Erzherzogtum Paramur: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Städte ===
 
=== Städte ===
  
Die bedeutendste Stadt ist die namensgebende Hauptstadt [[Paramur (Stadt)|Paramur]]. Sie ist vor allem als eine der wichtigsten Universitätsstädte bekannt. Außerdem gilt sie als eine der schönsten Städte überhaupt, da viele herzögliche Bauten das Stadtbild prägen – welches bewusst konservativ gehalten wird und fast noch dem vor zweihundert Jahren entspricht.
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Die bedeutendste Stadt ist die namensgebende Hauptstadt [[Paramur-Stadt|Paramur]]. Sie ist vor allem als eine der wichtigsten Universitätsstädte bekannt. Außerdem gilt sie als eine der schönsten Städte überhaupt, da viele herzögliche Bauten das Stadtbild prägen – welches bewusst konservativ gehalten wird und fast noch dem vor zweihundert Jahren entspricht.
  
 
Liste der größten Städte im Kernland:
 
Liste der größten Städte im Kernland:
  
* Paramur (4,5 Mio. EW)
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* [[Paramur-Stadt]] (3,1 Mio. EW)
 
* [[Odass]] (5,8 Mio. EW)
 
* [[Odass]] (5,8 Mio. EW)
* Asxqur (3,1 Mio EW)
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* Asxqur (3,3 Mio EW)
 
* Qiltxur (1,9 Mio EW)
 
* Qiltxur (1,9 Mio EW)
* Port Txalantur (1,1 Mio EW)
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* [[Port Txalantur]] (1,1 Mio EW)
 
* Ceremah(1,7 Mio EW)
 
* Ceremah(1,7 Mio EW)
  
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===Kolonialismus===
 
===Kolonialismus===
 
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====Zeitalter von Konflikten====
 
Der Kolonialismus setzte im 20. Jahrhundert ein. So wurde Davien allmählich kolonialisiert (1959 Gründung von Neu-Odass), wie auch  [[Bangabandhu]]. Vom 22. bis zum frühen 24. Jahrhundert besaß Paramur ausgedehnte Gebiete in Davien, Bangabandhu, Murabien und den Karpaten.
 
Der Kolonialismus setzte im 20. Jahrhundert ein. So wurde Davien allmählich kolonialisiert (1959 Gründung von Neu-Odass), wie auch  [[Bangabandhu]]. Vom 22. bis zum frühen 24. Jahrhundert besaß Paramur ausgedehnte Gebiete in Davien, Bangabandhu, Murabien und den Karpaten.
  
 
Im 21. Jahrhundert weiteten die Erzherzöge Paramurs ihren Einfluss in den Karpaten aus.
 
Im 21. Jahrhundert weiteten die Erzherzöge Paramurs ihren Einfluss in den Karpaten aus.
  
Einen großer Schritt nach vorn stellten die Silberkriege in den Jahren 2070-2110 dar: Hier kämpfte Paramur erfolgreich gegen das [[Allmeeren_Geschichte|Kaiserreich Bighbu]]. Dieses zerbrach in der Folge. Paramur hatte ab sofort einige Jahrhunderte lang eine unbestrittene Vormachtstellung im Karpatenraum inne.
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Einen großer Schritt nach vorn stellten die Silberkriege in den Jahren 2070-2110 dar: Hier kämpfte Paramur erfolgreich gegen das [[Kaiserreich Bighbu]]. Dieses zerbrach in der Folge. Die Erzherzöge nahmen den Titel "Kaiser der Karpaten" an. Paramur hatte ab sofort einige Jahrhunderte lang eine unbestrittene Vormachtstellung im Karpatenraum inne. Eine entscheidende Rolle für die dauerhafte Etablierung Paramurs im Karpatenraum spielte der [[Fünfzigjähriger Krieg|Fünfzigjährige Krieg]] 2111-2161. Zugleich leitete der [[Atlawien]]-Feldzug in [[Davien]] 2125-2128 die Hochphase des Kolonialismus ein.  
  
Eine entscheidende Rolle für die dauerhafte Etablierung Paramurs im Karpatenraum spielte der [[Fünfzigjähriger Krieg|Fünfzigjährige Krieg]] 2111-2161.
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====Herrschaftsprinzipien====
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Der Paramurische Kolonialismus basierte nicht auf einer reinen Unterdrückung der eroberten Gebiete. Vielmehr wurde versucht, einen Keil zwischen Ober- und Unterschicht zu beherrschender Territorien zu treiben. Personen mit Einfluss stand eine große Karriere am Hofe der Erzherzöge offen, wenn sie bereit waren, sich ganz in die paramurische Kultur zu integrieren. Ein bemerkenswertes Beispiel stellt die Dynastie der Ziz dar: Noch Elmes Zizìba, Großvater des Dynastiegründers Mungvabi, hatte eine Koalition gegen die Paramurische Expansion ins Feld geführt. Er war von seinem Sohn Ikasali verraten worden. Ikisali wurde reich belohnt und nahm eine kometenhafte Laufbahn am Hof des Erzherzogs, bis er seinen Sohn Mungvabi mit der einzigen Tochter Wasxurams I (des letzten Asxqurta) verheiraten konnte.  
  
Zugleich leitete der [[Atlawien]]-Feldzug in [[Davien]] 2125-2128 die Hochphase des Kolonialismus ein.  
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Bei der allgemeinen Bevölkerung erworbener Gebiete hingegen wurde nicht etwa versucht, paramurische Elemente durchzusetzen (abgesehen vom reformierten Chronismus), sondern die ethnischen Eigenheiten betont. Dies verfolgte den Zweck, ein Bündniss zwischen verschiedenen lokalen Gruppierungen zu verhindern. Auch versuchte man nach dem Prinzip "Brot und Spiele - aber keine Bildung" zu agieren: So wurden zugleich Motivation und Möglichkeit zu Aufständen minimiert. Diese Strategie wandte man im Übrigen auch bei der allgemeinen Bevölkerung im Kernland an.
  
In das Zeitalter des Kolonialismus fallen die beiden '''Reichsteilungen'''. Die kleine Reichsteilung fand statt, als Erzherzog Laqam V 2181 das Reich unter seinen beiden Söhnen aufteilte: Laqam VI erhielt die westliche Hälfte mit Hauptstadt Paramur-Stadt, Itin IV die östliche Hälfte mit der Hauptstadt [[Neu Knossos]]. Dabei sollten sich die beiden Staaten im Kriegsfall gegenseitig unterstützen und es sollte Zollfreiheit herrschen. Itin IV der Meinung war, sein Bruder betrüge ihn beim Handel; außerdem eilte ihm Laqam VI nicht bei einem Aufstand in Bangabandhu zur Hilfe. Da Satxi III in seinem eigenen Staat nicht beliebt war, gelang es Itin IV, einen Umsturz in Paramur-Stadt herbeizuführen und war ab 2189 wieder Erzherzog über das gesamte Reich.
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Eine gewisse Ausnahme stellten die südlichen Aumen-Territorien dar. Diese waren sehr dünn besiedelt gewesen, als erste Schiffe Paramurs an der Küste eintrafen. Insofern spielte auch die lokale Bevölkerung kaum eine Rolle, sie wurde weder gefördert noch drangsaliert. Man siedelte viele neue Menschen an, versuchte aber bewusst, das Aufkommen eines eigenständigen Bewusstseins aumondischer Paramurer (wie das in Neu Knossos passiert war) zu verhindern, indem man erstens Menschen aus verschiedensten Gegenden des Reiches (bes. Kernland, Bangabandhu und Estasien) ansiedelte, zweitens hier im Gegensatz zu anderen Gebieten sehr auf eine paramurische Identität in Hinblick auf Sprache, Religion und Monarchietreue drängte und drittens den Austausch zwischen Aumen und anderen Teilen des Erzherzogtums förderte. Es wurden Anreize für gebürtige Aumonder geschaffen, Murabien zu verlassen, im Kernland Karriere zu machen und sich dort auf die Dauer anzusiedeln. Zugleich wurden paramurische Bürger dazu angehalten, ein zeitlich begrenztes Amt in Aumen anzutreten oder einen zeitlich begrenzten Dienst zu tun. Aumen bekam den Charakter einer "Soldatenkolonie": Rohstoffe wurden durch Camps mit ständig wechselnder Besatzung abgebaut; alle oder zumindest die meisten Teilnehmer hatten eine militärische Ausbildung hinter sich oder eine militärische Laufbahn vor sich; Frauen waren nicht zugelassen. Dies hatte eine Reihe von Effekten: Es kam weniger zu Familiengründungen und somit zu Niederlassungen in Aumen, was die Identifikation auf Aumen fördern könnte. Das Land wurde zudem aufgrund des begrenzten bzw. kontrollierten Bevölkerungswachstums nicht zersiedelt und die Zahl von Konflikten mit der Urbevölkerung wurde gering gehalten. Die Verteidigung des Territoriums wurde erleichtert. Außerdem ging man richtig davon aus, dass Militärangehörige eine größere Loyalität gegenüber dem Erzherzöglichen Staat aufwiesen.
  
