auf die Feudalstaaten im Gebiet des heutigen Kharanien ausgeübt, der 1961 und 1963 in der Gründung des Großfürstentum Roskor und des Königreichs Jhedasch gipfelte.
Das rekaluistische Jhedasch im Norden wurde in Personalunion mit Slawija regiert. Zar Alexij III. war damit gleichzeitig König von Jhedasch, als Vizekönig wurde Wladimir von Domodekiye eingesetzt. Das wesentlich größere Roskor verblieb formal zunächst unabhängig, fungierte de facto aber als Vasallenstaat Torassias und wurde 1968 auch offiziell in das Königreich eingegliedert. Auf Drängen Dimitri VI. wurde die Roskor 1968 in das aus dem Torassisch stammende Aparta umbenannt. Jaroslav aus dem alten Fürstengeschlecht der Gerutuden wurde erster Großfürst von Aparta.
Torassisch-Slawischer Erbschaftsstreit
Das 21. und 22. Jahrhundert war durch zahlreiche territoriale und militärische Konflikte geprägt. Militärische Entspannung anstrebend beschloss man durch diplomatische Bemühungen 2213 im Frieden von Bugovina die erste Vermählungen zwischen den Angehörigen der beiden Königshäuser. So heiratete der torassische Kronprinz Alexander III. 2218 Anna I., die Tochter des Slawischen Zaren Igor V.
Nach dem altersbedingten Tode seines Vaters wurde Alexander III. 2220 zum König von Torassia gekrönt. 2223 verstarb auch Alexander III. bei einem Feldzug in der nähe von Posobor im heutigen Erkassien. Seine Frau Anna, Torassische Königin, wurde daraufhin zur Alleinherrscherin des Königreichs.
Völlig überraschend starb keine drei Jahre später der slawische Zar Igor VI., Sohn Igor V. und Bruder von Anna I., an einer Lungenentzündung. Da er bisher keine Nachkommen hinterlassen hatte, wurde Anna darauf auch zur Königin von Slawija und ihr Sohn Viktor zum Thronfolger. Slawija und Torassia waren somit erstmals in Personalunion verbunden. Die Thronfolge löste eine diplomatische Krise aus und führte zur Spaltung der slawischen Zarenfamilie. Ein Teil der Zarenfamilie, angeführt von Annas Cousin Jaroslav, war der Ansicht, dass Anna und ihr Sohn (und Thronfolger) Viktor als Halloisten (Anna war mit der Heirat von Alexander III., vom Rekalutismus zum Halloismus konvertiert) nicht berechtigt waren, den slawischen Thron zu beerben. Jaroslav zettelte einen Volksaufstand an, den Regentin Anna mit ihren torassischen Truppen gewaltsam niederschlagen ließ. Jaroslav und seine Verbündeten sahen sich daraufhin zur Flucht ins krowuische Exil gezwungen. Der Rest der slawischen Königsfamilie ließ sich hingegen zum Halloismus bekehren und zog zum Großteil von Narazhov nach Khazara um.
Reichsgründung
2331 ließ sich Anna I. in einer prunkvollen Zeremonie in Khazara, durch den Patriarch von Toruy zur Zarin von Rythanien krönen. Neben ihrer Kaiserwürde blieb sie gleichzeitig torassische Königin, das Reich folgte einem föderalistischem Aufbau. Im gleichen Jahr setzte Anna ihren Vetter Kasimir Romun, der sie im slawischen Erbschaftsstreit unterstützt hatte, als slawischen König ein.
Unter ihrer Herrschaft beendete sie zusammen mit Kasimir I. die letzten Wiederstands und Separationsbewegungen in Slawien und eroberte das Fürstentum Utahn, den Südosten Wotanias (Wrachwotanien), sowie Krowuya. Im Jadekrieg von 2255 bis 2258 führte sie einen erbitterten Seekrieg gegen das lussische Königreich um die Vormachtstellung im südakronoischen Oronik. 2272 starb Anna I. im Alter von 69 Jahren. Wegen ihrer Errungenschaften in der Gründung und Erweiterung des Rythanischen Reiches wurde ihr in der Geschichtsschreibung der Beiname "die Große" verliehen.
