Kaiserreich Groß Jennitia
Kaiserreich Groß Jennitia | ||
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Amtssprache | Jennitisch | |
Hauptstadt | Ehj | |
Staatsform | Kaiserreich | |
Staatsoberhaupt | Kaiser Uyeter III. | |
Fläche | 606.135 km² | |
Einwohnerzahl | 53,109 Mio. | |
Kfz-Kennzeichen | .gj | |
Telefonvorwahl | +44 | |
Das Kaiserreich Groß Jennitia ist eine absolute Monarchie auf der westkarpatischen Insel Jennig. Es gilt als einer der ältesten heute noch existierenden Staaten auf Ultos.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Jennitia liegt auf der westkarpatischen Insel Jennig, deren größten Teil das Kaiserreich einnimmt. Es grenzt an die Heilige Küste im Südosten, das Reich von Tegrim im Osten, die von Tegrim besetzte Grafschaft Beterbeuy im Nordosten sowie an das Kingdom of Desire im Norden.
Insgesamt ist Groß Jennitia extrem ländlich geprägt und dünn besiedelt. Industrie gibt es fast nur in den drei Städten Shimin-Ehj, Elessas und Thesun.
Geschichte
Kcynia - erste Hochkultur auf jennischem Boden
Bereits sehr früh entstehen Hochkulturen auf dem Boden des späteren Kaiserreiches. Dabei handelte es sich um Stadtsstaaten, die sich entlang des Golfes von Elessas und der südwestlichen Halbinsel erstreckten. Erste Belege für Schriftlichkeit finden sich bereits um 500 -zi. Um 400 wzi bildete sich ein Reich um die Stadt Kcynia (jennitisch Kuttún, heute ein Stadtteil von Elessas), das in seiner Blütezeit auch Yantan und die Zentraljennische Hochebene kontrollierte.
Wann genau sich jennitische Stämme im heutigen Jennitia anzusiedeln begannen, ist nicht noch nicht abschließend geklärt. Es muss davon ausgegangen werden, dass sie bereits um 0 +zi fest im Zentraljennitischen Hochland etabliert waren, und die Hegemonie von Kcynia über diese Gebiete nicht mehr gegeben war.
Ein +51 zi entstandenes Schriftstück, gefunden im Hauptpalast von Kcynia, listet Staaten in der Hochebene auf, darunter findet sich unter anderem die "Ehjer Mark" - der Vorläufer des heutigen Kaiserreiches. Ab 90 +zi setzen schriftliche Quellen aus diesem Staat ein; man kann daran die Geschichte dieses Staates nachvollziehen, der seit dem Zeitpunkt keine Unterbrechung der Staatlichkeit erfahren musste. Die Ehjer Mark spielte zwar über Jahrhunderte keine größere Rolle in der Region, bewahrte aber stets ihre Souveränität. Damit wird oft die Behauptung begründet, dass das Kaiserreich Groß Jennitia der älteste Staat von Ultos sei.
Die jennitischen Stämme begannen von der Hochebene aus, ganz Jennig zu erobern. Dies führte zum völligen Zusammenbruch des Reiches von Kcynia um spätestens 300 +zi. Die eindringenden jennitischen Stämme assimilierten die ansässige Bevölkerung, übernahmen aber auch wichtige Elemente der Kultur.
Zeit der vier Königtümer
Für die nächsten Jahrhunderte ist Jennig in Unmengen kleinerer Fürstentümer, Stadtstaaten und Stammeskonföderationen. Erst ab 800 +zi beginnen sich größere Staaten zu formieren. Dem Königreich von Ehj kam dabei eine zentrale Rolle zu, das zunächst nur die Hochebene kontrollierte. Nach der Eroberung von Ppakas im Süden um 1130 +zi konnte ein strategisch wichtiger Zugang zum Meer geschaffen werden. 1304 +zi nimmt das Königreich den murabisch-orthodoxen Chronismus aus dem Königreich Naia an und hatte damit einen starken Verbündeten, der v.a. bei Thronfolgekonflikten immer wieder im Sinne des legitimen Herrschers eingriff.
Das Königreich von Ehj war jedoch nicht geneigt, auch ein weltliches Primat von Naia anzuerkennen. Durch von Bòrs aus nicht autorisierte Missionen Ehjs in Davien kam es 1453 zum Bruch. Der Patriarch von Naia exkommunizierte den König von Ehj. Dies war nur noch rein formal, da sich die Macht Naias im Schwinden befand. Der murabisch-orthodoxe Chronismus spaltete sich in die "jennische" und die "qasxische" Variante.