In den 2190er-Jahren gewannen demokratische Bestrebungen in Paramur an Gewicht. Um diese zu beruhigen, wurde 2196 eine Verfassungsreform verabschiedet, welche die heute gültige Verfassung in Kraft setzte. Diese sicherte die Macht des Erzherzog und ermöglichte demokratische Beteiligung im Kleinen. Aufgrund ihres Vorteils für den Herrscher übernahmen zahlreiche Monarchien der Karpaten dieses System - heute hat es Gültigkeit in [[Tegrim]], im [[Kaiserreich Groß Jennitia]] sowie in drömischen und tuwranischen Monarchien.
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Dieses Prinzip war natürlich nur zeitweise wirksam. Im Laufe der Jahrhunderte kam es nichtsdestotrotz zur Herausbildung einer gebürtig "Aumondisch-Paramurischen" Bevölkerung mit einem wachsenden Bewusstsein für eine eigene Identität.
  
Anlässlich der neuen Verfassung wurde eine neue Nationalhymne eingeführt, die Hymne ''Mdlul ili qhrat ra'':
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====Verwaltung eines Großreichs====
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In das Zeitalter des Kolonialismus fallen die beiden '''Reichsteilungen'''. Die kleine Reichsteilung fand statt, als Erzherzog Laqam V 2181 das Reich unter seinen beiden Söhnen aufteilte: Laqam VI erhielt die westliche Hälfte mit Hauptstadt Paramur-Stadt, Itin IV die östliche Hälfte mit der Hauptstadt [[Neu Knossos]]. Dabei sollten sich die beiden Staaten im Kriegsfall gegenseitig unterstützen und es sollte Zollfreiheit herrschen. Itin IV der Meinung war, sein Bruder betrüge ihn beim Handel; außerdem eilte ihm Laqam VI nicht bei einem Aufstand in Bangabandhu zur Hilfe. Da Satxi III in seinem eigenen Staat nicht beliebt war, gelang es Itin IV, einen Umsturz in Paramur-Stadt herbeizuführen und war ab 2189 wieder Erzherzog über das gesamte Reich.
  
''Die alte Krone ruft zu neuen Taten:<br>Sie ruft euch zu und alle Welt ruft mit!<br>Brecht, Brüder auf, denn neue Küsten warten<br>Und lächeln freundlich unserm festen Schritt.<br><br>Die weise Krone lässt das Land erblühen:<br>Bringt Ernte und streut neuer Taten Saat.<br>Steht, Brüder, auf, scheut keines Werkes Mühen<br>Und pflegt die Heimat, hört den heil'gen Rat.<br><br>So lasst und froh die Treue schwören,<br>Die friedlich alle Völker um sich schart,<br>Und lasst sie uns durch gute Taten küren,<br>Die Krone, Frieden, Heil und Glauben wahrt!''
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In den 2190er-Jahren gewannen demokratische Bestrebungen in Paramur an Gewicht. Um diese zu beruhigen, wurde 2196 eine Verfassungsreform verabschiedet, welche die heute gültige Verfassung in Kraft setzte. Diese sicherte die Macht des Erzherzog und ermöglichte demokratische Beteiligung im Kleinen. Aufgrund ihres Vorteils für den Herrscher übernahmen zahlreiche Monarchien der Karpaten dieses System - heute hat es Gültigkeit in [[Tegrim]], im [[Kaiserreich Groß Jennitia]] sowie in drömischen und tuwranischen Monarchien. Anlässlich der neuen Verfassung wurde eine neue Nationalhymne eingeführt, die Hymne ''Mdlul ili qhrat ra''.
  
 
Die große Reichsteilung begann 2234. In den Jahrzehnten zuvor hatte es immer wieder Aufstände gegeben, sowie Bestrebungen einzelner Statthalter, sich unabhängig zu machen oder in ihre eigene Tasche zu wirtschaften. Erzherzog Etxews VI war der Meinung, dass das Reich zu groß geworden sei, um einfach regiert zu werden. Deshalb beschloss er, das Reich zwischen seinem Sohn und und dem Sohn seines Vertrauten, General Sxaham ur Lawenq aufzuteilen. Diese Dezentralisierung sollte ein effektiveres Durchgreifen ermöglichen. Wieder wurde Neu Knossos eine Hauptstadt. [[Turhat]] erhielt den Status einer Freien Stadt, damit beide Staatsoberhäupter den gleichen Zugang hätten. Beide Reiche blieben extrem eng verflochten (insbesondere blieb man außenpolitisch auf einer Linie), aber administrativ unabhängig voneinander. Die Dynastien in Paramur und in Neu Knossos hielten durch Eheschließungen engen Kontakt. Gegen Ende des 23. Jahrhunderts aber begann der Druck auf das Imperium zu wachsen, weshalb man sich entschloss, das Erzherzogtum erneut unter einer Hand zu vereinigen. Dies wurde 2296 vollzogen.
 
Die große Reichsteilung begann 2234. In den Jahrzehnten zuvor hatte es immer wieder Aufstände gegeben, sowie Bestrebungen einzelner Statthalter, sich unabhängig zu machen oder in ihre eigene Tasche zu wirtschaften. Erzherzog Etxews VI war der Meinung, dass das Reich zu groß geworden sei, um einfach regiert zu werden. Deshalb beschloss er, das Reich zwischen seinem Sohn und und dem Sohn seines Vertrauten, General Sxaham ur Lawenq aufzuteilen. Diese Dezentralisierung sollte ein effektiveres Durchgreifen ermöglichen. Wieder wurde Neu Knossos eine Hauptstadt. [[Turhat]] erhielt den Status einer Freien Stadt, damit beide Staatsoberhäupter den gleichen Zugang hätten. Beide Reiche blieben extrem eng verflochten (insbesondere blieb man außenpolitisch auf einer Linie), aber administrativ unabhängig voneinander. Die Dynastien in Paramur und in Neu Knossos hielten durch Eheschließungen engen Kontakt. Gegen Ende des 23. Jahrhunderts aber begann der Druck auf das Imperium zu wachsen, weshalb man sich entschloss, das Erzherzogtum erneut unter einer Hand zu vereinigen. Dies wurde 2296 vollzogen.
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===Der Langsame Zerfall des Kolonialreiches ab 2315===
 