Annas einziger Sohn Viktor I. wurde 2272 Nachfolger auf dem rythanischen Zarenthron. Er führte ab 2277 einen elfjährigen Krieg gegen das Sivalesische Kaiserreich, in dessen Folge das sivalesische Livonien als Großherzogtum in das Reich integriert wurde.
Die Nachfolgenden Zaren setzten die zum Teil sehr aggressive Expansionspolitik fort. So wurden unter Viktor II. ab 2305 weitere Feldzüge in Ostakronor unternommen und weitere Gebiete und Territorien in das Reich integriert. Im Großen Gaffdischen Krieg verlor die rythanische Armee große Teile ihres Heers und musste schwere Verluste hinnehmen, konnte sich schließlich jedoch gegen das Königreich durchsetzen. Zu diesem Zeitpunkt kontrollierte das Reich sämtliche an die Rythanische See anliegende Gebiete. So umfasste das Rythanische Reich zum Zeitpunkt der größten Ausdehnung, neben den "Kernländern" Torassia, Ospor, Kharanien und Slawija auch Graufurd, Krowuya, Livonien, Zajresh, Utahn weite Teile Rhedons (als Vusporien), den Westen Pahragraus und Erkassiens, sowie den Ostteil des heutigen Grundistans und den Südosten Wotaniens.
2305 hatte Zar Viktor II. bei seiner Antrittsrede die Absicht erklärt, Rythanien zur Kolonialmacht zu machen. Parallel zu den zahlreichen Feldzügen in Akronor kam es so 2315 zur Gründung der Kolonie Neurythanien (Novorytania) an der Westküste Murabiens. 2321 folgte die Kolonie Voronien im Südosten Murabiens. Zudem wurden in Bangabandhu, sowie im Süden der Karpatischen Inseln mehrere Handelsposten gegründet.
Nach dem Tod Viktor II. folgte ihm sein Sohn Viktor III. auf den torassischen Thron. Dieser war zum Zeitpunkt seiner Thronbesteigung bereits über 70 Jahre alt und galt als schwach und leicht beeinflussbar. Seine Frau, die lussische Prinzessin Margrit von Ruimsvoord-Kranborg, hatte zur Missgunst des rythanischen Adels einen großen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte. Als Viktor ein Jahr nach seiner Thronbesteigung verstarb wurde Margrit für seinen Tod verantwortlich gemacht, nachdem der kaiserliche Leibarzt einen Erstickungstod als Todesursache festgestellt hatte. Aufgrund des wachsenden Drucks des Adels sah sich der Thronfolger Andrej I. gezwungen, gegen seine Mutter vorzugehen. Mit der Flucht ins lussische Exil rettete er sie vor dem sicheren Tod durch den Strick. Viktor III. verdiente im Volksmund den Beinamen "der Schwache".
Murabischer Kolonialkrieg und Untergang
2350 folgte Andrej I. auf den Zarenthron führte ab 2351 in dem Versuch, ganz Südmurabien zu kontrollieren und die Kolonien Neurythanien und Voronien zu verbinden, einen erbitterten Krieg gegen die lussische und torunische Kolonialmacht.
Der Krieg endete 2354 nach der Niederlage des 12. Rythanischen Flottengeschwaders vor der lussisch-livithischen Hafenstadt Grijkust. Zwar kapitulierte die schwache lussische Garnison, die Nachricht von der Landung der Rythanier erreichte jedoch S,int Konstantin von wo aus stationierte lussische und torunische Truppen und Kriegsschiffe zum Gegenangriff geschickt wurden. Der Rythanische Admiral Bojtschenko entkam der lussischen Flotte und kehrte nach Khazara zurück, doch den in Grijkust zurückgelassenen rythanischen Truppen blieb in ihrer hoffnungslosen Lage nichts anderes als die Kapitulation am 12. Juli.