Ppakas seinerseits hatte zuvor eine wichtige Rolle gespielt - von dort aus war um 1050 +zi die südöstliche Küste Jennigs, also die heutige Heilige Küste erobert worden. Der Krieg war erfolgreich, hatte aber den Staat geschwächt. Zudem gab es kaum inneren Zusammenhalt, da fast permanent Aufstände in den neuen Gebieten im Osten ausgebrachen. Nach der Ehjischen Eroberung floh der König von Ppakas in den östlichen Teil des ehemaligen Reiches.
Weitere Reiche waren Uluhj im Südwesten, dessen Bevölkerung sich des Uluhjischen bediente, das eine eigenen Zweig innerhalb der Jennitischen Sprachen darstellt; Potworien um das heutige Thesun, und Potengien im Nordwesten. Diese Reiche konkurrierten miteinander in wechselnden Bündnissen um die Vorherrschaft. Dabei bildete sich ein Kreuzmuster aus - oft kooperierten Uluhj und Potworien einerseits, Ehj und Potengien andererseits miteinander.
Dieses Verhältnis änderte sich 1569 mit der Personalunion von Uluhj und Ehj. Die beiden Reiche erklärten 1575 unter Hjodal III Potengien den Krieg. Um von diesem Umstand zu profitieren, schloss Potworien ein Bündnis mit der Doppelmonarchie und attakierte Potengien ab 1578, wechselte jedoch 1585 die Seiten, als sich abzeichnete, dass Uluhj-Ehj auch Interesse an einer Inbesitznahme von Thesun hatten. Uluhj-Ehj siegten 1591. Der von 1575 bis 1591 dauernde Konflikt wird heute als Westküstenkrieg bezeichnet. Es folgten weitere Gefechte, in denen Potworien mehrfach die Seiten wechselte; 1655 wurde Potengien entgültig in den Herrschaftsbereich von Uluhj-Ehj eingegliedert.
1592 konnte der König von Uluhj-Ehj im inzwischen sehr schwachen Bòrs durchsetzen, dass Pilgerer aus Jennitia zu den Heiligtümern vorgelassen werden mussten
In der Zeit der Doppelmonarchie wirkten beide Zentren, Uluhj und Ehj, gleichberechtigt aufeinander ein. Uluhj war besonders ab 1650 der stärkere Partner, da Potengien der Krone von Uluhj unterstand. Ab den 1670er Jahren versuchten Adlige von Uluhj, die Kontrolle und Macht auszuweiten. So sollte der Sitz des Staatsoberhauptes von Ehj nach Uluhj verlegt werden. Adlige aus Ehj protestierten mit dem Hinweis, dass der Chronismus in Ehj älter sei. 1694 gründete sich die Konföderation von Ttimin, deren Ziele die Verteidigung der Krone Ehjs und in einem weiteren Schritt die Unterwerfung Uluhjs war. Die Konföderation konnte ihre Ziele im Ttimin-Krieg 1695-1702 durchsetzen.
Es begann eine Zeit der Repression, in welcher die Souveränität von Potengien und Uluhj Schritt für Schritt aufgehoben wurde. Als einziger weiterer Staat in der Region konnte sich Potworien halten.
Groß-Jennitia
Nun war fast der gesamte Ostteil der Insel Jennig geeint. Um den Anspruch, ein Königreich der ganzen Insel zu sein, auszudrücken, wurde die Bezeichnung "Königreich Groß-Jennitia" gefunden (im Gegensatz zu "Klein-Jennitia", was damals eine andere Bezeichnung der Hochebene war).
1803 ging das Königreich Naia entgültig unter. Die Könige von Groß-Jennitia schon lange die Oberherrschaft über alle murabisch-orthodoxen Chronisten, nun war ein Anlass gefunden, um diese Oberherrschaft symbolisch umzusetzen. Aus dem Königreich wurde ein Kaiserreich.
Bereits im 18. Jahrhundert hatte eine aktive Expansionspolitik insbesondere in die südlich und südöstlich angrenzenden Gebiete (Heute Yantan und Heilige Küste) begonnen, die mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts noch zunahm, was zum Niedergang des Silbernen Bündnisses von Mannox erheblich Beitrug, so griff das Königreich aktiv in die sog. Wabischen Wirren ein.