===Der Langsame Zerfall des Kolonialreiches ab 2315===
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====Erstes Ende des Kolonialreiches====
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Das Ende des Kolonialismus zeichnete sich am Ende des 23. Jahrhunderts ab: Einerseits kamen Unabhängigkeitsbestrebungen in Davien auf, andererseits begann Sival seinen Herrschaftsanspruch in Bangabandhu durchzusetzen. In der Hoffnung, zumindest einen Krisenherd loszuwerden, sicherte Malam V 2315 im Beschluss von Saterborn den davischen Kolonien die Unabhängigkeit zu. Daher wurde damals die [[DVD]] gegründet.
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Die Rechnung ging nicht auf: Angesichts des Zugeständnisses forderten auch Karpatische Kolonien die Unabhängigkeit, was das Erzherzogtum in eine innenpolitische Krise stürzte - die [[Heilige Küste]] erlangte bereits 2322 die Autonomie, [[Stanislavien]] erklärte seine Unabhängigkeit 2327, zahlreiche Staaten auf Dröm und Tuwern folgten im Laufe der 2330er Jahre. [[Sival]] nutzte die Schwäche des Erzherzogtums und brachte Bangabandhu unter Kontrolle - bereits 2373 fiel das letzte paramurische Gebiet in diesem Subkontinent in die Hände Sivals. Diese Ereignisse werden unter dem Begriff '''Erstes Ende des Kolonialreiches''' zusammengefasst.
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In der Folge kam es zu einer innenpolitischen Krise. Der Klerus der Peripherie hatte als Träger der Bildung einen erheblichen Einfluss auf die Unabhängigkeitsbewegungen gehabt. Die Regierung reagierte zweifach: Zum einen sollte der Klerus "gesäubert" werden. In diesem Zuge der "Roten Tage von Turhat" wurden viele Geistliche hingerichtet. Zum anderen stützte man sich auf eine Nationalisierungspolitik. Erstmals in der Geschichte Paramurs kam Rassismus auf, wobei dieser eher auf den Adel fokussiert war (da man bewusst Adlige aus den erworbenen Gebieten integriert hatte, gab es kaum noch eine "rein paramurische" Adelsfamilie, was immer die vernebelten Hirne der erzherzöglichen Berater sich darunter vorstellten). Die rassistischen Tendenzen waren insofern paradox, als auch die Dynastie der Ziz keine Bedlamischen, sondern Estasischen Wurzeln hatte. Das "einfache Volk" im Kernland, welches man als Kern der Nation auffasste, wurde aufgewertet. Malam V machte sich auf diese Weise sowohl den Klerus als auch den Adel zum Feind, indirekt auch das einfache Volk, dass die Geistlichen sehr unterstützte. Malam V wurde zur Abdankung gezwungen.
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Es übernahm die noch heute regierende Dynastie der Marteir ur Lawtxem. Utapas VI verfolgte denselben Kurs wie Malam V, wenn auch nicht so radikal. Die Privilegien des Adels und der Geistlichkeit wurden verwässert (die Angehörigen dieser Stände aber rehabilitiert und mit materiellen Gütern, besonders in den Überseeprovinzen, entschädigt), einfachen Bürgern der Aufstieg erleichtert - jedoch nahm der rassistische Dünkel zusehends zu. Da auch die Wirtschaft unter dem Verlust der Kolonien litt, wurden staatliche Investitionen zurückgefahren - im Sinne der Konzentration auf "echte" Paramurer zulasten Bangabandhus und der Karpatischen Peripherie. Dies vermehrte den Unmut der betroffenen Bevölkerungsteile besonders in Estasien nur umso mehr. Aufstände mehrten sich, sie wurden gewaltsam unterdrückt. Zwar milderten sich diese Herrschaftsprinzipien unter Utapas' VI Nachfolgern Ntastkicam II und Txesews I - doch die Entfremdung war nicht mehr zu stoppen.
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====Zweites Ende des Kolonialreiches====
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Eine neue Welle der Unabhängigkeitskriege, genannt das'''Zweite Ende des Kolonialreiches''' brach in den 50er Jahren des 25. Jahrhunderts über das Erzherzogtum herein: Im Estasischen Krieg spalteten sich die [[Ismusistische Republik Nordestasien]] und die [[Neuknossische Republik]] ab. 2457 erklärte sich der Ostteil der [[Heuinsel]] als [[Eiserne Republik]] unabhängig. 2458 erlangte auch [[Ladislavien]] die Unabhängigkeit.
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Diese Zersplitterung wurde zu einer Belastungsprobe; die erzherzögliche Regierung reagierte mit restriktiven Maßnahmen. Da das Scheitern des Nationalismus evident war, verlagerte man sich nun auf eine andere Strategie: Bereits Utapas VI hatte die Kooperation mit Adel und Klerus wiederaufgenommen. Besonders letzterer sollte nun als Kitt der neuen Gesellschaft dienen. Alte Vorrechte der Geistlichkeit wurden unter Lamews II wieder eingeführt. Auch diese Umorientierung forderte Opfer: In den letzten Jahrzehnten des 24. Jahrhunderts hatten sich im chronistischen Adel heteronormative Theorien breitgemacht, die in einer offenen Diskriminierung von Homosexuellen und der Forderung nach einer rigiden Sexualmoral mündeten. Das vormals sehr liberale Paramur wurde zusehends verschlossener: Nun wurden "homosexuelle Handlungen" bestraft, Ehebruch und vorehelicher Geschlechtsverkehr zogen mehrere Jahre Gefängnisaufenthalt nach sich. Die Stellung der Frauen verschlechterte sich radikal. So durften Frauen an bestimmten Tagen das Haus nicht ohne Erlaubnis ihres Mannes verlassen.
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Da die gesamten Karpaten eine Wirtschaftskrise durchliefen, nahm auch die Unzufriedenheit in breiteren Bevölkerungsschichten zu. Die Lamews II orientierte sich endgültig um und stützte sich vermehrt auf den Adel - nun auch aus den Überseeprovinzen - um eine verlässliche Gruppe zum Regieren an der Hand zu haben. Auch gingen nun mehr Ämter mit einer automatischen Erhebung in den Adelsstand einher, um Loyalität zu fördern. Diese Strategie wirkte relativ gut in der Peripherie, wo die Unterstützung von separatistischen Bewegungen aufgrund der neu eröffneten Chancen abnahmen. Insgesamt führte dieses Prinzip aber zu Misswirtschaft und vertiefte die Krise.
  
Das Ende des Kolonialismus zeichnete sich am Ende des 23. Jahrhunderts ab: Einerseits kamen Unabhängigkeitsbestrebungen in Davien auf, andererseits begann Sival seinen Herrschaftsanspruch in Bangabandhu durchzusetzen. In der Hoffnung, zumindest einen Krisenherd loszuwerden, sicherte Caltem XVII 2315 im Beschluss von Saterborn den davischen Kolonien die Unabhängigkeit zu. Daher wurde damals die [[DVD]] gegründet.  
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===Paramur heute===
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Während sich die restlichen Karpaten von der Wirtschaftskrise erholten, blieb die Lage in Paramur bis zum Ende der 70er Jahre schwierig. Schließlich sah sich Lamews III genötigt, einen Liberalisierungskurs einzuschlagen. Mehr und mehr Posten wurden für Bürger geöffnet bzw. das Adelsgebot nicht mehr strikt aufrecht erhalten. Lamews wich von dem Prinzip des wirtschaftlichen Protektionismus, das von seinen Vorgängern verfolgt worden war, ab und öffnete bestimmte Wirtschaftszweige, wohingegen zentrale Branchen weiterhin einen besonderen Schutz genossen. Dieser Plan ging auf, die Wirtschaft konnte aufatmen.  
  
Die Rechnung ging nicht auf: Angesichts des Zugeständnisses forderten auch Karpatische Kolonien die Unabhängigkeit, was das Erzherzogtum in eine innenpolitische Krise stürzte - [[Stanislavien]] erklärte seine Unabhängigkeit 2327, zahlreiche Staaten auf Dröm und Tuwern folgten im Laufe der 2330er Jahre. [[Sival]] nutzte die Schwäche des Erzherzogtums und brachte Bangabandhu unter Kontrolle - bereits 2373 fiel das letzte paramurische Gebiet in diesem Subkontinent in die Hände Sivals. Diese Ereignisse werden unter dem Begriff '''Erstes Ende des Kolonialreiches''' zusammengefasst.
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Doch im sozialen Bereich schwächte dieser Aufschwung die Stellung des Erzherzogs: Die Bürger wurden selbstbewusster und stellten vermehrte Forderungen nach politischer Teilnahme. Insbesondere die Kluft zwischen Klerus und Bevölkerung vertiefte sich dramatisch. Man konnte und wollte nicht mehr hinnehmen, dass im Erzherzogtum Paramur ein misogynes und homophobes Klima herrschte, während alle anderen karpatischen Staaten sehr liberal in diesen Aspekten waren, zumal die älteren Generationen sich noch an größere Freiheiten erinnerten. Der legendäre "Frauenmarsch" von 2495 - in verschiedenen Städten protestierten über eine Millionen Frauen gegen die herrschende Diskriminierung - zwang Lamews III zu einem kompletten Richtungswechsel. Über Nacht wurden sämtliche Gesetze gegenüber nicht-heterosexuellen, nicht-binären Menschen und Frauen aufgehoben. Dies führte zum endgültigen Bruch mit dem Klerus.  
  
Das '''Zweite Ende des Kolonialreiches''' setzte in den 50er Jahren des 25. Jahrhunderts ein: Im Estasischen Krieg spalteten sich die [[Ismusistische Republik Nordestasien]] und die [[Neuknossische Republik]] ab. 2457 erklärte sich der Ostteil der [[Heuinsel]] als [[Eiserne Republik]] unabhängig. 2458 erlangte auch [[Ladislavien]] die Unabhängigkeit. Diese Zersplitterung wurde zu einer Belastungsprobe; die erzherzögliche Regierung reagierte mit restriktiven Maßnahmen. Die Gesellschaft wurde verschlossener und stratifizierter.
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Die Liberalisierungspolitik verfolgte auch der amtierende Erzherzog, Txesews II, weiter. Er ging sogar noch einen Schritt über die Aufhebung der Diskriminierungen hinaus, indem er 2511 eine Frauenquote für Unternehmen und Ministerien verabschiedete. Wegen seiner Wirtschafts- und Sozialpolitik ist Txesews II sehr bei der Bevölkerung beliebt. Jedoch hat sich eine unüberwindbare Kluft zwischen Monarch und Adel einerseits und dem Klerus andererseits aufgebaut. Als einziger Erzherzog seit Laqam I hat Txesews II noch nie Turhat besucht, sondern lies sich in Paramur-Stadt krönen, was als drastisches Zeichen gelten darf.
  