Die Auseinandersetzung bei Grijkust stellte die letzte militärische Niederlage im Murabischen Kolonialkrieg dar und war wegweisend für die wenig später folgende Kapitulation des Rythanischen Reiches. Als Konsequenz verpflichteten die Allierten die Unterlegenen zu hohen Reparationskosten. Außerdem wurden die Gebiete der heutigen livithischen Pereneia und Vleilanden an Lusslien abgetreten, ebenso wie die Gebiete südlich der 75°-Marke. Auch der FRNX wurden ehemals rythanische Randgebiete der Kolonie Voronien zugesprochen.
Der verlorenen Krieg sorgte für viel Unmut in der rythanischen Bevölkerung. Da der Zarenhof die Erwirtschaftung der Reparationszahlung durch höhere Feudalabgaben auf die verarmte Landbevölkerung umzuwälzen versuchte, kam es ab 2355 in mehreren Teilen des Landes zu Aufständen.
Der immer noch im Exil weilende Teil der slawischen Zarenfamilie, sah dies als Chance und unterstützte die slawischen Separationsbewegungen. Das kriegsgebeutelte Rythanien zeigte sich durch die zahlreichen Aufstände sichtlich überfordert. Der in der Bevölkerung sowieso unbeliebte slawische König konnte durch einen Staatsstreich abgesetzt werden, woraufhin Slawien 2368 seine Unabhängigkeit erklärte.
Nach einem Massaker der torassischen Truppen an aufständischen kharanischen Bauern (Neujahrsmassaker von Tschulsov) kippte auch die Stimmung in Aparta, König Gabriel II. entzog sich der rythanischen Regentschaft und verkündete 2370 die kharanische Unabhängigkeit.
Die Separation Slawiens und Kharaniens führte zu einem Dominoeffekt, immer mehr Landesteile erklärten sich für unabhängig. Aufgrund der Reparationszahlungen und der belasteten Staatskasse war Andrej I. die Niederschlagung der Aufstände nicht mehr möglich, weshalb er die Unabhängigkeitserklärungen auch aus Angst vor weiteren Aufständen im torassischen Kernland akzeptierte. Die Unabhängigkeit Ospors 2472 markierte schließlich das Ende des Rythanischen Imperiums, das Gebiet des Reichs war auf die Fläche des heutigen Torassias zusammengeschrumpft.
Gebiet
Seine größte Ausdehnung erlangte das Reich zwischen 2336 und 2355 (mit der Einverleibung des ostakronoischen Großherzogtums Zajresh, weite Teile des vusporischen Ostens und der Herzogtümer Paland sowie Muruw und Thur) und war damit der größte zusammenhängende Staat bzw. Herrschaftsraum der Geschichte.
Das Reich grenzte 2350 an zehn Nachbarstaaten: das Sivalesische Reich, Pahragrau, Nygarde, Rhedon, Ratesien, Salwatien, Vaal, Wotania, Grundistan sowie an Davidien. Es grenzte ferner an die Rythanische See, den Duvarischen Golf, den Oronischen Ozean sowie an den Livitischen Ozean.
Reichsgebiete
Neben dem Gebiet des heutigen Torassias umfasste das Reich zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung in Akronor das Fürstentum Utahn (heutiger Teilstaat Niied in Dianien), die Königreiche Ospor und Kharanien (inklusive des kaltakischen Teils der heutigen VSN), den Ostteil Wotanias und Grundistans als Wrachgouvernement Wotanien sowie die damals eigenständigen Königreiche Slawien und Krowuien. In Tay Sógrat umfasste das Reich die Gebiete des heutigen Livoniens, das Königreich Graufurd sowie die dazugehörigen Herzogtümer Paland sowie Muruw und Thur. Ferne wurden Teile Zajreshs und der Westen Rhedons (als Vusporien) im 24. Jahrhundert Teil des Reichs. Der westlichen Präfekturen Erkassiens wurden als Herzogtum Konoviland Torassia unterstellt.