Nachdem mit dem Silbernen Bündnis von Mannox der wichtigste Verbündete Potworiens weggefallen war, sah sich das Königreich in großer Bedrängnis. Immer häufiger war es Scharmützeln vonseiten der Autonomen Grafschaft Beterbeuy, militärischem Druck Groß-Jennitias und Plünderungen der Skallischen Piraten ausgesetzt. Empfindlich wurde es von der Einnahme Thesuns durch Groß-Jennitia im Jahre 1888 getroffen. Es folgte eine innere Krise, die Gründung einer Raganistischen Vernunftrepublik, die aber innerlich derart zerstritten war, dass sie einem jennitischen Angriff nicht mehr standhalten konnte. 1896 wurde ganz Potworien in das Kaiserreich eingegliedert, jedoch konnte sich der östliche Teil noch etwas Autonomie bewahren.
Das Kaiserreich expandierte weiter, wobei es insbesondere mit dem aufstrebenden Paramur in der Qasx konkurrierte. Paramur hatte einige Handelsniederlassungen an der Ostküste Jennigs gegründet und versuchte nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Macht zu erringen. Es kam mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Groß-Jennitia und Paramur, in welchem die Stadtstaaten an der Küste wechselnden Bündnissen angehörten. Letztlich wurde 1979 der Vertrag von Siiraks geschlossen, in welchem Paramur die Jennitische Hegemonie anerkannte.
Da sich sowohl jennische als auch qasxische Orthodoxe einem starken karpatisch-reformierten Umfeld gegenübersahen, wuchs das Interesse an Verständigung, zumal Bòrs dem Erzherzog von Paramur, also einem Reformierten, unterstand. So wurde der Gegensatz zwischen den beiden Varianten des murabisch-orthodoxen Chronismus durch den Patriarchen mit dem Akt der Ewigen Heilung (2023) von Bòrs formal aufgehoben.
Das Reich befand sich nun in seiner Blütezeit: Es kontrollierte fast ganz Jennig (wenn man von einigen nördlichen Gebieten und der Autonomen Grafschaft Beterbeuy, die allerdings ein enger Verbündeter war, absieht), sowie weitere Gebiete im Süden der Insel. Doch das Reich war "überdehnt": Im Osten wohnten andersgläubige Menschen - die Städte des einstigen Silbernen Bündnisses von Mannox hingen dem karpatisch-reformierten Chronismus an - im Norden anderssprachige (potworisch und skallisch). Häufig gab es Aufstände gegen die sehr auf den Hof von Ehj zugeschnittene Herrschaft.
Mit dem Fünfzigjährigen Krieg schließlich setzte der Niedergang des Kaiserreiches ein: 2111 attakierten Groß-Jennitia und Beterbeuy gemeinsam Paramur, um Bòrs, das Zentrum des murabisch-orthodoxen Chronismus, zu erobern und letztlich die absolute Vorherrschaft über die Große Qasx zu erreichen. Das Vorhaben schlug auf fatale Weise fehl, PAramur gewann auf ganzer Linie. Im Vertrag von Maxadeid (2161) erklärte es sich zwar zu formalen Gebietsabtritten bereit (Entstehung des Herzogtums Heas), jedoch entstanden nun neue Staaten auf ehemals jennitisch kontrolliertem Gebiet, die nun unter deutlicher paramurischer Hegemonie standen: Tegrim, die Grafschaften Mannoks und Sikil, ein freies Potworien mit der Hauptstadt Thesun (welche inzwischen aber mehrheitlich von Jenniten bewohnt war).
Am Rande der Karpatischen Bühne
Die Kaiser hatten im Folgenden mit zahlreichen innenpolitischen Problemen zu kämpfen, sodass selbst die Gebiete im Süden verloren gingen. Es regten sich Unabhängigkeitsbewegungen selbst in Uluhj und Potengien - das Reich stand kurz vor dem Zerfall. Hinzu kamen demokratische Bewegungen, die die Legitimation der Herrscher hinterfragten. Erst der charismatische Kaiser Tékep I (reg. 2200-2237) konnte den Untergang aufhalten: Er entschied sich für eine Kooperation mit Paramur (Bündnis 2205), eine religiöse Toleranzpolitik und die Einführung einer moderat liberalisierten Verfassung nach Paramurischem Vorbild (2224).