Somit sind das 25. und 26. Jahrhundert geprägt vom Versuch, einerseits verbleibende Gebiete (in Murabien, die Ülner Inseln usw.) und Einflusszonen (Stanislavien, Heilige Küste, Staaten in der Ewigen Allianz) zu halten, wie auch die Macht der Monarchen im Erzherzogtum zu gewährleisten.
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Als ein gewisser Krisenherd stellen sich derzeit die paramurischen Aumen-Territorien dar. In den Wirtschaftskrisen des 25. Jahrhunderts war es Aumen aufgrund des Rohstoffreichtums recht gut ergangen. Es begann sich Unmut gegen die Fremdverwaltung zu regen. 2509 wurde die separatistische Partei "Freies Aumen" gegründet, die aufgrund eines Verbots seit 2510 im Untergrund agiert, sich aber immer stärkeren Zulaufs erfreut.
  
 
== Politik ==
 
== Politik ==

Aktuelle Version vom 23. März 2024, 01:43 Uhr

Paramur
Paramur Flagge.png
WappenParamur.png
Amtssprache Paramurisch
Hauptstadt Paramur-Stadt
Staatsform Hybridmonarchie
Staatsoberhaupt Erzherzog Txesews II ur Marteir u Lawtxem
Regierungschef Erzherzog Txesews II ur Marteir u Lawtxem
Fläche 224.682 km² Kernland
370.682 km² in den Karpaten
?? inklusive Aumen
Einwohnerzahl 118,7 Mio. Kernland
152,2 Mio. in den Karpaten
191,4 Mio. inklusive Aumen
Bevölkerungsdichte 233,0
Währung 1 Thorobur = 12 Eusen = 240 Seelen
Kfz-Kennzeichen PRM
Telefonvorwahl +51

Das Erzherzogtum Paramur ist eine Monarchie in den zentralen Karpatischen Inseln. Der historisch einflussreiche Staat agiert als formell außenpolitisch neutrale Macht und trägt eine zentrale Bedeutung im Karpatischen Raum.

Die Ülner Inseln sind mit dem Erzherzogtum durch eine Personalunion verbunden.

Geographie

Allgemein

Das Erzherzogtum Paramur liegt auf der zentralkarpatischen Insel Bedlam, deren größten Teil es einnimmt, sowie zu einem kleinen Teil auf der Heuinsel. Es grenzt an das Herzogtum Heas im Norden, Stanislavien im Südwesten und Ladislavien im Südosten. Zudem teilt es eine Grenze mit dem Reich von Tegrim auf den Inseln der neuen Unschuld.

Zu Paramur gehört zudem Südestasien einschließlich der Knossischen Inseln, sowie Kolonien im Osten Murabiens.

Verwaltungsgliederung

Die Provinzen und Provinzhauptstädte

Paramur weist verschiedene Gliederungen in verschiedenen Teilen des Erzherzogtums auf:

  • Das Kernland, also auf Bedlam, ist in Provinzen (Watx) unterteilt, die wiederum in sog. Teile (Mas) zerfallen
  • Landesteile, die auf den Karpaten liegen, werden als Länder (Kur) bezeichnet und gliedern sich in
  • Daneben gibt es Paramurisch-Aumen, also die murabische Kolonie des Erzherzogtums (Überseeprovinz: U Qmart Hu Watx), das in Länder (Kur) unterteilt ist.
  • Paramur-Stadt, Turhat und Akor-sxe-Hat sind sog. Erzherzögliche Städte

Überblick über die Provinzen

Provinz Hauptstadt Fläche (qm) Einwohnerzahl
Provinz Otxas
Otxasx Watx
Otxas (Odass) 37.194.466.030,03 22.130.707
Östliche Zentralprovinz
Awmtx Rilm Watx
Asxqur 30.885.021.715,63 23.379.961
Westliche Zentralprovinz
Hrems Rilm Watx
Qiltxur 24.206.255.260,94 21.858.249
Provinz Wataqeir
Wataqeirm Watx
Port Txalantur 17.176.269.926,96 9.326.715
Innere Provinz
Liwr Watx
Qorm 50.899.564.942,18 13.895.581
Weiße Provinz
Qhes Watx
Ceremah 31.260.611.195,74 15.223.918
Ostprovinz
Awmtx Watx
Usx 27.338.605.735,56 7.928.196

Überblick über die Länder

Land Hauptstadt Fläche (qm) Einwohnerzahl
Knossische Inseln
Qnoms u Hsur
Etesi 28.596.178.210,99 7.263.429
Inseln der Neuen Unschuld
U Hsur he Tur Hitxqah
Vaharamea 6.956.936.126,13 994.842
Kieferninsel
Ltarm Hsur
- 1.449.782.568,70 56.542
Unterer Macanin Yatumbaabal - -
Oberer Macanin
Reimsx Macanin a Kur
Iminani - -
Hurtxugam Hurtxugam - -
Nord-Wasxkab Manugam - -
Süd-Wasxkab Yeyesaha - -

Zusammenfassend spricht man von den Ländern des Oberen und Unteren Macanin, Hurtxugam und Nord- sowie Süd-Wasxkab als Südestasien, da alle fünf Länder im Süden des estasischen Festlandes liegen. Allerdings bilden sie keine gemeinsame Verwaltungseinheit.

Städte

Die bedeutendste Stadt ist die namensgebende Hauptstadt Paramur. Sie ist vor allem als eine der wichtigsten Universitätsstädte bekannt. Außerdem gilt sie als eine der schönsten Städte überhaupt, da viele herzögliche Bauten das Stadtbild prägen – welches bewusst konservativ gehalten wird und fast noch dem vor zweihundert Jahren entspricht.

Liste der größten Städte im Kernland:

Die größte Stadt des Erzherzogtums aber ist Murawm-Hat in Murabien mit 6,3 Mio Ew.

Weitere wichtige Städte sind:

  • Turhat (0,5 Mio EW) - Zentrum des karpatisch-reformierten Chronismus in Paramur
  • Usx (0,7 Mio EW) - Hauptstadt der Ostprovinz
  • Qorm (0,9 Mio EW) - Hauptstadt der Inneren Provinz
  • Akor-sxe-Hat (0,1 Mio EW) - Stadt an der Küste Torassias

Bevölkerung

Bevölkerungsdichte in Paramur

Ethnische Zusammensetzung

Die Ethnische Zusammensetzung Paramurs ist sehr unterschiedlich, je nachdem, welches Territorium betrachtet wird.

Das Diagramm zeigt die häufigsten Herkunftsregionen von Einwanderern in Paramur

Das Bild wird dadurch erschwert, dass man kaum von einem "paramurischen Volk" sprechen kann. Weder die Religion definiert die "Ethnie" (schließlich sind viele Menschen um die Stadt Otxas murabisch-orthodox, und keinesfalls karpatisch-reformiert), noch die Sprache (denn Paramurisch ist eine der meistgesprochenen Muttersprachen in der Neuknossischen Republik; dennoch identifizieren sich die dortigen Sprecher überhaupt nicht mit dem Erzherzogtum), noch die Herkunft (da stets unterworfene Gebiete in den Staat integriert wurden und selbst ein Großteil des Adels von nicht ursprünglich bzw. nicht mehr paramurischen Gebieten stammt).

Im Kernland gibt es neben den Staatsbürgern einen hohen Anteil von Ausländern, vornehmlich aus Bangabandhu, Davien und Jennig. Durch Zuwanderung aus Kolonien besonders im Laufe des 21. bis 23. Jahrhunderts aus eben diesen Ländern gibt es im Kernland auch einen hohen Anteil von Menschen mit Wurzeln in eben jenen Gegenden. Der Anteil von Menschen, von denen ein Vorfahr im Laufe des 21. bis 23. Jahrhunderts eingewandert ist, beläuft sich jüngsten Schätzungen zufolge auf 60% bis 70%.

Sprachen

Muttersprachen von Schulkindern in Paramur (Nur Kernland!)

Alleinige Amtssprache ist Paramurisch. Zu beachten ist, das dieses in zahlreiche, wechselseitig nur schwer verständliche Dialekte zerfällt. Auf den Straßen der großen Städte ist eine Vielzahl von Sprachen zu hören, die von Menschen mit Wurzeln in anderen Ländern gesprochen werden. Z.T. sind Straßen zweisprachig ausgeschildert, um lokalen Minoritäten entgegenzukommen.

Ein nebenstehendes Diagramm vermittelt einen Eindruck über die verschieden Muttersprachen von Schulkindern in Kernland Paramurs. Diese Statistik ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten: Jedes Kind wurde nur mit einer Muttersprache eingetragen, und zwar meist der, die beide Elternteile oder die Mutter spricht - dies ignoriert die in den Karpaten sehr weit verbreitete Zwei- und Mehrsprachigkeit und verzerrt die Statistik erheblich.

Religion

Staatsreligion ist der karpatisch-reformierte Chronismus paramurischer Auslegung. Die meisten Bürger gehören diesem Bekenntnis an. Daneben sind auch andere Strömungen, insbesondere durch Einwanderer, vertreten: Murabisch-Orthodoxer Chronismus (v.a. Einwander aus Jennig) und Bangabandhisch-Orthodoxer Chronismus (v.a. Einwanderer aus Bangabandhu). Andere Religionen, z.B. Halloismus, sind in bedeutend geringerem Maße vertreten.