Reichsgebiet | Hauptstadt | Jahr der Eingliederung | |
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Königreich Torassia | Khazara | 2231 | |
Königreich Ospor | Bugovina | 2231 | |
Königreich Slawien | Narazhov | 2231 | |
Königreich Kharanien | Aparta | 2236 | |
Fürstentum Utahn | Luuv | 2245 | |
Wrachgouvernement Wotanien | Nifhel | 2249 | |
Königreich Krowuien | Grozburg | 2263 | |
Großherzogtum Livonien | Turgon | 2289 | |
Königreich Graufurd | Grovgorod | 2316 | |
Herzogtum Vusporien | Dornosk | 2324 | |
Großherzogtum Zajresh | Graduro | 2336 |
Kolonien
2305 erklärte Zar Viktor II. bei seiner Antrittsrede die Absicht, Rythanien zur Kolonialmacht zu machen. So kam es 2315 zur Gründung der Kolonie Neurythanien (Novorytania) an der Westküste Murabiens. 2321 folgte die Kolonie Voronien im Südosten Murabiens.
Kolonie | Hauptort | Jahr der Eingliederung | |
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Novorythanien | Novokhazarsk | 2315 | |
Voronien | Vorustye | 2321 |
Politik
Zar
Mit der Thronbesteigung Anna I. nach dem Ende des Torassisch-Slawischen Erbstreits 2231 ließ sie sich zur ersten Kaiserin (Zarin) des neu ausgerufenen Rythanischen Reichs krönen. Der Zar hatte vollumfängliche Macht im gesamten Reich, seine Position war nur durch das Zarenmanifest beschränkt. Demnach musste ein Kaiser dem Hause Alesnarov entspringen und Anhänger der rythanisch-orthodoxen Kirche sein. Es bestimmte ferner, dass der König des Königreichs Torassia gleichzeitig der Träger des Kaiserreichs und damit Zar war. Der Zar war damit gleichzeitig torassischer König (sowie später Herzog von Konoviland und von 2271 bis 2279 König von Wrachwotanien).
Während damals innerhalb des Rythanischen Reichs und heute allgemein vom Rythanischen Zaren gesprochen wird, war das rythanische Staatsoberhaupt außerhalb des Reiches als Kaiser bekannt.
Die fünf Torassischen Könige und damit Zaren des Reiches waren:
Kronrat
Der Kronrat war ein aus den Oberhäuptern der einzelnen Reichsgebiete bestehendes Organ, durch das die Verwaltung des Reiches und die Durchsetzung der vom Kaiser erlassene Reichsverordnungen sichergestellt werden sollte.
Die Krontage waren ursprünglich eine Art Heerschau, bei der der König seine Adligen und deren Gefolgsleute musterte. Diese Versammlugnen wurden bereits in den frühen Zeiten des Torassischen Königreichs abgehalten.
Nach der Gründung des Rythanischen Reiches rief der Zar seine Gefolgsleute (d.h. die Könige, Fürsten und Herzöge der Reichsgebiete) für gewöhnlich einmal jährlich zur Kronversammlung nach Khazara oder eine andere Reichsstadt (meistens in Torassia oder Ospor). Das zunächst nichtständige Gremium entwickelte sich zum Ende des 23. Jahrhunderts zu einem ständigen Kronrat in Khazara. Dieser durfte nur vom Zaren selbst einberufen werden, der auch die Hoheit über die Tagesordnung und Ablauf der Versammlung hatte.
Die Mandate für den Kronrat lagen bei den Oberhäuptern der Reichsgebiete selbst, diese wurden aber nicht selten von anderen Reichsfürsten oder Abgesandten vertreten. Faktisch diente der Kronrat also zur Durchsetzung der Zarenmacht im Reich, er entwickelte sich aber im Kampf um eine stärker zentralistische oder stärker föderalistische Prägung des Reiches zwischen dem Kaiser und den Reichsfürsten zu einem der Garanten für den Erhalt des Reiches.