Seinem Nachfolger Tékep II (reg. 2237-2264) gelang sogar die Wiedervereinigung mit Potworien (2258). Das Kaiserreich führte eine Existenz im Schatten Paramurs. Als dessen Kolonialreich 2315 zusammenbrach, sah man die Gelegenheit gekommen, verlorene Gebiete zurückzuerobern. Im Krieg mit der Heiligen Küste (2337-2341) jedoch musste man erkennen, dass es keineswegs leicht war, die alte Größe wieder herzustellen. Man suchte auf internationalem Parkett nach Verbündeten, wobei man zwischen der DVD, der FRNX und verschiedenen akronoischen Staaten schwankte.
Ab den 2370er Jahren wurde der Staat zunehmend restriktiver, v.a. unter dem Vorbild von Tegrim unter General Erex. Die Kompetenzen der Kammer wurden drastisch beschnitten; unter Vorwänden wurden adlige Vorrechte in der Regierung zugunsten des Kaisers völlig gestrichen. Dieser stützte sich verstärkt auf den Klerus.
Neueste Zeit
- Beginn der 2420er-Jahre: Erste Wirtschaftskrise, weil Kohlevorräte zur Neige gingen
- seitdem: zahlreiche verwahrloste Industrieanlagen
- ab 2437/38 Investitionen in die Textilindustrie, v.a. in Elessas, finanzielle Unterstützung durch die DVD > Investitionen liefen gut an
- Spaltung des Adels in pro- und contra-DVD'isches Lager, Intrigen zwischen:
- contra-DVD: Finanzierung seitens der DVD ablehnen, für Erhalt der jennitischen Autonomie
- pro-DVD: weiterhin finanzielle Unterstützung durch DVD und damit höhere Lebensqualität für die Bevölkerung
- 40er-Jahre "Textilboom" in den ganzen Westkarpaten, v.a. Jennitia → Blase, Overshoot-Effekt → contra-DVD-Lager setzt sich durch, beziehungen verschlechtern sich, Zahlungen werden eingestellt → etliche Textilfirmen gingen ab ~2450 pleite, dadurch weniger Arbeitsplätze und mehr Bedarf an sozialen Absicherungen und sozialdemokratische Unruhen, daraus folgt: Maßlose Sozialausgaben, Inflation, drohender Bankrott des Staates
- zweite Wirtschaftskrise um 2453/54, weitaus stärker
- Annexion Beterbeuys durch Tegrim, da das Kaiserreich seinen Verbündeten nicht mehr unterstützen kann
- Kaiser trat unter Druck der Bevölkerung, des Adels und der DVD zurück, Neffe (pro-DVD, beliebt in der Bevölkerung) übernahm das Amt
2515 trat Groß Jennitia erst der KWFFI, dann dem BAMBU bei.
Städte
Die Hauptstadt des Kaiserreiches heißt offiziell „Ehj“ (Gesprochen wie „Eh“, nur feierlicher). In zahlreichen Festreden und poetischen Texten wird sie „Kalahembra“ genannt, weil sie in ihrem dreitausendjährigen Bestehen kein einziges Mal eingenommen worden sein soll. Ehj ist jedoch wirtschaftlich sehr schwach und unbedeutend, und ist schon fast in der größeren Nachbarstadt Shimin aufgegangen, deshalb findet sich im Alltag meist die Bezeichnung als Doppeltstadt „Shimin-Ehj“. Einwohner Groß Jennitias reden gar nur noch von „Shimin“, wenn sie den Regierungssitz bezeichnen. Shimin-Ehj lebt vor allen Dingen von der dort ansässigen chemischen Industrie, die allerdings zu Umweltproblemen führt und in letzter Zeit in heftiger Debatte steht.
Die größte Stadt des Landes ist Elessas mit 2,5 Mio. Einwohnern. Ihr Name lautet fast gleich mit dem espinischen Ellessas-Mejra. Bis 2056 hieß sie noch Sulamith – dann machte der damalige Kaiser Ortehj IV. Urlaub in Espinien. Begeistert von der dortigen Landschaft und der Stadt Ellessas-Mejra, traurig, nie wieder dorthin gehen zu werden, versuchte er ein „Jennisches Espinien“ aufzubauen, und die Stadt erlebte einen tiefgreifenden Strunktur(und Namens-)wandel. Sie ist heute aufgrund ihrer Lage die wichtigste Handelsstadt des Kaiserreiches. Wichtigste Sektoren sind Handel, Fischerei und Textilindustrie (auf unerfreuliche Weise bekannt für Dumping-Löhne).
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