Religionszugehörigkeit in Paramur unter Einberechnung ausländischer Staatsbürger, die sich dauerhaft auf dem Gebiet des Erzherzogtums aufhalten.

Atheismus wird nicht in den Statistiken erfasst. Die letzten Jahre haben das Anwachsen einer bedeutenden Zahl von Atheisten gesehen.

Stände

Die paramurische Gesellschaft ist - zumindest nach dem Gesetz - streng in drei Stände gegliedert:

  • Adel (u hacl) - viele hohe Ämter sind Adeligen vorbehalten; um aber Posten mit Fähigen Nicht-Adligen zu besetzen, ist es eine gängige Praxis, Bürger zu adeln (dieses Recht obliegt dem Erzherzog): Txesews II ur Marteir u Lawtxem erhob bisher allein 32 Familien in den erblichen Adelsstand und 305 Personen in den nicht-erblichen Adelsstand. Heiraten eine adlige und eine nicht-adlige Person, sind beide adlig (bis 2297 verlor hingegen die adlige Person ihren Adelsstand).
  • Klerus (u gohat) - dieser ist streng an seinen Beruf gebunden: Klerikern stehen nur Ämter im Bildungswesen, im Justizwesen, in der Medizin oder der Religion - widersetzen sie sich diesem Gebot, verlieren sie und ihre Nachkommen die Standeszugehörigkeit. Es gibt erbliche Ämter, die nur Menschen, deren Eltern zum Klerus gehörten, angehören (sog. "Großer Klerus" (cal u gohat)), offenstehen, und solche, bei deren Antritt man in den Klerus aufgenommen wird (sog. "Kleiner bzw. neuer Klerus" (tur u gohat)). Heiraten eine Person, die zum Klerus gehört, und eine die nicht zum Klerus gehört, so verliert der Kleriker seinen Stand. Wird eine verheiratete Person in den Klerus aufgenommen, so auch ihre Kinder, nicht aber ihr(e) Ehepartner(in).
  • Volk, Bürger (wem): Alle übrigen Menschen.

Zu beachten ist, dass diese Schichten weder mit ethnischer Herkunft noch mit sozialem Status zusammenhängen: Es gibt verarmte Adlige und reiche Bürger; die Praxis der Aufnahme in Klerus oder Adel ist sehr verbreitet. Mehr und mehr verwischen die Grenzen zwischen den Schichten - hohe Posten werden von Bürgern besetzt, ohne dass diese geadelt werden, und Kleriker arbeiten im Gewerbe, ohne dass sie aus dem Klerus ausgestoßen werden.

Insbesondere in den Überseeprovinzen spielt die Standeszugehörigkeit kaum noch eine Rolle.

Geschichte

Anfänge

Erstmals belegt ist das Erzherzogtum als solches um 1295. Damals war es vom Königreich Turhat abhängig.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts begann der Aufstieg des Erzherzogtums. So wurde 1734 die wichtige Handelsstadt Odass erobert, 1777 bestieg der Erzherzog Laqam IV. den Königsthron von Turhat. Anstatt aber den Königstitel anzunehmen, löste er in der ersten Amtshandlung das Königreich auf. Er erklärte den Titel "Erzherzog" zum höchsten Titel auf Ultos. Das Jahr 1777 wurde als Beginn der Paramurischen Zeitrechnung angesetzt.

Durch geschickte Heirats- und Kriegspolitik brachten die Erzherzöge im 19. Jahrhundert die Gebiete des heutigen Ladislavien und Stanislavien unter ihre Kontrolle:

Auch Estasia, die Draghen-Inseln, Teile Tuwerns und die Ülner Inseln. Durch den Erwerb von Städten an der Ostküste Jennigs kam Paramur in den Konflikt mit Tegrim. Diese Städte konnten nie lange gehalten werden, begründeten jedoch die alte Rivalität zwischen Paramur und Tegrim.

19. Jahrhundert: Die Raganistischen Diktaturen und die Folgen

1870 konvertierte der Erzherzog von Paramur zum Karpatisch Reformierten Chronismus. Anlässlich dieser Erneuerungen wurde auch die Sprache zum ersten Mal reformiert.

Am Ende des 19. Jahrhunderts ging eine Erschütterung durch die Karpaten, die fast das Ende des paramurischen Staates bedeutet hätten: Die Raganistischen Diktaturen (s. Raganismus): Im Namen der Vernunft wurden Königshäuser gestürzt, Tempel besetzt und eine Reihe blutiger Diktaturen errichtet. Dies geschah auch in Paramur. 1879 brach eine Revolution unter der Führung von Sxaham Wasqi aus, weshalb die gesamte erzherzögliche Familie nach Turhat floh. Nie war aber das gesamte Reich betroffen, und bereits 1899 war die Macht des Erzherzogs in vollem Umfange wiederhergestellt.

Gemälde aus dem 24. Jahrhundert, das General Wataqeir nach der Rückeroberung Paramurs darstellt

Nur zwei Adlige sollten große Ländereien zur eigenen Verwaltung erhalten: Der Fürst Mirah ur Wataqeir und der Großherzog von Hruwsx. Die Ländereien von Hruwsx lagen großteils im heutigen Stanislavien und verschwanden spurlos aus der paramurischen Geschichte; die Ländereien der Familie Wataqeir wurden, nachdem der letzte Vertreter 2290 ohne Nachfolger starb, in eine gewöhnliche Provinz umgewandelt.

Die Umbruchszeit der raganistischen Revolutionen jedoch nutzte dem Erzherzog Utapas III: Da nun sämtliche Adlige von ihren Ländereien vertrieben waren, konnte er eine tiefgreifende Verwaltungsreform durchführen, die den Adel unwiderruflich der erblichen Herrschaft über ein großes Gebiet beraubte - und so die Zentralmacht stärkte. Seine Reformen wurden von Malam III fortgesetzt, der nun auch Estasien als Einflusszone ins Auge zu fassen begann.

Kolonialismus

Zeitalter von Konflikten

Der Kolonialismus setzte im 20. Jahrhundert ein. So wurde Davien allmählich kolonialisiert (1959 Gründung von Neu-Odass), wie auch Bangabandhu. Vom 22. bis zum frühen 24. Jahrhundert besaß Paramur ausgedehnte Gebiete in Davien, Bangabandhu, Murabien und den Karpaten.

Im 21. Jahrhundert weiteten die Erzherzöge Paramurs ihren Einfluss in den Karpaten aus.

Einen großer Schritt nach vorn stellten die Silberkriege in den Jahren 2070-2110 dar: Hier kämpfte Paramur erfolgreich gegen das Kaiserreich Bighbu. Dieses zerbrach in der Folge. Die Erzherzöge nahmen den Titel "Kaiser der Karpaten" an. Paramur hatte ab sofort einige Jahrhunderte lang eine unbestrittene Vormachtstellung im Karpatenraum inne. Eine entscheidende Rolle für die dauerhafte Etablierung Paramurs im Karpatenraum spielte der Fünfzigjährige Krieg 2111-2161. Zugleich leitete der Atlawien-Feldzug in Davien 2125-2128 die Hochphase des Kolonialismus ein.

Herrschaftsprinzipien

Der Paramurische Kolonialismus basierte nicht auf einer reinen Unterdrückung der eroberten Gebiete. Vielmehr wurde versucht, einen Keil zwischen Ober- und Unterschicht zu beherrschender Territorien zu treiben. Personen mit Einfluss stand eine große Karriere am Hofe der Erzherzöge offen, wenn sie bereit waren, sich ganz in die paramurische Kultur zu integrieren. Ein bemerkenswertes Beispiel stellt die Dynastie der Ziz dar: Noch Elmes Zizìba, Großvater des Dynastiegründers Mungvabi, hatte eine Koalition gegen die Paramurische Expansion ins Feld geführt. Er war von seinem Sohn Ikasali verraten worden. Ikisali wurde reich belohnt und nahm eine kometenhafte Laufbahn am Hof des Erzherzogs, bis er seinen Sohn Mungvabi mit der einzigen Tochter Wasxurams I (des letzten Asxqurta) verheiraten konnte.

Bei der allgemeinen Bevölkerung erworbener Gebiete hingegen wurde nicht etwa versucht, paramurische Elemente durchzusetzen (abgesehen vom reformierten Chronismus), sondern die ethnischen Eigenheiten betont. Dies verfolgte den Zweck, ein Bündniss zwischen verschiedenen lokalen Gruppierungen zu verhindern. Auch versuchte man nach dem Prinzip "Brot und Spiele - aber keine Bildung" zu agieren: So wurden zugleich Motivation und Möglichkeit zu Aufständen minimiert. Diese Strategie wandte man im Übrigen auch bei der allgemeinen Bevölkerung im Kernland an.