Reichsminister
Im Versuch den Erhalt des Reiches durch politische und gesellschaftliche Reformen zu sichern, führte Andrej I. 2363 das Amt des Reichsministers ein. Die Position kam einem heutigen Ministerpräsidenten gleich, verfügte aber über kaum tatsächliche Befugnisse. Er diente lediglich als höchster Berater und internationaler Vertreter des Zaren, der das Amt auch nach freiem Ermessen besetzen konnte. In seinem neunjährigen Bestehen setzte Andrej zwölf verschiedene Reichsminister ein. Die Reform erzielte aufgrund der geringen Befugnisse des Amtes nicht den gewünschten Effekt in der Bevölkerung und ist eine weitere Ursache für den Zerfall des Reiches 2372.
Bevölkerung
Das Rythanische Kaiserreich erbte den Charakter als Vielvölkerreich vom Königreich Torassia und baute ihn im Verlauf seiner 141-jährigen Existenz noch weiter aus. Das staatstragende Volk waren die Torassen, sowie die anderen "echten" rythanischen Völker (neben den Torassen die Ospori, die Kharanier, die Slawier und Krowuier).
Aus früheren Zeiten beinhaltete das Reich eine Vielzahl von Bruigen, Zaraer und Kuralier. Durch die Integration der Westrythanischen Reiche kamen Mitte des 23. Jahrhunderts neben osporischen und kharanischen Völkern auch ein bedeutender wrachwotanischer und kaltakischer Bevölkerungsteil hinzu, der im Folgenden eine beachtliche Rolle in der rythanischen Politik und Gesellschaft spielte.
Durch die ab Mitte des 23. Jahrhunderts eingesetzte Expansion nach Ostakronor kamen Gaffden und durch die Annexion Konovilandes eine erhebliche salwatische und ratesische Bevölkerung hinzu.
Weitere Expansionen Rythaniens machten livonische und diverse andere ostakronoische Völker zu Untertanen der rythanischen Krone. Die erste gesamtrythanische Volkszählung von 2368 ergab eine Bevölkerungszahl von 149.490.724 Menschen.
Militär
Das Militär des Rythanischen Reichs bestand aus zwei Teilen: Zum einen die ständige Kaiserliche Armee, die direkt dem Kaiser unterstellt war und sich in ständiger Bereitschaft befand. Dazu gehörten jegliche torassischen Streitkräfte sowie ab 2278 auch jegliche Streitkräfte aus Ospor. Darüber hinaus war jedes Reichsfürst verpflichtet, einen Zehnt seines Heeres direkt dem Zaren in Khazara zu unterstellen. Auf der anderen Seite bestand die dezentrale und nichtständige Armee des Rythanischen Reichs. Sie setzte sich aus den einzelnen Armee-Kontingenten der Reichsgebiete zusammen, die im Kriegsfall aktiviert werden konnten. Sie standen weiterhin unter dem Kommando ihrer jeweiligen Hoheiten, diese nahmen jedoch direkte Befehle des Kaisers entgegen.
Zwischen den 2250er und 2372 kämpfte die Armee in den Kriegen, die das Reich direkt betrafen, in der Regel mit Einheiten der kaiserlichen Armee des Reiches und anderen lokalen territorialen Streitkräften.
- Jadekrieg (2255–2258)
- Zweiter Rythanisch-Sivalesischer Krieg (2277–2289)
- Großer Gaffdischer Krieg (2309–2316)
- Rythanisch-Davidischer Krieg (2320–2323)
- Zwölfjähriger Krieg (2333–2345)
- Murabischer Kolonialkrieg (2351–2354)
- Utahnischer Unabhängigkeitskrieg (2351)
Erbe
2518 gründete sich die Rythanische Union aus ehemaligen Mitgliedsstaaten des Rythanischen Reichs. Selbsterklärtes Ziel ist die Wahrung des rythanischen Erbes, die historische Aufarbeitung sowie eine gemeinsame kulturelle und politische Zusammenarbeit auf Basis gemeinsamer Werte. Sitz der Organisation ist der ehemalige Zarenpalast in Khazara. Generalsekretär ist seit dem 5. Mai 2519 Eduard Fesenko.