Eine gewisse Ausnahme stellten die südlichen Aumen-Territorien dar. Diese waren sehr dünn besiedelt gewesen, als erste Schiffe Paramurs an der Küste eintrafen. Insofern spielte auch die lokale Bevölkerung kaum eine Rolle, sie wurde weder gefördert noch drangsaliert. Man siedelte viele neue Menschen an, versuchte aber bewusst, das Aufkommen eines eigenständigen Bewusstseins aumondischer Paramurer (wie das in Neu Knossos passiert war) zu verhindern, indem man erstens Menschen aus verschiedensten Gegenden des Reiches (bes. Kernland, Bangabandhu und Estasien) ansiedelte, zweitens hier im Gegensatz zu anderen Gebieten sehr auf eine paramurische Identität in Hinblick auf Sprache, Religion und Monarchietreue drängte und drittens den Austausch zwischen Aumen und anderen Teilen des Erzherzogtums förderte. Es wurden Anreize für gebürtige Aumonder geschaffen, Murabien zu verlassen, im Kernland Karriere zu machen und sich dort auf die Dauer anzusiedeln. Zugleich wurden paramurische Bürger dazu angehalten, ein zeitlich begrenztes Amt in Aumen anzutreten oder einen zeitlich begrenzten Dienst zu tun. Aumen bekam den Charakter einer "Soldatenkolonie": Rohstoffe wurden durch Camps mit ständig wechselnder Besatzung abgebaut; alle oder zumindest die meisten Teilnehmer hatten eine militärische Ausbildung hinter sich oder eine militärische Laufbahn vor sich; Frauen waren nicht zugelassen. Dies hatte eine Reihe von Effekten: Es kam weniger zu Familiengründungen und somit zu Niederlassungen in Aumen, was die Identifikation auf Aumen fördern könnte. Das Land wurde zudem aufgrund des begrenzten bzw. kontrollierten Bevölkerungswachstums nicht zersiedelt und die Zahl von Konflikten mit der Urbevölkerung wurde gering gehalten. Die Verteidigung des Territoriums wurde erleichtert. Außerdem ging man richtig davon aus, dass Militärangehörige eine größere Loyalität gegenüber dem Erzherzöglichen Staat aufwiesen.

Dieses Prinzip war natürlich nur zeitweise wirksam. Im Laufe der Jahrhunderte kam es nichtsdestotrotz zur Herausbildung einer gebürtig "Aumondisch-Paramurischen" Bevölkerung mit einem wachsenden Bewusstsein für eine eigene Identität.

Verwaltung eines Großreichs

In das Zeitalter des Kolonialismus fallen die beiden Reichsteilungen. Die kleine Reichsteilung fand statt, als Erzherzog Laqam V 2181 das Reich unter seinen beiden Söhnen aufteilte: Laqam VI erhielt die westliche Hälfte mit Hauptstadt Paramur-Stadt, Itin IV die östliche Hälfte mit der Hauptstadt Neu Knossos. Dabei sollten sich die beiden Staaten im Kriegsfall gegenseitig unterstützen und es sollte Zollfreiheit herrschen. Itin IV der Meinung war, sein Bruder betrüge ihn beim Handel; außerdem eilte ihm Laqam VI nicht bei einem Aufstand in Bangabandhu zur Hilfe. Da Satxi III in seinem eigenen Staat nicht beliebt war, gelang es Itin IV, einen Umsturz in Paramur-Stadt herbeizuführen und war ab 2189 wieder Erzherzog über das gesamte Reich.

In den 2190er-Jahren gewannen demokratische Bestrebungen in Paramur an Gewicht. Um diese zu beruhigen, wurde 2196 eine Verfassungsreform verabschiedet, welche die heute gültige Verfassung in Kraft setzte. Diese sicherte die Macht des Erzherzog und ermöglichte demokratische Beteiligung im Kleinen. Aufgrund ihres Vorteils für den Herrscher übernahmen zahlreiche Monarchien der Karpaten dieses System - heute hat es Gültigkeit in Tegrim, im Kaiserreich Groß Jennitia sowie in drömischen und tuwranischen Monarchien. Anlässlich der neuen Verfassung wurde eine neue Nationalhymne eingeführt, die Hymne Mdlul ili qhrat ra.

Die große Reichsteilung begann 2234. In den Jahrzehnten zuvor hatte es immer wieder Aufstände gegeben, sowie Bestrebungen einzelner Statthalter, sich unabhängig zu machen oder in ihre eigene Tasche zu wirtschaften. Erzherzog Etxews VI war der Meinung, dass das Reich zu groß geworden sei, um einfach regiert zu werden. Deshalb beschloss er, das Reich zwischen seinem Sohn und und dem Sohn seines Vertrauten, General Sxaham ur Lawenq aufzuteilen. Diese Dezentralisierung sollte ein effektiveres Durchgreifen ermöglichen. Wieder wurde Neu Knossos eine Hauptstadt. Turhat erhielt den Status einer Freien Stadt, damit beide Staatsoberhäupter den gleichen Zugang hätten. Beide Reiche blieben extrem eng verflochten (insbesondere blieb man außenpolitisch auf einer Linie), aber administrativ unabhängig voneinander. Die Dynastien in Paramur und in Neu Knossos hielten durch Eheschließungen engen Kontakt. Gegen Ende des 23. Jahrhunderts aber begann der Druck auf das Imperium zu wachsen, weshalb man sich entschloss, das Erzherzogtum erneut unter einer Hand zu vereinigen. Dies wurde 2296 vollzogen.

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des paramurischen Imperialismus war der Vertrag von Napalin, der 2250 mit dem Rythanischen Reich geschlossen wurde, und die Welt unter den beiden Großmächten aufteilen sollte.

Der Langsame Zerfall des Kolonialreiches ab 2315

Erstes Ende des Kolonialreiches

Das Ende des Kolonialismus zeichnete sich am Ende des 23. Jahrhunderts ab: Einerseits kamen Unabhängigkeitsbestrebungen in Davien auf, andererseits begann Sival seinen Herrschaftsanspruch in Bangabandhu durchzusetzen. In der Hoffnung, zumindest einen Krisenherd loszuwerden, sicherte Malam V 2315 im Beschluss von Saterborn den davischen Kolonien die Unabhängigkeit zu. Daher wurde damals die DVD gegründet.

Die Rechnung ging nicht auf: Angesichts des Zugeständnisses forderten auch Karpatische Kolonien die Unabhängigkeit, was das Erzherzogtum in eine innenpolitische Krise stürzte - die Heilige Küste erlangte bereits 2322 die Autonomie, Stanislavien erklärte seine Unabhängigkeit 2327, zahlreiche Staaten auf Dröm und Tuwern folgten im Laufe der 2330er Jahre. Sival nutzte die Schwäche des Erzherzogtums und brachte Bangabandhu unter Kontrolle - bereits 2373 fiel das letzte paramurische Gebiet in diesem Subkontinent in die Hände Sivals. Diese Ereignisse werden unter dem Begriff Erstes Ende des Kolonialreiches zusammengefasst.

In der Folge kam es zu einer innenpolitischen Krise. Der Klerus der Peripherie hatte als Träger der Bildung einen erheblichen Einfluss auf die Unabhängigkeitsbewegungen gehabt. Die Regierung reagierte zweifach: Zum einen sollte der Klerus "gesäubert" werden. In diesem Zuge der "Roten Tage von Turhat" wurden viele Geistliche hingerichtet. Zum anderen stützte man sich auf eine Nationalisierungspolitik. Erstmals in der Geschichte Paramurs kam Rassismus auf, wobei dieser eher auf den Adel fokussiert war (da man bewusst Adlige aus den erworbenen Gebieten integriert hatte, gab es kaum noch eine "rein paramurische" Adelsfamilie, was immer die vernebelten Hirne der erzherzöglichen Berater sich darunter vorstellten). Die rassistischen Tendenzen waren insofern paradox, als auch die Dynastie der Ziz keine Bedlamischen, sondern Estasischen Wurzeln hatte. Das "einfache Volk" im Kernland, welches man als Kern der Nation auffasste, wurde aufgewertet. Malam V machte sich auf diese Weise sowohl den Klerus als auch den Adel zum Feind, indirekt auch das einfache Volk, dass die Geistlichen sehr unterstützte. Malam V wurde zur Abdankung gezwungen.

Es übernahm die noch heute regierende Dynastie der Marteir ur Lawtxem. Utapas VI verfolgte denselben Kurs wie Malam V, wenn auch nicht so radikal. Die Privilegien des Adels und der Geistlichkeit wurden verwässert (die Angehörigen dieser Stände aber rehabilitiert und mit materiellen Gütern, besonders in den Überseeprovinzen, entschädigt), einfachen Bürgern der Aufstieg erleichtert - jedoch nahm der rassistische Dünkel zusehends zu. Da auch die Wirtschaft unter dem Verlust der Kolonien litt, wurden staatliche Investitionen zurückgefahren - im Sinne der Konzentration auf "echte" Paramurer zulasten Bangabandhus und der Karpatischen Peripherie. Dies vermehrte den Unmut der betroffenen Bevölkerungsteile besonders in Estasien nur umso mehr. Aufstände mehrten sich, sie wurden gewaltsam unterdrückt. Zwar milderten sich diese Herrschaftsprinzipien unter Utapas' VI Nachfolgern Ntastkicam II und Txesews I - doch die Entfremdung war nicht mehr zu stoppen.

Zweites Ende des Kolonialreiches

Eine neue Welle der Unabhängigkeitskriege, genannt dasZweite Ende des Kolonialreiches brach in den 50er Jahren des 25. Jahrhunderts über das Erzherzogtum herein: Im Estasischen Krieg spalteten sich die Ismusistische Republik Nordestasien und die Neuknossische Republik ab. 2457 erklärte sich der Ostteil der Heuinsel als Eiserne Republik unabhängig. 2458 erlangte auch Ladislavien die Unabhängigkeit.

Diese Zersplitterung wurde zu einer Belastungsprobe; die erzherzögliche Regierung reagierte mit restriktiven Maßnahmen. Da das Scheitern des Nationalismus evident war, verlagerte man sich nun auf eine andere Strategie: Bereits Utapas VI hatte die Kooperation mit Adel und Klerus wiederaufgenommen. Besonders letzterer sollte nun als Kitt der neuen Gesellschaft dienen. Alte Vorrechte der Geistlichkeit wurden unter Lamews II wieder eingeführt. Auch diese Umorientierung forderte Opfer: In den letzten Jahrzehnten des 24. Jahrhunderts hatten sich im chronistischen Adel heteronormative Theorien breitgemacht, die in einer offenen Diskriminierung von Homosexuellen und der Forderung nach einer rigiden Sexualmoral mündeten. Das vormals sehr liberale Paramur wurde zusehends verschlossener: Nun wurden "homosexuelle Handlungen" bestraft, Ehebruch und vorehelicher Geschlechtsverkehr zogen mehrere Jahre Gefängnisaufenthalt nach sich. Die Stellung der Frauen verschlechterte sich radikal. So durften Frauen an bestimmten Tagen das Haus nicht ohne Erlaubnis ihres Mannes verlassen.

Da die gesamten Karpaten eine Wirtschaftskrise durchliefen, nahm auch die Unzufriedenheit in breiteren Bevölkerungsschichten zu. Die Lamews II orientierte sich endgültig um und stützte sich vermehrt auf den Adel - nun auch aus den Überseeprovinzen - um eine verlässliche Gruppe zum Regieren an der Hand zu haben. Auch gingen nun mehr Ämter mit einer automatischen Erhebung in den Adelsstand einher, um Loyalität zu fördern. Diese Strategie wirkte relativ gut in der Peripherie, wo die Unterstützung von separatistischen Bewegungen aufgrund der neu eröffneten Chancen abnahmen. Insgesamt führte dieses Prinzip aber zu Misswirtschaft und vertiefte die Krise.

Paramur heute

Während sich die restlichen Karpaten von der Wirtschaftskrise erholten, blieb die Lage in Paramur bis zum Ende der 70er Jahre schwierig. Schließlich sah sich Lamews III genötigt, einen Liberalisierungskurs einzuschlagen. Mehr und mehr Posten wurden für Bürger geöffnet bzw. das Adelsgebot nicht mehr strikt aufrecht erhalten. Lamews wich von dem Prinzip des wirtschaftlichen Protektionismus, das von seinen Vorgängern verfolgt worden war, ab und öffnete bestimmte Wirtschaftszweige, wohingegen zentrale Branchen weiterhin einen besonderen Schutz genossen. Dieser Plan ging auf, die Wirtschaft konnte aufatmen.

Doch im sozialen Bereich schwächte dieser Aufschwung die Stellung des Erzherzogs: Die Bürger wurden selbstbewusster und stellten vermehrte Forderungen nach politischer Teilnahme. Insbesondere die Kluft zwischen Klerus und Bevölkerung vertiefte sich dramatisch. Man konnte und wollte nicht mehr hinnehmen, dass im Erzherzogtum Paramur ein misogynes und homophobes Klima herrschte, während alle anderen karpatischen Staaten sehr liberal in diesen Aspekten waren, zumal die älteren Generationen sich noch an größere Freiheiten erinnerten. Der legendäre "Frauenmarsch" von 2495 - in verschiedenen Städten protestierten über eine Millionen Frauen gegen die herrschende Diskriminierung - zwang Lamews III zu einem kompletten Richtungswechsel. Über Nacht wurden sämtliche Gesetze gegenüber nicht-heterosexuellen, nicht-binären Menschen und Frauen aufgehoben. Dies führte zum endgültigen Bruch mit dem Klerus.

Die Liberalisierungspolitik verfolgte auch der amtierende Erzherzog, Txesews II, weiter. Er ging sogar noch einen Schritt über die Aufhebung der Diskriminierungen hinaus, indem er 2511 eine Frauenquote für Unternehmen und Ministerien verabschiedete. Wegen seiner Wirtschafts- und Sozialpolitik ist Txesews II sehr bei der Bevölkerung beliebt. Jedoch hat sich eine unüberwindbare Kluft zwischen Monarch und Adel einerseits und dem Klerus andererseits aufgebaut. Als einziger Erzherzog seit Laqam I hat Txesews II noch nie Turhat besucht, sondern lies sich in Paramur-Stadt krönen, was als drastisches Zeichen gelten darf.

Als ein gewisser Krisenherd stellen sich derzeit die paramurischen Aumen-Territorien dar. In den Wirtschaftskrisen des 25. Jahrhunderts war es Aumen aufgrund des Rohstoffreichtums recht gut ergangen. Es begann sich Unmut gegen die Fremdverwaltung zu regen. 2509 wurde die separatistische Partei "Freies Aumen" gegründet, die aufgrund eines Verbots seit 2510 im Untergrund agiert, sich aber immer stärkeren Zulaufs erfreut.

Politik

Innenpolitik

Organisation des Staates

Verfassung des Erzherzogtums Paramur

Staats- und Regierungsoberhaupt Paramurs ist der Erzherzog Txesews II ur Marteir u Lawtxem.

Der Staat ist nach dem sog. Paramurischen Modell aufgebaut: Die Exekutive liegt beim Monarchen. Dieser hat unumschränkte Befugnisse in der Außenpolitik, der Militärpolitik und der Verwaltung der Geheimdienste. Die Judikative wird von Monarch und Klerus beaufsichtigt. Der Klerus hat zudem die vollständige Verfügung über Religions- und Bildungspolitik. Es ist aber zu beachten, dass der Klerus in Paramur besonders abhängig vom Erzherzog ist.

Als demokratisches Element kommt die sog. Kammer hinzu. Diese wird vom Volk auf vier Jahre gewählt und wählt ein sog. Volksoberhaupt, das ihm vorsitzt, auf zwei Jahre. Die Kammer hat Exekutivrechte u.a. in der Stadtplanung und im Straßenbau.

Jeder Abgeordnete der Kammer ist zugleich Abgeordneter im Parlament. Dort sitzen auch einige Beauftragte des Klerus. Das Stimmrecht ist wie folgt verteilt: 40% der Stimmen obliegen der Kammer, 20% dem Klerus und 40% dem Monarchen. Das Parlament stellt die Legislative dar und verfügt die Exekutivrecht in Steuer-, Finanz- und Infrastrukturpolitik.

Begnadigung: Drei Personen im Erzherzogtum haben das Recht zu begnadigen - Der Erzherzog (dieser in vollem Umfange), der Patriarch und das Volksoberhaupt. Letztere beiden dürfen aber niemals Ausländer begnadigen und müssen sich zudem die Erlaubnis des Erzherzogs einholen. Das Volksoberhaupt kann niemanden, der Kardinalverbrechen und Verbrechen gegen die Krone begangen hat, begnadigen.

Organisation des Hofes

Das Qal u Lowr Hasx in Paramur, der Ort, an dem sich der Erzherzog mit dem ersten General, dem ersten Diplomaten und dem ersten Boten zu beraten pflegt.

Der Hof umfasst alle Beamten, die direkt vom Erzherzog eingesetzt und beaufsichtigt werden. Bis 2412 mussten sie ihren ständigen Wohnsitz am Hofe des Erzherzogs selbst angemeldet haben, dann wurde diese Regelung abgeschafft. Noch im 24. Jahrhundert waren die Hofmitglieder allesamt adelig, inzwischen finden sich immer mehr hochrangige Beamte mit bürgerlicher Herkunft.

Der Hof ist in drei Bereiche gegliedert:

  • Externe Ämter(Militär, Außenpolitik, Geheimdienst)
  • Interne Ämter(betreffen das Leben bei Hof)
  • Persönliche Ämter(betreffen den König persönlich)

Oberhaupt des Militärs ist der Erste General (paramurisch Qal Ei-Sxi); der Außenpolitik der Erste Diplomat (Qal Qtorn); des Geheimdienstes der Erste Bote (Qal Qint). Man fasst sie zusammen als die Qal u Low "die ersten Männer".

Wichtige Persönliche Ämter sind u.a. Hofpriester, Zeremonienmeister, Chefkoch, Leibarzt, Chef der Leibgarde usw., also diejenigen, deren Tätigkeit sich um die Person des Erzherzogs und seine Familie drehen.

Interne Ämter betreffen den Hof und seine nähere Umgebung. Zu zentralen Figuren dieses Bereiches zählen Hofarchitekt, Hofkomponist, Hofbibliothekar, Theaterintendant bei Hof. Für diese Ämter wurde das Adelsgebot als erstes, bereits 1803, abgeschafft; nun wird man automatisch geadelt, wenn man eines dieser Ämter antritt. Man ist dann gar Mitglied der erzherzöglichen Familie - der Adelstitel ist jedoch nicht erblich.

Außenpolitik

Paramur ist ein bündnis- und blockfreier Staat. Die Monarchie unterhält enge Beziehungen zu u.a. Espinien, Beidertralien, der Karpatischen Union sowie der Unionsrepublik Bangabandhu.

Paramur steht in Konflikt mit dem Reich von Tegrim um die Inseln der neuen Unschuld.[NN24]

Ein wichtiges Element ist auch das sogenannte Erzherzögliche Maritime Abkommen. Es sichert den Schiffen (Handels- und Militärschiffe) des Erzherzogtums freie Fahrt durch die Gewässer der Heiligen Küste, Yantans, des Babylonischen Bistums, der Elegienrepublik, des Herzogtums Heas und Stanislaviens. Die Schiffe dürfen nicht von Marine, Militär oder Polizei des jeweiligen Staates kontrolliert werden, müssen keine Erlaubnis einholen, um in den Häfen anzulegen und dürfen mitgeführte Wahren zollfrei Handeln. Besonders kritisch ist die Situation in Stanislavien, dem Herzogtum Heas und der Elegienrepublik, wo zum Erzherzöglichen Maritimen Abkommen noch der Militärvertrag hinzukommt: Das Erzherzogtum unterhält sämtliche Streitkräfte in diesen Ländern und wird dafür von den Staaten bezahlt. Mehrfach rührten sich internation Stimmen, dass dies nichts weiter als Schutzgelderpressung auf staatlicher Ebene sei.

Menschenrechte und Minderheitenpolitik

Die Demokratie ist im Großteil des Erzherzogtums stark eingeschränkt. Dies betrifft insbesondere die systemimmanente Erschwerung demokratischer Prozesse und die immer wieder auftretende Manipulation. Nepotismus ist durch das auf Adel basierte System verbreitet und legitimiert und kann teilweise als Diskriminierung aufgrund von Familienzugehörigkeit verstanden werden.

Insbesondere die Versammlungsfreiheit ist extrem eingeschränkt. Etwas besser sieht es mit der Pressefreiheit aus; zwar existiert eine Zensur, diese wird jedoch nur wirksam, wenn die Dynastie des Erzherzogs direkt kritisiert wird oder Probleme mit der Staatsreligion thematisiert werden. Auch hohe Beamte können durchaus offen angeprangert werden.

Die Minderheitenpolitik ist ausgesprochen schwierig. Es herrscht freie Religionsausübung, allerdings gilt der karpatisch-reformierte Chronismus als Staatsreligion und wird massiv gefördert, während keine andere religiöse Gruppierung finanzielle Unterstützung erhält.

Ethnische Zugehörigkeit ist im Kernland selbst kein besonderes Problem, wohl aber in den Ländern (Kur), namentlich in Südestasien: Hier werden die verschiedenen Ethnien gezielt gegeneinander ausgespielt.

Bildung

Laufbahn

Im Alter von 6 bis zur Vollendung des 10. Lebensjahres, also vier Jahre lang, besuchen Kinder die Junge Schule Tur Hasx.

Danach gibt es vier verschiedene Schulzweige:

  • Beamtenschule (8 Jahre für niedrigeren, 12 oder mehr Jahre für höheren Dienst): Diese Schule bereitet auf Dienst im Staat vor. Für Adelige ist sie kostenlos, für Angehörige anderer Stände kostenpflichtig. Die Kosten sind so hoch, dass dieser Bildungsweg im Grunde nur für Kinder reicher Bürgerfamilien möglich ist.
  • Geistliche Schule (12 Jahre): Diese bereitet auf religiöse Ämter vor. Nur Angehörige des Klerus sind für diesen Bildungsweg zugelassen. Angehörigen anderer Stände steht jedoch die Möglichkeit einer universitären Ausbildung zum Geistlichen offen.
  • Berufsschule (4 Jahre): Bereitet auf handwerkliche und industrielle Berufe vor. Der Berufsschule schließt sich eine Lehre im Betrieb an, parallel zur Lehre besuchen Auszubildende auch die Berufsakademie (2 Jahre lang), an der sie weitere geistige Ausbildung erhalten.
  • Höhere Schule (8 Jahre): Bereitet auf die Universität vor.

Schulfächer

Der Plan ist im gesamten Erzherzogtum einheitlich, auch die Prüfungen werden zentral entworfen.

In der Jungen Schule wird

  • Mathematik
  • Paramurisch
  • Religion
  • Musik
  • Bildende Kunst
  • Sport
  • Haushalt und
  • Landeskunde

unterrichtet. "Haushalt" umfasst neben handwerklichen und gärtnerischen Fähigkeiten auch Grundlagen der Hygiene usw. "Landeskunde" vermittelt Geographie und Geschichte Paramurs. Die Landeskunde nimmt einen großen Raum ein, da sie auch zur ideologischen Prägung dient. Mathematik, Paramurisch, Religion und Landeskunde werden einzeln benotet, wohingegen Musik, Bildende Kunst und Sport eine Durchschnittsnote bilden und Schwächen in einem Fach durch Leistungen in einem anderen ausgeglichen werden können.

In allen vier weiterführenden Schulen entfallen die Fächer "Landeskunde" und "Haushalt", und der Schüler wählt zwischen Musik und Bildender Kunst. Es bleiben Sport, Paramurisch, Mathematik und Religion. Es kommen folgende Fächer hinzu:

  • Ultan
  • Staatskunde
  • Ausländische Geschichte und internationale Beziehungen
  • Grundlagen der Naturwissenschaften

Die "Grundlagen der Naturwissenschaft" umfassen Biologie, Chemie und Physik. "Staatskunde" umfasst Vaterländische Geschichte, Grundlagen von Soziologie, Wirtschaft und Philosophie (oft genug ausschließlich Indoktrinierung im Sinne des Qratismus).

In der Geistlichen Schule und der Beamtenschule kommen spezifische Fächer, die Theologie und Seelsorge bzw. Verwaltung und Leitung (z.B. im Militär) betreffen, hinzu.

In der höheren Schule folgt nach vier Jahren eine Vertiefungsphase: Es kommt eine weitere Fremdsprache hinzu (je nach Angebot der Schule) und entweder können die "Grundlagen der Naturwissenschaften" durch einen vertieften Unterricht in Biologie, Chemie, Physik und Informatik ersetzt werden, oder "Staatskunde" wird in die Fächer Soziologie, Wirtschaft, Philosophie und Kommunikationsanalyse aufgeteilt. "Kommunikationsanalyse" kann je nach Schwerpunkt der Schule Anteile von interkultureller Kommunikation, Diplomatie, Journalismus/Medienanalyse, Öffentlichkeitsarbeit oder Linguistik beinhalten.

Universitäten

Die Bibliothek (einst Hauptgebäude) der Nautischen Universität Otxas

Die Universitäten Paramurs genießen ein hohes internationales Ansehen. Wichtig sind unter anderem:

  • Die Erzherzögliche Akademie (Paramur-Stadt)
  • Das Erzherzögliche Archiv (Paramur-Stadt) - es handelt sich um eine Universität!
  • Die Erzherzögliche Nautische Schule (Paramur-Stadt)
  • Bürgerliche Universität Paramur (Paramur-Stadt)
  • Nautische Universität Otxas
  • Technische Hochschule Odass

Die Programme richten sich dabei nach einem vereinheitlichten karpatischen Bildungsprogramm.

Navigation

Staaten auf den nördlichen und zentralen Karpatischen Inseln

AKU-Flagge.png AKUBFS1.png BFSParamur Flagge.png EHPER Flagge.png ESRFlaggeHeas.png HGSHalloa State Flagge.png HSFlag-anders-rosenstiel.jpg KARKU Flagge.png KULBR-Flagge.png LBRFlagge Skythea.png SKY